- Dole Chile
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Die Dole Chile ist ein 2000 bei der Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel gebautes Kühlcontainerschiff. Alle Stellplätze für rund 2.000 TEU sind Stellplätze für Integral-Kühlcontainer. Diese Schiffe transportieren vorwiegend Bananen.
Inhaltsverzeichnis
Kühlgüter Bananen
Bananen sind sehr empfindliche Kühlgüter, daher werden sie vorwiegend in Kühlschiffen über größere Strecken nach Europa und Fernost transportiert. Über kürzere Fahrtstrecken wie Mittelamerika – USA werden Bananen seit etwa 1970 auch in Kühlcontainern transportiert. Die ersten derartige Kühlcontainerschiffe waren die Bayano und Barranca, die für die Fruchtgesellschaft Chiquita Bananen transportierten. Danach folgte die Puritan der Reederei F. Laeisz. Sie fuhr ebenfalls Bananen anfangs für Chiquita und später für Dole von Süd- Mittelamerika in die USA.
Die Fruchtgesellschaft Dole ließ von 1988 bis 1991 vier derartige Schiffe für rund 840 TEU Kühlcontainer bei Fincantieri in Italien bauen. Sie waren bei einer Länge von 179 m, Breite von 27 m mit 16.500 BRT vermessen und hatten bei dem Tiefgang von 8,7 m eine Tragfähigkeit von 11.800 tdw. Sie wurden von einem langsamlaufenden Zweitakt-Dieselmotor angetrieben und die Nenngeschwindigkeit betrug bei der Antriebsleistung von 15.200 kW 20 Knoten.
Dole Chile und Dole Colombia
Sie sind bei einer Länge von 205 Meter und einer Breite von 32,2 Meter mit 22.000 BRT vermessen und haben bei einem Tiefgang von 10,2 Meter eine Tragfähigkeit von 30.600 tdw. Ein langsamlaufender Zweitakt-Dieselmotor von Sulzer mit 8 Zylindern und der Typbezeichnung 8RTA72U mit einer Leistung von 23.900 kW bei 102 U/min treibt den Propeller an. Damit laufen die Schiffe 21 Knoten. Zur elektrischen Energieversorgeng dienen 5 MAK-Hilfddiesel (M32), die 5 ABB-Generatoren (600 U/min) mit insgesamt 16.200 kW (3 x 3.600 kW, 2 x 2.700 kW) antreiben. Die Generatorspannung beträgt 6.600 V. Das Bordnetz ist ein Mittelspannungsnetz, damit werden die großen Verbraucher wie Bug- und Heckstrahlruder direkt versorgt. Über Transformatoren werden alle anderen Verbraucher mit 450 V Drehstrom bzw. 230 V Wechselstrom versorgt.
Wärmeabfuhr
Technische Besonderheiten sind die „offenen“ Containerschiffe fast ohne Lukendeckel, nur der erste Laderaum wurde mit Lukendeckel ausgestattet. Die Laderäume zwei bis fünf sind offen, um eine bessere Wärmeabfuhr zu ermöglichen. Jeder 40-Fuß-Kühlcontainer verbraucht je nach Zustand der Bananen etwa 7 bis 12 kW zum Antrieb des Kälteverdichters, des Kondensatorlüfters und des Umwälzlüfters. Diese Wärme wird mit Unterstützung von Laderaumlüftern nach außen abgeführt, die Wärmeabfuhr wird von den oben offenen Laderäumen unterstützt.
Kontrollierte Atmosphäre (CA)
Mit Hilfe von Stickstofferzeugern, bestehend aus Luftverdichtern und extrem feinen Membranen, wird nach dem Prinzip der umgekehrten Osmose Stickstoff aus der Umgebungsluft erzeugt. Durch die Einleitung des Stickstoffs in die Container wird der Sauerstoff weitgehend verdrängt. Die auf 13 bis 14 Grad Celsius abgekühlte Luft und der auf zwei bis fünf Prozent abgesenkte Sauerstoffgehalt bewirken einen sehr stark reduzierten Stoffwechsel der grünen Bananen. Damit lassen sich die Bananen problemlos in CA-Kühlcontainern über zwei bis drei Wochen transportieren. Mit Temperaturfühlern, Sauerstoff und Kohlendioxydsensoren sorgen die Automationseinrichtungen dafür, dass der Temperaturbereich von 13 – 14 Grad Celsius, der Sauerstoffbereich von drei bis fünf Prozent eingehalten und der Kohlendioxydgehalt von fünf Prozent nicht überschritten werden.
Literatur
- Somer, J. A.: Reefership; 2000
- Dole Fresh Fruit International, Ltd.
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