Dominikanerkloster Soest

Dominikanerkloster Soest

Das Dominikanerkloster Soest (auch genannt „schwarzes Kloster“) wurde zwischen 1228 und 1232 gegründet. Es bestand bis zur Auflösung 1812, die ehemalige Klosterkirche „Zum heiligen Kreuz“ als Gebäude bis 1820/21.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die genauen Gründungsumstände und ersten Förderer sind unbekannt. Ob die Edelherren von Plettenberg zur Gründung maßgeblich beigetragen haben, lässt sich durch die Quellen nicht belegen. Wie der Franziskanerorden mussten auch die Dominikaner in Soest sich mit dem Widerstand der Pfarrgeistlichkeiten der Stadt auseinandersetzen, die die neuen Orden als Konkurrenz ansahen. Päpstliche Privilegien haben 1265 und 1305 die Rechte der Predigerorden bestätigt. Im Jahr 1241 wurde das Kloster vom Dominikanerorden als Vollkonvent anerkannt. Zu dieser Zeit musste der Konvent daher mindestens 12 Mitglieder gehabt haben. Zu den Klosterämtern gehörte der Prior, der Subprior und der Lektor.

Der Konvent gehörte zu dieser Zeit zur Ordensprovinz Teutonia, später gehörte er zur Provinz Saxonia. Dies stieß auf den letztlich vergeblichen Widerstand der Kölner Erzbischöfe als Landesherrn, gehörte Köln doch selbst weiterhin zur Provinz Teutonia. Das Kloster lag im Pfarrbezirk der Wiesenkirche. Mit dessen Pfarrer kam es 1288/89 zu einem Prozess, um die Pfarrrechte. Papst Benedikt XI. hat die Rechte der Weltgeistlichen, Bischöfen und des Predigerordens gegeneinander abgegrenzt. Die beiden Predigerorden in Soest haben ihre Bereiche untereinander abgestimmt. Mit den Minoriten hat man sich über die vor der Hauptkirche St. Petri abwechselnd zu haltenden Predigten und über Prozessionen geeinigt. Der Soester Dominikanerkonvent betreute seit 1251 das Dominikanerinnenkloster Paradiese bei Soest und seit dem 15. Jahrhundert auch das Kloster Galiläa bei Meschede.

Zu den bekannten Brüdern gehörte Jakob von Soest.

Nach der Einführung der Reformation in Soest 1531/32 mussten die Dominikaner Einschränkungen hinnehmen. Allerdings konnte sich der Orden in der Stadt behaupten. Er widmete sich der Seelsorge der katholisch gebliebenen Minderheit. Immerhin bestand der Konvent 1754 aus 40 Brüdern. Durch einen Rückgang der Einkünfte, verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage am Ende des 18. Jahrhunderts. Im Jahr 1814 wurde die Gemeinschaft aufgehoben. Am Ende gab es noch 7 Patres und 5 Laienbrüder. Die Klosterkirche Zum heiligen Kreuz wurde 1820/21 abgebrochen.

Vom ehemaligen Kloster ist heute noch ein Flügel erhalten, der mit einem benachbarten Kaufhausbau baulich verbunden ist. In Soest erinnert heute noch der Name der Fußgängerzone „Brüderstraße“ sowie das Gebäude „Mönchshof“ (Namensbezug aber möglicherweise unhistorisch[1]) an die Präsenz der „Schwarzen Brüder“ im Nordwesten der Altstadt. Das Klosterarchiv befindet sich heute im Staatsarchiv Münster.

Literatur

  • Edeltraud Klueting: Die Klosterlandschaft des Herzogtums Westfalen im Hochmittelalter. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Band 1: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen von den Anfängen der kölnischen Herrschaft im südlichen Westfalen bis zur Säkularisation 1803. Aschendorff, Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 93–97.

Weblinks

Belege

  1. Vgl. http://www.kreiter.info/familie/docs/reiseberichte/soest/markt-stadthalle.htm

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