- Drenckhahn & Sudhop
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Drenckhahn & Sudhop, war ein Bauunternehmen in Braunschweig. Eigentümer waren die Herren G. Drenckhahn und C. Sudhop. Das Unternehmen gehörte zu den Pionieren des Stahlbetonbaus in Deutschland und trug durch die langjährige Zusammenarbeit mit Max Möller wesentlich zum wissenschaftlichen Fortschritt auf diesem Gebiet bei.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Firma wurde 1889[1] gegründet und stellte zunächst Kanalröhren und Kunststeine aus Beton her. Später folgten u. a. Eisen- und Stampfbetonbrücken. Um 1914 bestand eine Niederlassung in Berlin-Wilmersdorf[2] sowie um 1914 bis mind. 1928 auch in Danzig.[1]
Möller-Brücken
Ab 1805 begann Max Möller mit empirischen Untersuchungen zum Verbund von Eisen und Beton. Neben den Versuchsreihen zu Erdankern, später als Cement-Erdanker mit metallischer Einlage von Denckhahn und Sudhop patentiert[3], begann er auch mit Versuchen zur Ausbildung einer Decken-Construktion an Brücken, der Gurträger-Decke. Die Entwicklung entsprang dem Wunsch, die Vorteile beider Materialien miteinander zu kombinieren.
Während Beton großen Druckkräften gewachsen ist, die auf der Oberseite eines Trägers entstehen, ist Eisen oder der zur Verwendung gekommene Flussstahl gut geeignet, die Zugkräfte auf der Unterseite des Trägers aufzufangen.
Die Entwicklung fand vorrangig auf dem Gelände von Drenckhahn & Sudhop, auf deren Kosten, statt. Im Gegenzug wurden die Brücken später vorrangig von dieser Firma erbaut (bis hinein ins Saarland). Das zugrunden liegenden Konstruktionsprinzip des Hängegurtträgers wurde von Drenckhahn & Sudhop patentrechtlich geschützt.
Bis 1903 lassen sich 150 von Drenckhahn & Sudhop nach diesem Konstruktionsprinzip erbaute Brücken nachweisen.
Bauten
Die genaue Zahl der Bauten ist nicht mehr nachvollziehbar. Einer Firmenschrift aus dem Jahr 1904 ist jedoch zu entnehmen, daß bereits zu diesem Zeitpunkt über 200 Brücken (mehrheitlich System Möller), mehrere Tausend Quadratmeter Stahlbetondecken, Wasserbehälter für die Wasserversorgung von neun Gemeinden, Kristallisationsbassins für mehrere Zuckerfabriken und diverse weitere Stampf- und Eisenbeton-Bauwerke wie Uferbefestigungen und Einfriedungsmauern errichtet wurden. Hinzu kommen die patentierten Rohre aus Zement-Beton mit an den Querschnitten verstärkten Wandungenund Eiseneinlage , ebenfalls in Zusammenarbeit mit Max Möller entwickelt. Neuartig war die Armierung zum Auffangen der Zugkräfte sowie die Ausführung mit Stärkung an höher belasteten Querschnitten und Schwächung an minder belasteten Stellen. Der erreichbare Lichtdurchmesser betrug zwei Meter.
- wichtige Bauten
- mehrere hundert Brücken nach dem Konstruktionsprinzip des Hängegurtträgers, nachgewiesen in Anhalt, Braunschweig, Hannover, Saarland, Württemberg - u.a.:
- Seffersbachbrücke in Merzig
- Flutbrücke Niendorf, drei Öffnugnen, á10 m
- Werrebrücke Schötmar, Spannweiter 20,5 m
- Möllerbrücke (Calvörde)
- Brücke über die Pleisse vor dem Reichsgerichtsgebäude Leipzig[4], zweitbreiteste Möllerbrücke - alle folgenden Möllerbrücken in Sachsen wurden durch Rudolf Wolle errichtet (Gebietsmonopol)
- Brücke über die Oker im Zuge der Rammeslbergstraße (heute Gaußbrücke)[5]
- Brücke über die Aller in Lockstedt[5]
- Strassenbrücke für die Königsberger Terrain-Actiengesellschaft, Königsberg[5]
- Weg-Überführung über ein Staatsbahngleis in Salzdetfuhrt[5]
Literatur
- Drenckhahn & Sudhop (Hrsg.): Drenckhahn & Sudhop (Lichtbildersammlung), Braunschweig o. J. (um 1907), Digitsalisat
- N. N.: Drenckhahn & Sudhop, Braunschweig, Buchdruckerei Julius Krampe, Braunschweig o. J. (um 1904), Digitsalisat
Quellen
- Zeitschrift für Bauwesen, 1897 - HEFT I BIS III, Seite 143-148 (PDF online)
- Möllerträger beim LKG - Ingenieurbüro für Bautechnik
- Möller-Brücken in Sachsen-Anhalt
Einzelnachweise
- ↑ a b Rat der Stadt Braunschweig (Hrsg.): Deutschlands Städtebau: Braunschweig, 2. Auflage, Dari-Verlag, Berlin-Halensee 1928, S. 247
- ↑ Beton-Kalender, Band 10, Ausgabe 2 (Auszug auf Ggoogle books)
- ↑ Handbuch der Ingenieurwissenschaften...: Bd. [1.]-3. Abt. Der Wasserbau. + 3 Atlases in 2 v. Hrsg. von L. Franzius und Ed. Sonne, Auszug auf google-books
- ↑ Stärkung für Pleiße-Brücken. Die Sanierung von Möllerträgern
- ↑ a b c d siehe Literatur (N. N.: Drenckhahn & Sudhop, Braunschweig)
Weblinks
Commons: Drenckhahn & Sudhop – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Ehemaliges Unternehmen (Braunschweig)
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