- Juba (Stadt)
-
جوبا
Dschūbā
JubaBasisdaten Staat Südsudan Bundesstaat Central Equatoria Höhe 550 m Einwohner 372.000 (2011) Gründung 1922 ISO 3166-2 SD-17 Ansicht eines Teils von Juba aus der Luft 4.8531.6Koordinaten: 4° 51′ N, 31° 36′ OJuba (arabisch جوبا Dschūbā) ist die Hauptstadt des Südsudan und des Bundesstaates Central Equatoria (Zentral-Äquatoria).
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Stadt liegt im Süden des Südsudan, rund 1200 Kilometer von Khartum entfernt, am westlichen Ufer des Nils, der hier Bahr al-Dschabal und flussabwärts Weißer Nil genannt wird.
Administrative Gliederung
Das Stadtgebiet ist in drei Abschnitte aufgeteilt, die jeweils ihre eigenen Verwaltungen besitzen:[1]
- Juba: im Nordosten, umfasst den Kernbereich der Stadt
- Kator: im Südwesten
- Munuki: im Nordwesten
Bevölkerung
Für Juba werden 244.493 Einwohner (Berechnung 2010) angegeben.
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr Einwohner[2] [3] 1973 (Zensus) 56.737 1983 (Zensus) 83.787 1993 (Zensus) 114.980 2011 (Schätzung) 372.413 Die Bari stellen in Juba die stärkste Ethnie. Die Stadt ist etwa zur Hälfte von Katholiken bewohnt.
Geschichte
1922 gründete eine kleine Anzahl von Griechen Juba am nördlichen Ufer des Weißen Nils. Die Griechen waren zuvor aus dem Osmanischen Reich geflohen und errichteten neben dem heute als Gewerbebezirk bekannten Bereich der Stadt solche Gebäude wie das Paradise Hotel, die Residenz des Norwegischen Konsuls sowie verschiedene, z. B. heute als Banken genutzte Gebäude. Diese Bauten waren bis in die 1940er Jahre die einzigen massiv errichteten Gebäude der Stadt. Auf dem Höhepunkt bestand die griechische Gemeinde der Stadt aus 10.000 Personen.[4][5]
Am 12. und 13. Juni 1947 fand in Juba die Sudan Administration Conference statt, die als Juba-Konferenz in die Geschichte einging. Auf dieser Konferenz beschlossen Briten und Vertreter des Nordsudan die Vereinigung von Nord- und Südsudan, ohne dass eigene Vertreter von Südsudan anwesend waren.
Am 8. und 9. Juli 1965 fand in Juba ein Massaker statt; bei Übergriffen auf Repräsentanten der südsudanesischen Elite wurden insgesamt 1400 Menschen getötet. Am 2. Februar 1977 kam es zu einer Meuterei von Regierungstruppen in Juba. Juba lag im umkämpften Gebiet des Sezessionskrieges im Südsudan.
Aufgrund des Friedensabkommens zwischen Khartum und der SPLA wurde Juba 2005 an die Truppen der SPLA übergeben. Seitdem war Juba Hauptstadt der autonomen Region Südsudan, nachdem Rumbik in den Jahren zuvor übergangsweise diese Aufgabe übernommen hatte.
Nach dem Tod von John Garang, dem Führer der SPLA, brachen am 1. und 2. August 2005 Unruhen in der Stadt aus, bei denen hauptsächlich sudanesische Araber das Ziel von Gewalttaten wurden, weil ein Teil der Bevölkerung vermutete, dass die Regierung in Khartum am Tod Garangs beteiligt gewesen sei. Dabei wurden sudanesische Araber verfolgt und getötet sowie ihre Geschäfte und Häuser geplündert und zerstört. Es kamen 15 Menschen ums Leben und mehrere hundert wurden verletzt. Als Folge verließen viele sudanesische Araber am 3. August 2005 die Stadt.
John Garang wurde am 6. August 2005 in einem Mausoleum nahe der Allerheiligen-Kathedrale in Juba beigesetzt. Unter den Trauergästen waren der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki, der sudanesische Präsident Umar Hasan Ahmad al-Baschir und der neue Anführer der SPLA Salva Kiir. Letztere betonten dabei erneut, dass sie an dem Friedensplan vom Januar 2005, der den 21 Jahre andauernden Sezessionskrieg in Südsudan beendete, ohne Abstriche festhalten wollten.
Infrastruktur
- Juba-Brücke über den Nil im Süden der Stadt, die eine Verbindung mit dem östlichen Ufer und mit Uganda über die Grenzstadt Nimule erlaubt
- Fluss-Hafen am Nil, der seit dem 21. August 2007 auch über einen Kran verfügt. Dieser wurde durch japanische Entwicklungshilfe ermöglicht.[6] Allerdings wird von lokalen Geschäftsleuten und Transportfirmen bezweifelt, dass die Kapazität des neuen Krans ausreicht, die Transportbedürfnisse der Region zu befriedigen.[7]
- Flughafen Juba
- Sportstadion, in der Nähe des Nils
Bildung
- In der Stadt befindet sich die älteste Hochschule des Südsudan, die Universität Juba. Ein Großteil des Lehrbetriebs wurde wegen des Bürgerkrieges ab 1989 nach Khartum verlegt.
Religion
- Katholische Kirche: Kator-Kathedrale des Erzbistums Juba
- Anglikanische Kirche: Allerheiligen Kathedrale von Juba
Fotos
Weblinks
-
Commons: Juba – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Detail- und Übersichts-Karten zur Stadt. In: southsudanmaps.org. Abgerufen am 30. Dezember 2010 (englisch).
- Johannes Dieterich: Keine Zeit für Träume. In: Frankfurter Rundschau. 28. Dezember 2010, abgerufen am 30. Dezember 2010 (deutsch, Porträt der Stadt im Vorfeld des Unabhängigkeitsreferendums im Südsudan 2011).
Einzelnachweise
- ↑ Juba Assessment Report von USAID, Stand: November 2005.
- ↑ World Gazetter: Sudan: Die wichtigsten Orte mit Statistiken zu ihrer Bevölkerung
- ↑ 2011 Bevölkerungsschätzung
- ↑ http://english.alarabiya.net
- ↑ http://allafrica.com/stories/201010251086.html http://allafrica.com
- ↑ 23. August 2007 - Sudan Tribune: "South Sudan inaugurates modern river port in Juba"
- ↑ 23. August 2007 - Sudan Tribune: "South Sudan needs river transport to boost economy"
Kategorien:- Ort im Südsudan
- Hauptstadt in Afrika
Wikimedia Foundation.