- Eduard von Raven
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Eduard von Raven (* 28. Juni 1807 in Neuhaus bei Paderborn; † 27. April 1864 in Nübel) war preußischer General und Träger des Ordens Pour le Mérite.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Er entstammte einem alten, seit 1235 bekannten uckermärkischen Adelsgeschlecht von Raven. Sein Vater Wilhelm von Raven (1770–1836) war preußischer Oberst und ebenso wie sein Bruder Werner (1784–1814), preußischer Stabskapitän, Träger des Orden pour le merite.[1]
Militärische Laufbahn
Eduard von Raven trat 1826 in die Armee ein, und zwar in das pommersche Infanterie-Regiment Nr. 28, das spätere Grenadier-Regiment König Friedrich-Wilhelm. 1846 wurde er Hauptmann in diesem Regiment, mit dem er 1848 in den Gefechten bei Schleswig und Düppel im ersten schleswig-holsteinischen Krieg focht.
1852 wurde Eduard von Raven zum Major, 1857 zum Oberstleutnant befördert und erhielt anlässlich der Mobilmachung 1859 mit der Beförderung zum Obersten das Kommando über die 25. Infanterie-Brigade. Bei Ausbruch des Deutsch-Dänischen Krieges 1864 übernahm er die 10. Infanterie-Brigade, bestehend aus den Regimentern Nr. 8 und Nr. 18. Diese führte er, zum Generalmajor befördert, von Holstein aus am 15. März 1864 zur Belagerung von Düppel.
Seine Brigade tat sich vor der Aushebung der ersten Parallele in einem Gefecht besonders hervor. Am 18. April stürmte sie die Schanzen III, VIII, und IX und in Gemeinschaft mit anderen Truppenteilen die Schanzen IV,VII und X. Raven war stets in Front seiner Brigade, bis ihm am Alsensund das Sprengstück einer Granate den Knöchel des rechten Fußes zerschmetterte. Von seinem Adjutanten aus dem Feuer getragen, wurde er auf einer Bahre in das Johanniter-Hospital bei Nübel zurückgebracht. Dort wurde ihm der rechte Fuß amputiert. Am 27. April 1864 erlag er seiner Verwundung. König Wilhelm I. hatte ihm vorher auf dem Sterbebett den Orden pour le merite verliehen. Eduard von Raven war seit Gerhard von Scharnhorst der erste preußische General, der vor dem Feinde gefallen war. Er wurde mit militärischen Ehren unter Anwesenheit des Königs und der königlichen Prinzen am 1. Mai 1864 auf dem Invalidenfriedhof in Berlin beigesetzt. Ein Bild, das die Ordensverleihung auf dem Sterbebett zeigt, ist im Genealogischen Handbuch des Adels Bd. A VII, zwischen den Seiten 316 und 317 abgedruckt.
Literatur
- Alfred Graffunder: Eduard von Raven, koeniglich preussischer General-Major: General a la suite Seiner Majestaet des Koenigs. Duncker, Berlin 1866 (Volltext in der Google Buchsuche).
- Ernst Plath: General Eduard von Raven: Zur 50j. Wiederkehr d. Siegestages von Düppel, 18. April 1914. Enderlein, Halberstadt 1914.
- Theodor Fontane: Der Schleswig-Holsteinsche Krieg im Jahre 1864. Baltica, Flensburg 1999, Seiten 251, 252
- Raven. In: Genealogisches Handbuch des Adels Bd. A VII. C.A. Starke-Verlag, Limburg 1965, Seiten 290 ff. Dort ist auch das Familienwappen abgedruckt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Raven. In: Genealogisches Handbuch des Adels, Band A VII. 1965, Seiten 314 ff
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