Egid Verhelst

Egid Verhelst
Christian Cannabich, gestochen von Egid Verhelst, 1779
Kapuzinerheilige und Architektur, Rahmenteil einer Schmuckblatturkunde, signiert E. Verelst a Mannheim

Egid Verhelst, oft auch Verelst (* 25. August 1733 in Ettal[1]; † 13. Januar 1804 in Mannheim[2]) war ein deutscher Kupferstecher.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Egid Verhelst war der dritte Sohn seines gleichnamigen Vaters, der auch als Ägidius Verhelst erscheint, aus Antwerpen stammte und als Bildhauer wirkte.

Die älteren Brüder Ignatz (* 1726 in München) und Placidus (* 1727 zu Ettal) traten als Bildhauer in die Fußstapfen des Vaters, während Egid und sein jüngerer Bruder Aloys (* 1747 in Augsburg) Kupferstecher wurden.

Egid Verhelst erlernte das Kunsthandwerk bei Rudolph Stärkel in Augsburg, dann bei dem bekannten Johann Georg Wille in Paris.[3]

Nach künstlerisches Tätigkeit in München berief ihn Kurfürst Karl Theodor 1765 als Akademieprofessor und Hofkupferstecher in seine kurpfälzische Hauptstadt Mannheim. Hier begründete Verhelst seine eigene, von ihm geprägte Stecherschule, die deutliche Verwandtschaft zum Pariser Stil aufwies. Besonders berühmt waren seine Portraitstiche, in denen er viele Zeitgenossen verewigte.

Nach der Übersiedlung des Kurfürsten in die nunmehrige pfalz-bayerische Hauptstadt München (1777) hielt sich auch Egid Verhelst wieder überwiegend dort auf.

Früher ging man davon aus, dass er zu unbekanntem Datum, 1818 in München gestorben sei. Inzwischen entdeckte man jedoch seinen auf 13. Januar 1804 datierten Todeseintrag in den Kirchenbüchern der Jesuitenkirche Mannheim.

Egid Verhelst war einer der Lehrer des bayerischen Hofmalers Wilhelm von Kobell,[4] sowie von Stephan von Stengel und dem Mannheimer Kupferstecher Heinrich Sintzenich.[5][6] Auch der Mannheimer Hofmaler Joseph Fratrel verfeinerte bei Egid Verhelst seine grafischen Fertigkeiten und zählt zu seinen Schülern.

Literatur

Weblinks

 Commons: Egid Verhelst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Quelle zum Geburtsdatum und - ort: Jahrbuch für fränkische Landesforschung. Band 19, 1959, S. 448
  2. Quelle zum Sterbedatum und -ort: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Bände 67–68, 1913, S. 576
  3. Quelle zur Ausbildung in Paris: Friedrich Bräuninger: Handbuch der Bibliothekswissenschaft. Band 1, S. 728
  4. Quelle zum Unterricht von Kobell: Wilhelm von Kobell. Meister des Auarells. Hirmer, München 2006, ISBN 3-7774-3035-8, S. 139
  5. Quelle zum Unterricht von Sintzenich: Friedrich Walter: Geschichte Mannheims. Band 1, 1907, S. 581
  6. Josef August Beringer: Sintzenich, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 54, Duncker & Humblot, Leipzig 1908, S. 365–367.

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