Holger Ehling

Holger Ehling

Holger Ehling (* 7. Juli 1961 in Bad Hersfeld) ist ein deutscher Journalist und Autor.

Leben

Ehling studierte an den Universitäten Göttingen und Mainz und begann Anfang der 1980er Jahre, sich intensiv mit den zeitgenössischen Literaturen Afrikas und der Karibik zu beschäftigen.

Ab 1982 arbeitete er mit Koué-Alphonse Yaba an der Herausgabe der Zeitschrift Nommo, die wissenschaftliche Beiträge zur afrikanischen Literatur veröffentlichte. 1985 gründete er die Zeitschrift Matatu - Journal for African Culture and Society, die in den folgenden Jahren zu einer der wichtigsten Plattformen für junge afrikanische Geisteswissenschaftler wurde. 1989 wurde Matatu vom niederländischen Wissenschaftsverlag Editions Rodopi übernommen. Ehling blieb der Zeitschrift bis 2000 als Herausgeber und Chefredakteur verbunden.

Aus seinem Interesse für afrikanische Kulturen entstand eine große Zahl von Beiträgen für deutsch- und englischsprachige Medien und ebenso eine Reihe von Büchern, an denen er als Herausgeber oder Autor mitwirkte. 1994 erschien im Marino-Verlag die Anthologie Töchter Afrikas. Schwarze Frauen erzählen, die Ehling gemeinsam mit der Senegalesin Koyo Kuoh herausgab. 1996 erschien das gemeinsam mit dem Ghanaer Jojo Cobbinah verfasste Kochbuch Westafrikanisch kochen. Gerichte und ihre Geschichte, bis heute das meistverkaufte Buch zur afrikanischen Küche im deutschsprachigen Raum. 1997 veröffentlichte er mit Peter Ripken Die Literatur Schwarzafrikas - Ein Lexikon der Autorinnen und Autoren.

Von 1990 bis 1991 absolvierte Holger Ehling ein Volontariat an der Hamburger Journalistenschule, seinerzeit noch geleitet von Wolf Schneider, von dem er das Credo „Qualität kommt von Qual“ für seine journalistische Arbeit übernahm. In den folgenden Jahren arbeitete er als freier Korrespondent vor allem in Afrika. Er gehörte zu den ersten Journalisten, die ausführlich über die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Folgen der Erdölproduktion im Nigerdelta berichteten. Es entstand eine enge persönliche Beziehung zu dem Schriftsteller und Umweltaktivisten Ken Saro-Wiwa, der 1995 vom damaligen nigerianischen Militärregime hingerichtet wurde.

Mitte 1994 wurde Ehling Pressesprecher der Frankfurter Buchmesse. Unter seiner Ägide entwickelte die Frankfurter Buchmesse als erste Veranstaltung ihrer Art ein umfassendes elektronisches Informationssystem.

Ende 1997 verließ Ehling die Frankfurter Buchmesse und ließ sich als Korrespondent in London nieder. Dort arbeitete er vor allem an Themen der Medienindustrie und wurde zu einem der Gesichter der täglichen Börsenberichterstattung des Spartensenders n-tv. Gleichzeitig schrieb er für Tageszeitungen wie Die Welt und die Frankfurter Rundschau, die Nachrichtenagentur epd, das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel und bediente die Hörfunksender der ARD mit Kulturberichten.[1]

Im September 2002 kehrte Ehling zurück zur Frankfurter Buchmesse, diesmal als Leiter der Unternehmenskommunikation und für einige Zeit auch als deren stellvertretender Direktor. Gemeinsam mit dem gleichzeitig installierten neuen Buchmesse-Chef Volker Neumann arbeitete er an der Neuausrichtung der Messe und war verantwortlich für die Installation zahlreicher neuer Präsentationsforen, den Ausbau des Internationalen Zentrums der Messe sowie die Einführung des Themas Film & TV. Ab 2003 entwickelte Ehling, gemeinsam mit dem südafrikanischen Verlegerverband PASA, die „Cape Town Book Fair“, die seit 2006 stattfindet. Ehling verließ die Frankfurter Buchmesse Ende 2005.[2]

Seit Anfang 2006 betreibt Holger Ehling eine Agentur in Frankfurt, die vor allem als Dienstleister für Veranstaltungsmanagement tätig ist. Von September 2006 bis Juni 2009 führte er im Literaturhaus Frankfurt die „Frankfurter Verlegergespräche“ durch.[3] Seit April 2009 veranstaltet er gemeinsam mit der Frankfurter Romanfabrik die Reihe „Mörderische Nachbarn“, in der Kriminalromane aus der Schweiz und den Niederlanden vorgestellt werden.

Seit 2008 arbeitet Ehling wieder verstärkt als Autor. Sein Buch England, glorious England (Verlag Ch. Links) erschien im September 2009.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Veröffentlichungen von Holger Ehling im Börsenblatt
  2. Pressesprecher Holger Ehling geht In: hr online vom 6. Dezember 2005
  3. Frankfurter Verlegergespräche heute zum letzten Mal In: Buchreport vom 10. Juni 2009

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