Eichelbergtunnel

Eichelbergtunnel
Eichelbergtunnel
Eichelbergtunnel
Ein InterCity verlässt das Nordportal (Mai 1988)
Länge 1.869 mdep1
Anzahl der Röhren 1
Bau
Bauherr Deutsche Bundesbahn
Baukosten 30 Mio. D-Mark
Betrieb
Betreiber DB Netz
Freigabe 1988
Lage
Eichelbergtunnel (Bayern)
Red pog.svg
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Koordinaten
49° 52′ 22,2″ N, 9° 48′ 17,1″ O49.8728459.804761
49° 49′ 48″ N, 9° 51′ 44,4″ O49.8299979.862322
Das Südportal mit vorgelagerter Bärntal-Talbrücke

Der Eichelbergtunnel ist ein 1.869 m[1] langer Eisenbahntunnel der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg zwischen den unterfränkischen Gemeinden Leinach und Erlabrunn. Er unterquert den Eichelberg[2] und trägt daher seinen Namen.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Trasse beschreibt in südlicher Richtung zunächst eine Linkskurve von 15.000 m Kurvenradius und verläuft anschließend, bis zum Südportal, in einer Gerade. Die Gradiente fällt dabei durchgehend mit 12,5 Promille Richtung Würzburg ab.[3]

Geschichte

Planung

Der Planungsstand von Ende 1977 sah zwei getrennte Tunnel vor: Auf einen 1220 m langen Tunnel unter dem Eichelberg sollte, nach einem kurzen Einschnitt, ein weiterer Tunnel von 413 m Länge folgen. Trasse und Gradiente entsprachen dabei dem später als ein Tunnel realisierten Entwurf. Im Bereich des Südportals des kürzeren Tunnels war jedoch ein Übergang eine Linkskurve von 10.000 m Radius vorgesehen.[2]

In der Planungs- und Bauphase lag das Bauwerk in den Baukilometern 300 bis 302 der Strecke.[3]

Bau

Im Oktober 1983 begannen bauvorbereitende Maßnahmen. Die geplante Länge des Tunnels lag dabei bei 1850 m.[4]

Der Tunnel war von Marianne Strauß, der Ehefrau des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß, im Dezember 1983 angeschlagen worden. Nachdem die Patin wenige Monate nach der Anschlagsfeier verstarb, schlug ihre Tochter Monika Hohlmeier die Röhre am 9. Oktober 1984 (andere Quelle: 10. Oktober 1984[5]) feierlich durch.[6] Ministerpräsident Strauß hielt eine Eröffnungsrede und wies dabei darauf hin, dass neben Fahrrad und Brieftaube nur der Heißluftballon umweltfreundlicher als die Eisenbahn sei.[7]

Die Röhre wies bezogen auf ihre Länge aufgrund günstiger geologischer Verhältnisse die kürzeste Bauzeit im Südabschnitt Fulda–Würzburg der Neubaustrecke auf.[1] Die Baukosten betrugen rund 30 Millionen D-Mark.[6]

Mit dem Bau des Tunnels war eine Arbeitsgemeinschaft beauftragt worden, die bis Ende 1984 Aufträge für den Bau von insgesamt fünf Tunneln an der Strecke mit einer Gesamtlänge von neun Kilometern erhalten hatte.[5]

Weblinks

 Commons: Eichelbergtunnel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Deutsche Bundesbahn, Bundesbahndirektion Nürnberg, Projektgruppe Hannover–Würzburg Süd der Bahnbauzentrale (Hrsg.): Neubaustrecke Hannover–Würzburg. Der Südabschnitt Fulda–Würzburg, Broschüre (40 S.), April 1986, S. 30
  2. a b Helmut Maak: Der Entwurf der Neubaustrecke Hannover – Würzburg, Streckenabschnitt hessisch/bayerische Landesgrenze – Würzburg. In: Die Bundesbahn, Jahrgang 53 (1977), Heft 12, S. 883–893, ISSN 0007-5876
  3. a b Helmut Maak: Die Bundesbahn-Neubaustrecke zwischen Main und Spessart (Südabschnitt Hannover–Würzburg). In: Internationales Verkehrswesen, Jahrgang 36 (1984), Heft 2 (März/April), S. 126–132, ISSN 0020-9511
  4. Belter: Große Fortschritte beim Bau der Tunnel für die Neubaustrecken. In: Der Eisenbahningenieur, 34, 1983, Heft 12, S. 661 f.
  5. a b Alfred Kunz GmbH & Co. (Hrsg.): 1984, München, ca. 100 A4-Seiten, S. 1 f.
  6. a b Pfarrer meiden Tunnel. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 238, 1984, ISSN 0174-4917, S. 23.
  7. Erich Fein: Landschafts- und Umweltschutz an Neubaustrecken. In: Reiner Gohlke, Knut Reimers (Hrsg.): Die neue Bahn. Hestra-Verlag, Darmstadt 1985. (Jahrbuch des Eisenbahnwesens. Band 36), S. 72–79.

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