- Eichelbacher Hof
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Eichelbacher Hof Eichelbacher Hof
Alternativname(n): Eichelberg Entstehungszeit: um 1213 Erhaltungszustand: erhalten Ständische Stellung: Adelige Ort: Weilrod-Hasselbach Geographische Lage 50° 19′ 15,5″ N, 8° 21′ 9,7″ O50.3209698.352695405Koordinaten: 50° 19′ 15,5″ N, 8° 21′ 9,7″ O Höhe: 405 m ü. NN Der Eichelbacher Hof ist eine ehemalige Renaissance-Wasserburg unbekannter ständischer Zuordnung im hessischen Mittelgebirge Taunus und liegt im Hochtaunuskreis, etwa 60 Kilometer nördlich von Frankfurt am Main und etwa 50 Kilometer nordöstlich von Wiesbaden.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Eichelbacher Hof liegt im östlichen Hintertaunus, südwestlich des Weiltals, etwas unterhalb der Rennstraße. Ungefähr zwei Kilometer südlich von Hasselbach und drei Kilometer westlich von Cratzenbach entfernt.
Geschichte
Erstmalige Erwähnung findet 1213 eine mittelalterliche, durch ein Gebück geschützte Turmburg. Sie diente dem Schutz einer der verkehrsreichsten Höhenstraßen durch den Taunus, der Rennstraße. Die Umgebung gehörte zur Grafschaft Weilnau, nach 1326 den Grafen von Nassau. Belegt ist 1339 eine urkundliche Nennung der Familie Reinberg zu Eichelbach, die hier begütert war. Bis 1615, mit dem Aussterben dieser Linie, ist der Eichelbacher Hof immer in Familienbesitz geblieben.
Die Turmburg, deren wehrtechnische Bedeutungslosigkeit sich in der Mitte des 14. Jahrhunderts herausstellte, wurde abgetragen, Baureste sind heute keine mehr vorhanden. Etwas weiter südlich im Tal wurde eine stattliche Vierflügelanlage, eine Wasserburg mit vier Ecktürmen errichtet. Sie ist beispielhaft für einen ländlichen Adelssitz des ausgehenden Mittelalters.
Der Raubritter Friedrich von Hattstein, später Stadthauptmann in Limburg, eroberte im Jahr 1353 die Eichelbacher Burg – er überrumpelte Siegfried von Reinberg bei dessen Hochzeitsfeier – und hielt sie vier Jahre besetzt. Der Hattsteiner bedrohte und plünderte Reisende und Kaufleute auf dem einst viel befahrenen Abschnitt der Rennstraße zwischen Camberg, Hasselbach und Rod an der Weil. In einer Chronik heißt es dazu, „die Straße“ sei bald „still und verlassen“ gewesen, „so dass das Gras wuchs wie auf einer guten Wiesen“. Ebenso wurden die Bauern in den umliegenden Dörfern nicht verschont. Erst 1357 gelang es Siegfried von Reinberg seinen Besitz zurückzuerobern.[1]
1568 wurde der heute noch existierende Teil der Burg, das Herrenhaus, erneuert. Nach dem Tod des letzten Reinbergers (Marquart von Reinberg) im Jahr 1615 fiel der Eichelbacher Hof an Nassau-Weilburg, die Hofanlage wurde nicht weiter genutzt und schon 1642 heißt es, sie sei halb zerfallen.
Nach verschiedentlichen Beleihungen kaufte 1706 Fürst Wilhelm Heinrich zu Nassau-Usingen das Schloß. Um 1776 schmälerte der Verkauf von größeren Ländereien den Besitz. Im gleichen Jahr bezogen (bis 1880) das nassauische Oberforstamt hier seinen Sitz, zu diesem Zweck wurde der Ostflügel wieder hergerichtet. Danach erhielten wieder Landwirte den Hof zur Pacht, und in den Jahren um 1920 diente er nochmals der Forststation.
Ehemalige Baubeschreibung
Das noch gut erhaltene Herrenhaus, aus dessen massivem Erdgeschoß zwei runde Ecktürme vorspringen, war einst der Ostflügel eines malerischen, viertürmigen Renaissanceschlosses. Der Innenhof maß 100 auf 100 Fuß und stand durch eine Holzbrücke mit der Vorburg in Verbindung, die auf der Nordseite zum Schutz vorgelagert war. Die Vorburg sicherte durch zwei Tore das Hofhaus, Scheunen und Stallungen, eine Brauerei und eine Kapelle (im Jahre 1410 erwähnt).
Beschreibung
Bei dem in den Jahren 2000 bis 2004 mit Unterstützung des hessischen Landesamtes für Denkmalpflege sanierten Herrenhaus kündigt sich mit dem reichen Schmuck des Fachwerks und der Schaufassade die Bauform der Renaissance bereits an. Besonders der Dachstuhl des Fachwerkbaus mit originalem Hängewerk, ermöglichte große, stützenfreie Räume, wie den sogenannten „feinen Saal“, dessen wertvolle Stuckdecken restauriert werden konnten. Auch wurde versucht, die verschiedenen Fenstertypen in Anpassung an die vorgefundenen Öffnungen mit einfachverglasten Flügelfenstern wiederherzustellen.[2]
Heutige Nutzung
Der Eichelbacher Hof ist im Besitz des Landes Hessen (als Rechtsnachfolger des Herzogtums Nassau), er wird als Domäne an einen Pächter vergeben und hat sich zu einem beliebten Ausflugslokal mit bodenständiger Gastronomie entwickelt.
Literatur
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Aufl. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 448f.
- 700 Jahre Haselbach ... ein Dorf erzählt. 1306-2006, Seltersdruck & Verlag, S. 188 f.
- Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S. 363.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://limburgeraltstadt.de/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=66&Itemid=76
- ↑ http://www.dreier-denkmalpflege.de/index.html
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