- Ellen Wiederhold
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Ellen Wiederhold (* 1921 in Hilden; † 4. September 1995) war eine deutsche Unternehmerin, Politikerin und Bürgermeisterin (CDU).
Inhaltsverzeichnis
Schule und Studium
Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums studierte sie an der Universität Chemie und Naturwissenschaften. In diesen Fächern erwarb sie den Doktortitel.
Unternehmerin
Nach dem Tod ihres Vaters Walter Wiederhold im Jahre 1959 übernahm sie die Leitung der Wiederhold Lackfabriken, die mit 2500 Mitarbeitern und einem Umsatz von 155 Millionen D-Mark (1966) zu den führenden Firmen dieser Branche zählte. Die Hildener Firma besaß einen Zweigbetrieb in Nürnberg. Unter der breitgefächerten Produktpalette war die Marke „Ducolux“ weltweit bekannt. Zu den Kunden der Firma gehörten Baufirmen, Automobilwerke und auch die Deutsche Bundesbahn. Der Umsatz stieg bis Anfang der 1970er Jahre auf 280 Millionen Mark.
Wegen sinkenden Absatzes aufgrund der Ölkrise im Jahre 1974 und der Flaute im Bausektor und in der Automobilindustrie musste sie das Unternehmen im Jahre 1975 an den britischen Chemiekonzern Imperial Chemical Industries (ICI) abtreten, der einen 70-Prozent-Anteil an dem Familienunternehmen erhielt. Sie selbst blieb noch einige Jahre Mitglied der Geschäftsleitung. Die britische ICI wurde später von dem holländischen Konzern AkzoNobel übernommen.
Bürgermeisterin
Ellen Wiederhold war von 1969 bis 1994, also 25 Jahre, Bürgermeisterin der Stadt Hilden, sie war die erste Frau in diesem Amt. Sie erfreute sich wegen ihrer Fürsorglichkeit und ihres sozialen Engagements für die Bürger in der Stadt großer Beliebtheit und wurde deshalb mit großen Mehrheiten mehrmals wiedergewählt.
So war sie Schirmherrin des Verbands der Vertriebenen aus Schlesien – der Patenschaft Hilden – Wohlau. Sie förderte die Städte-Partnerschaften mit der britischen Stadt Warrington und dem tschechischen Nové Město. Sie unterhielt freundschaftliche Kontakte zum britischen Militär, das in der Stadt seit dem Kriege stationiert war, und darauf mit der Bundeswehr, die nach Abzug der Briten die Hilderner Waldkaserne bezog. Sie unterstützte die zahlreichen sozialen Einrichtungen der Stadt und den Breitensport. Sie war wie ihr Vater Leitungsmitglied und von 1968 bis 1979 Vorsitzende des Hildener Industrie-Vereins. Für die Entwicklung der Stadt war ihr ausgezeichnetes Verhältnis zum damaligen Bundestagsabgeordneten, Bundesminister und Spitzenpolitiker Gerhard Schröder (CDU) (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen späteren Bundeskanzler von der SPD) förderlich.
Ehrungen
Ellen Wiederhold wurde von den Bürgern der Stadt und den Mitarbeitern ihrer Firma als „mütterliche Patronin“ verehrt, die in Politik und Beruf – als Frau – „ihren Mann gestanden hat“. Liebevoll nannten sie die Hildener in ihrem rheinischen Platt (Dialekt) „Us Ellen“! Nicht zuletzt wegen ihres Engagements für die Stadt und ihre Firma blieb sie unverheiratet, wurde aber Mutter von vier Adoptivkindern.
Für ihre Verdienste um die Stadt Hilden erhielt sie das Bundesverdienstkreuz am Bande sowie den Verdienstorden des Landes NRW. Außerdem wurde sie zur Ehrenbürgerin der Stadt Hilden ernannt. Straßen, Plätze und Schulen tragen heute ihren Namen.
Literatur
- Die Reichen in Deutschland. In: Der Spiegel. Nr. 37, 1966 (online).
- Friedhelm Gröteke: Risse im Lack. In: Die Zeit, Nr. 34/1975.
Weblinks
- Seite der Stadt Hilden
- Schulportal Hilden, darin einige biografische Angaben zu Walter und Ellen Wiederhold
- 50 Jahre Hildener Industrie-Verein e. V. (PDF) 50 Jahre Wirtschaftsgeschichte
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