- Carl Christian Erhard Schmid
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Carl Christian Erhard Schmid (* 24. April 1761 in Heilsberg; † 10. April 1812 in Jena) war Theologe und Philosoph und kam als prominentester Vertreter der Lehren Immanuel Kants in Jena in den 1790er Jahren mit allen wichtigen Vertretern der Frühromantik und des Idealismus in Kontakt.
Der Sohn eines Pfarrers war zunächst Hauslehrer (u.a. bei den Freiherren von Hardenberg, d.h. bei Novalis), später Pastor und von 1785 an hielt er Vorlesungen über Kants Philosophie an der Universität Jena. Bald darauf gab Schmid eine schriftliche Fassung seiner Vorlesungen heraus (Kritik der Reinen Vernunft im Grundrisse nebst einem Wörterbuch zum leichteren Gebrauch der Kantischen Schriften). Diese Veröffentlichung begründete seinen Ruf als konservativer Exeget der Kantischen Philosophie.
Seit 1787 war Schmid auch Vikar in Wenigenjena. Als Kollege und Freund Friedrich Schillers traute er diesen in seiner Dorfkirche im Februar 1790 mit Charlotte von Lengefeld.
Philosophisch kam Schmid bald in Konflikt mit Karl Leonhard Reinhold und Johann Gottlieb Fichte. Entgegen deren Ansichten lehnte Schmid die Möglichkeit einer Philosophie aus oberstem Grundsatz ab. Außerdem vertrat Schmid einen intelligiblen Fatalismus, der insbesondere vom freiheitsliebenden Fichte scharf bekämpft wurde.
Schmids Bedeutung liegt weniger in seiner eigenen Philosophie, als vielmehr in seiner Vermittlerrolle in Jena. Dort war er väterlicher Freund von Novalis, häufiger Gast und Freund von Schiller. Er wurde von Johann Wolfgang von Goethe geschätzt. Fast alle Frühromantiker, die in den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts in Jena versammelt waren, haben ihre Kant-Kenntnisse weniger aus den schwer lesbaren Originalschriften, als vielmehr aus den lebhaften Vorlesungen Schmids. Die ganze geniale Generation, die sich hier zusammenfand, arbeitete sich an dem konservativen Schmid nicht nur ab, sie lernten auch fast alles über Kant.
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