- Emil Palm
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Emil Palm (* 26. Januar 1890 in Köln; † 11. März 1963 in Berlin) war ein deutscher Komponist und Kapellmeister der Unterhaltungsmusik. Bekannt wurde er durch seine zusammen mit Willy Ostermann und anderen komponierten Stimmungslieder, insbesondere den Schlager „Regentropfen, die an Dein Fenster klopfen“.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er wurde als eines von 12 Geschwistern 1890 in Köln geboren. Sein Vater, Johann Joseph Palm, hatte als ehemaliger Husar und Kriegsinvalide vom Preußischen Staat eine Orgeldreher-Konzession erhalten, zog als «Orjels Palm» Tag für Tag durch die Straßen von Köln, um seine große Familie zu ernähren und war eine stadtbekannte Legende. Emil kam so bereits früh mit Musik in Berührung.
Noch vor dem Ersten Weltkrieg kam es zu einer Zusammenarbeit mit dem Kölner Krätzchensänger Willi Ostermann, der selbst keine Noten schreiben konnte. So schrieb Palm die Musik für den Titel Wä hätt dat vun d’r Tant gedaach! (Wer hätte das von der Tante gedacht), das 1908 den Preis für das beste Lied in Kölner Mundart gewann. 1911 heiratete Ostermann Emil Palms Schwester, die Revuetänzerin Käthe Palm.
In den 1920er und 1930er Jahren arbeitete Palm als Kapellmeister und Komponist zunächst in Köln und später in Berlin. Er schrieb viele Lieder für Kölner Karnevalsgesellschaften. Sein Büttenmarsch Woröm si' mar dann nit immer su gemütlich wie hück? wurde 1927 von Robert Koppel gesungen und bei der Deutschen Grammophon veröffentlicht. 1934 erschienen drei Filme, zu denen er die Musik geschrieben hatte. Er komponierte auch Militärmusik und war Mitglied der NSDAP. Sein vom Blasorchester Carl Woitschach auf Platte eingespieltes „Heimatlied“ Deutsch sein, heißt treu sein! (Text: Ernst Petermann) wurde bei Aufmärschen der Nationalsozialisten gesungen. Sein größter Erfolg wurde 1935 der Tango-Schlager Regentropfen, die an mein Fenster klopfen in einer Aufnahme der Metropol Vokalisten und der Lewis-Ruth-Band. Auch Eric Helgar, Rudi Schuricke und das Meistersextett nahmen das Lied in ihr Repertoire. Später wurde es von Heinz Erhardt und Christian Hölbling auch in Sketchen verwendet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er seine Tätigkeiten in Berlin fort. Seine Kompositionen wurden in verschiedenen Musikverlagen veröffentlicht. Er verstarb 1963 und wurde auf dem St.-Matthias-Friedhof in Berlin beerdigt.
Werke
Lieder und Instrumentalmusik
- Wä hätt dat vun d’r Tant gedaach!, T.: Willi Ostermann (1908)
- Villa-Billa-Walzer, T.: Willi Ostermann (1910)
- Wat litt dann an zehndausend Daler, T.: Willi Ostermann
- Ich bin zu alt, um nur zu spielen (vor 1928)
- Woröm si' mar dann nit immer su gemütlich wie hück?, Büttenmarsch, Text von Franz Chorus (1928)
- Schött en! Stüßt an! Drinkt uus! Karnevalsmarsch, Büttenmarsch (1930)
- O Heimat, erhalt dir die Schätze dein, Rhein-Heimatlied und Marsch, Text: Franz Chorus
- Nur am Rhein, Marschlied, Text von Franz Chorus
- Deutsch sein, heisst treu sein T.: Ernst Petermann
- Auf dem Heuboden (1934)
- Regentropfen, die an Dein Fenster klopfen, Tango, T.: Josef Hochleitner (1935)
- Von morgen ab will ich solide sein, Bummelmarsch, T.: Ernst Petermann, (1939)
- Ein Schwalbenpaar bringt Glück ins Haus, Walzerlied (1940)
- Der kleine Eskimo, lustiger Foxtrott, T.: Ernst Petermann (1949)
- Arm in Arm mit Dir, Lied u. Schunkelwalzer T.: Ernst Petermann (1949)
- Liebeslust und Liebesleid, 7 Lieder im Volkston (1951)
- Frühling am Rhein: es steht eine Schenke am Bergeshang, T.: Fred Endrikat (1951)
- So lieb, wie du heute gewesen, Melodischer Foxtrot, T.: Eberhard Storch (1952)
- In einem Tanzcafé am Tisch mir gegenüber …, T.: Eberhard Storch (1952)
- Walzer-Momente (1954)
- Die blaue Stunde, Lied und langs. Foxtrot (1954)
- Sonnen-Strahlen, Konzert- u. Tanzwalzer (1955)
- Wer weiss, wozu es gut ist und kommt es mal anders, (1956)
- Darum laßt uns trotzdem fröhlich sein, Marsch (1956)
- Lob der Glatze, Foxtrot Moderato, T.: Ernst Petermann (1956)
- In der kleinen Laube …, Lied u. Slow, T.: Ernst Petermann (1956)
- Auch ein Bassist …, heiteres Baßlied, Tango (1958)
- Ein Viertelstündchen mit dir allein … (1958)
Filmmusik
- Krach im Forsthaus (1934)
- Der sanfte Jacob (1934)
- Wenn Mutter nicht zuhause ist (1934)
Aufnahmen
- Villa-Billa-Walzer mit Willy Ostermann
- Ich bin zu alt, um nur zu spielen mit Engelbert Milde, Homocord 4-2659 (1928)
- Auf dem Heuboden mit den Comedian Harmonists
- Regentropfen mit den Metropol Vokalisten, dem Meister-Sextett, dem Oskar Joost Tanzorchester, Rudi Schuricke: Cristal 3568/C8880, Erik Helgar, Woolco 768/8510889, dem Oscar Joost Tanzorchester, Deutsche Grammophon 2238A, Helfried.
- Deutsch sein, heißt treu sein mit Carl Woitschach und seinem Blasorchester, Gloria 27037B
- Von morgen ab will ich solide sein mit Hanns Göbel und Otto Kermbachs Großem Ballorchester, Deutsche Grammophon 11131B
Literatur
- Johann Palm: Es war einmal ein Kölner Husar – Die Lebensgeschichte des Orgels-Palm. J.P. Verlag, Bachem 1984, ISBN 3-7616-0637-0.
Weblinks
- Berlin Friedparks.de
- Emil Palm in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Kategorien:- Komponist (Schlager)
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