Emil Stojanow

Emil Stojanow

Emil Stefanow Stojanow (auch Emil Stefanov Stoyanov geschrieben, bulgarisch Емил Стефанов Стоянов; * 12. Juli 1959 in Plowdiw), ist ein bulgarischer Politiker, Unternehmer, Verleger und Mitglied des Europäischen Parlaments für die Partei GERB. Der Politiker und ehemaliger bulgarischer Präsident Petar Stojanow ist sein Bruder. Emil ist verheiratet mit der Journalistin Margarita Raltschewa, mit der er eine Tochter und einen Sohn hat.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Emil Stojanow wurde in der zweitgrößte Stadt Bulgariens Plowdiw 1959, am Peters-Tag in der Familie von Stefan und Stojanka Stojanowi geboren. Da sein ältere Bruder Petar hieß, wurde er Emil genannt. Sein Vater der einer von fünf Söhne war, war vor der Machtergreifung der bulgarischen Kommunisten 1945 Gouverneur der Oblast (Bezirk) „Plowdiw, Pasardschik und Smoljan“. Er und seine Frau Stojanka waren Mitglieder der Partei Bulgarisches Demokratisches Forum, die nach 1945 verboten worden war. Stefan Stojanow wurde drei Mal von der damals in Bulgarien regierenden Kommunisten ins Konzentrations- und Arbeitslager interniert. Der Großvater von Emil, Petar war ein Großhändler, der mit Holz handelte und über großen Ländereien in nah gelegene Rhodopen-Gebirge verfügte, die von den Kommunisten nach 1945 beschlagnahmt worden waren.

Leben

Emil Stojanow besuchte nach der Grundschule in Plowdiw, das damals neueröffnete Deutschgymnasium im nahen Pasardschik. Nach seine eigenen Aussagen lernte er dort nicht nur Disziplin, sondern auch die deutsche Kultur und Literatur kennen und schätzen[1].

Nach der Beendung des Gymnasium wurde Stojanow in der bulgarischen Armee eingezogen. Er diente zwei Jahre in den Baueinheiten der Armee, in der normalerweise Rekruten ohne abgeschlossene Mittlere Reife oder Angehörigen der Minderheiten und politische Gefangenen eingezogen wurden. Nach der Armeezeit, wurde Stojanow Literaturstudent an der PaisiiHilendarski Universität wo sich für ein Leben als Schriftsteller vorbereiten wollte. Sein erstes Buch war eine Übersetzung eines Sammelbandes zeitgenössischer Leipziger Lyriker. Daraufhin folgte er eine Einladung der Universität Leipzig zur Weiterbildung in der DDR.

1986 veröffentlichte Stojanow sein eigenes Werk, Esenen Tschowek (bulg. „Есенен човек“, dt. Herbstmensch). Im selben Jahr schließt er sein Studium der Universität ab. Anschließend versuch er fast ein Jahr eine Arbeit den plowdiwer Herausgeber und Verleger zu bekommen, bis er erfährt das er ein Verbot für Literarische Tätigkeit, seitens bulgarischen Staatssicherheit erlassen wurde. Das Verbot dauerte bis 1989 an, das Jahr des Zusammenbruchs des Eisernen Vorhangs in Osteuropa und damit auch die Beendigung des Kalten Krieges. In den Jahren nach dem Sturz des kommunistischen Diktators Todor Schiwkow wurde Emil mit seinem Bruder Petar zur Mitbegründer der Union der Demokratischen Kräfte (SDS) in Plowdiw, wird jedoch nicht Mitglied in der SDS[2].

1992 gründet er den Verlag Pygmalion (bulg. „Пигмалион") mit dem Zeil die europäischen schöngeistigen, politischen, philosophischen und vor allem die deutschsprachige Literatur in Bulgarien zu popularisieren. Einer seiner ersten Projekte war eine Zusammenarbeit mit dem wiener Wieser Verlag und die Veröffentlichung der Werke des österreichischen Schriftsteller Karl-Markus Gauß.

2001 gründet Stojanow, mit der Unterstützung der deutschen Taunusfilm den ersten rein Nachrichtensender TV Ewropa. Weiter begründete er die Stiftung Pygmalion mit dem Ziel die Literatur und Kunst in Plowdiw zu fördern. Eines ihre internationale Projekte, ist die Beteiligung am Projekt HALMA Network, das unter der Schirmherrschaft von Frank-Walter Steinmeier steht und der Verknüpfung europäischer Kultur- und Literaturszenen dient.

2002 wurde Emil Stojanow mit dem Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. Zwei Jahre später wurde er mit dem deutschen Verdienstkreuz für sein Beitrag zur deutschen Kultur geehrt.

Bei der Europawahl in Bulgarien 2009 wurde Emil Stojanow als Abgeordnete für Partei GERB und für die Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) und europäischer Demokraten in das Europaparlament gewählt.

Einzelnachweise

  1. Biographie aus der Offiziellen Webseite von Emil Stojanow (bulg.)
  2. ..Ich war niemals Mitglied der SDS... (bulg.) Interview mit Emil Stojanow auf www.standartnews.com, 23. Juli. 2009

Weblinks


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