Erentrudiskapelle (Munzingen)

Erentrudiskapelle (Munzingen)
Erentrudiskapelle mit Blick nach Westen gerichtet

Die Erentrudiskapelle befindet sich am südöstlichen Ende des Tunibergs über dem Freiburger Ortsteil Munzingen. Sie gilt auch als Wahrzeichen des Tunibergs.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In alten Aufzeichnungen ist die Rede von einer „Feldkapelle“, die der heiligen Erentrudis geweiht war. Dort gefundene Votivtafeln und zurückgelassene Krücken lassen auf einen Wallfahrtsort bereits um das Jahr 1000 schließen. Weitere Belege liegen erst wieder mit den Annalen von 1666 vor: dort wird der Neubau einer größeren Kirche angegeben, die durch den Weihbischof von Konstanz konsekriert wurde.

Blick in den Kirchenraum
Blick auf die Erentrudiskapelle von der höchsten Erhebung des Tunibergs aus

Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde die Kapelle 1713 stark beschädigt, allerdings bereits 1715 durch den dort lebenden Eremiten Melchior Rech wiederaufgebaut. Im Jahre 1745 erhielt sie eine neue Glocke und 1748 eine Reliquie der Erentrudis von Salzburg, gestiftet durch das Salzburger Kloster Nonnberg. 1750/52 wurde die Kapelle erneut renoviert, dieses Mal durch den Bildhauer Matthias Faller. Als die Kapelle um 1780 säkularisiert und versteigert werden sollte, setzte sich der Bischof von Konstanz massiv für ihr Fortbestehen ein. Sie blieb Sakralbau und wurde bis 1843 als Eremitage bewohnt. Danach gab man sie rund dreißig Jahre dem Verfall preis, bis sich 1870 vierzehn Männer aus Munzingen für ihren Wiederaufbau einsetzten. Am Dreifaltigkeitsfest 1879 nahm der Freiburger Weihbischof Lothar von Kübel die Altarweihe vor.

Der heutige gemalte Flügelaltar stammt von E. Riess aus Freiburg (1952).

Siehe auch

Literatur

  • H. L. Keller: Lexikon der Heiligen und biblischen Gestalten. Legende und Darstellung in der bildenden Kunst. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2005, ISBN 978-3150105702
  • Informationstafel an der Kapelle.

Weblinks

 Commons: Erentrudiskapelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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