- Erich Bitter
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Erich Bitter (* 11. August 1933 in Schwelm) ist ein deutscher Autodesigner und ehemaliger Rad- und Autorennfahrer.
Inhaltsverzeichnis
Radsport-Laufbahn
Erich Bitters Vater führte ein Fahrradgeschäft mit mehreren Filialen. Der Sohn hatte schon früh den Wunsch, Profi-Radrennfahrer zu werden. Nachdem er als Amateur einige Erfolge vorweisen konnte, verließ er die Schule nach der Mittleren Reife und arbeitete zunächst in der Firma seines Vaters. 1954, zur Deutschen Straßenmeisterschaft in Dingolfing, wurde er mit 21 Jahren der jüngste deutsche Profi. Zwei Jahre lang, von 1954 bis 1956, startete Bitter für das Radsportteam Bismarck, anschließend zwei Jahre für Torpedo. Er fuhr hauptsächlich als Edel-Domestike für Hennes Junkermann und Klaus Bugdahl, größere eigene Erfolge blieben jedoch aus. 1958 beendete er seine Radsport-Karriere aus gesundheitlichen Gründen.
Erfolge als Autorennfahrer
Von 1959 bis 1968 fuhr Erich Bitter Autorennen, hauptsächlich Rundstrecken- sowie Langstreckenrennen wie die Targa Florio oder Rennen auf dem Nürburgring. Anfangs fuhr er NSU Prinz, später auch Saab, Volvo, Porsche, Ferrari, Mercedes und Opel. Bei diesen Rennen erlitt er drei schwere Unfälle; nach dem dritten Unfall auf der Nordschleife des Nürburgrings hörte er mit Autorennen auf, auch weil seinerzeit viele seiner Kollegen tödlich verunglückt waren.
Erfolge als Kaufmann
Schon während seiner Tätigkeit als Autorennfahrer baute Erich Bitter zahlreiche kaufmännische Aktivitäten aus. 1960 eröffnete er in seiner Heimatstadt einen Autohandel für NSU und später auch für Saab, Volvo und Abarth. Seine Autozubehör-Firma „Rallye Bitter“ war die erste, die seit 1964 feuerfeste Rennoveralls aus Großbritannien importierte. Später entwickelt Bitter gemeinsam mit der Firma DuPont einen eigenen flammengeprüften Stoff, Nomex. Zur Einführung von „Nomex“ stellte er sich persönlich in einem flammengeprüften Overall in eine Ölwanne, aus der die Flammen hochschlugen. Zudem importierte er Automobile der kleinen italienischen Firma Intermeccanica. Von 1987 bis 1997 betrieb er die „Bitter Automobile Company“ in Santa Monica, bis sein Geschäftsfreund Lee Miglin dem Serienmörder Andrew Phillip Cunanan zum Opfer fiel, der auch Gianni Versace tötete.
Erich Bitter als Autodesigner
Seine Unzufriedenheit mit den Produkten von Intermeccanica bewegte Erich Bitter dazu, ein eigenes Auto zu entwerfen. Er gründete die Bitter GmbH & Co. KG und baute ab 1971 mehrere Automodelle, die meisten von ihnen auf Opel-Basis. Die Autos haben bis heute Kultstatus: Die Inhaber von Bitter-Automobilen treffen sich jährlich zum „Bitter-Treffen“.
Ab 1986 baute Erich Bitter verschiedene Prototypen. Von 1997 bis 2005 arbeitete Bitter mit einem Team für die Forschung und Entwicklung bei Volkswagen. 2010 stellte er seinen „Bitter Insignia“ auf der Basis eines Opel Insignia vor.[1]
Privates
Erich Bitter ist zum dritten Mal verheiratet und Vater dreier Töchter. Er ist begeisterter Läufer und absolvierte 30 Marathons. Weitere Hobbys sind Reiten und die Malerei.
Einzelnachweise
Literatur
- Matthias Göbel/Lutz Keiss: Erich Bitter - „... schreib einfach Deinen Namen drauf“, hrsg. von der Zentralbibliothek der Deutschen Sporthochschule Köln, Sportverlag Strauß, Köln, ISBN 978-3-86884-161-9 (voraussichtliches Erscheinungsdatum: September 2012)
Weblinks
- Erich Bitter in der Datenbank von Radsportseiten.net
- bitter-horsepower.de
- bittercars.com
- bitter-automotive.de
- bitter-club.de
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