- Erich Bloedorn
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Erich Bloedorn (* 6. Juli 1902 in Mühlhausen in Ostpreußen; † 30. November 1975 in Ansbach) war ein Luftwaffenoffizier und Ritterkreuzträger der Wehrmacht.
Leben
Nach dem Abitur in Mühlhausen kam Bloedorn als Jurastudent nach Königsberg und wurde im Sommersemester 1921 beim Corps Masovia aktiv. Noch im selben Semester recipiert, klammerte er im Wintersemester 1921/22 die Dritte und im Sommersemester 1922 die Erste Charge, während er die Zweite mitversehen hatte.[1]
Bloedorn war ein vorzüglicher Fechter. Zwölf seiner 25 Mensuren waren Säbelpartien. In München wurde ihm als inaktivem Masuren 1923 vom dortigen VDSt eine Säbelchargenforderung angetragen. An drei aufeinander folgenden Tagen stach er die drei Gegner ab.
Nach Aufgabe seines Studiums im Sommersemester 1924 trat er in Allenstein in die Reichswehr ein und wurde 1928 Leutnant beim Infanterie-Regiment 2 in der Festungsstadt Lötzen. Bloedorn war als Corpsstudent und Soldat ein Draufgänger und ein Mann des schnellen und entschiedenen Entschlusses. So gewann er eine Wette, mit dem Motorrad in zehn Tagen von Allenstein über München nach Istanbul zu kommen. Dort ehrte ihn die Deutsche Botschaft mit einem Empfang.
1930 schied Bloedorn aus der Reichswehr aus und diente im Stab von Generaloberst a. D. Hans von Seeckt, der in Nanking und Shanghai Chiang Kai-shek beriet. Nach einigen Sonderverwendungen, so in der Türkei, kam Bloedorn 1936 als Hauptmann der Luftwaffe nach Berlin. Als Kommandeur der III./KG 4 General Wever nahm er 1939 am Zweiten Weltkrieg teil und wurde 1940 Kommodore des Kampfgeschwaders 30, des Adler-Geschwaders, das wegen seiner Einsätze in Frankreich, Holland, England, Scapa Flow und Norwegen gerühmt wurde. Noch im selben Jahr, am 13. Oktober 1940, wurde Bloedorn mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Sein Ju 88-Geschwader in Banak bei Kirkenes beteiligte sich am Seekrieg im Nordmeer.
Inzwischen Oberstleutnant geworden, kam Bloedorn nach Einsätzen in Afrika 1943 in den Stab von Generalfeldmarschall Albert Kesselring. Im nächsten Jahr erlebte er den Zusammenbruch der rumänischen Armee und den Umsturz in Bukarest. Bei Kriegsende war er Oberst im Stab Kesselring.
Nach dem Krieg schuf er sich in Ansbach eine neue berufliche Existenz im wissenschaftlichen Verlagswesen.
Das Corps Palaiomarchia verlieh ihm 1960 das Band.
Einzelnachweise
- ↑ Verzeichnis sämtlicher Mitglieder des Corps Masovia 1823 bis 2005. Potsdam 2006
Quelle
- Hans Lippold: Nachruf auf Erich Bloedorn. In: Corpszeitung der Altmärker-Masuren 58, Kiel 1976, S. 1317-1319
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