Erich Dauenhauer

Erich Dauenhauer

Erich P. Dauenhauer (* 9. März 1935 in Münchweiler an der Rodalb) ist ein deutscher Ökonom, Wirtschaftspädagoge, Schriftsteller und Herausgeber einer Literaturzeitschrift (seit 1984). Er war von 1971 bis 2003 Professor für Allgemeine Wirtschaftslehre und -pädagogik an der Universität Landau/Pfalz und gilt als Begründer der Kategorialen Wirtschaftswissenschaft und ihrer Didaktik. Er lehrt dort weiterhin als Emeritus im Rahmen des Studiums generale.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Schulzeit und Studienjahre

Das Abitur mit Großem Latinum holte Dauenhauer im Aufbaugymnasium in Speyer (1949-1955) nach, da es kriegsbedingt zuvor ausgefallen war. Durch Zufall kam er zum Studium der Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftspädagogik an der Ludwig-Maximilian-Universität München. Nach dem Abschluss Diplom-Handelslehrer wurde er an der Universität Erlangen-Nürnberg zum Dr. rer. pol. promoviert. Nach Schuldienstjahren (1960-1965) an Berufsbildenden Schulen und Tätigkeit am Studienseminar in Speyer, wurde er 1971 auf den Lehrstuhl für Arbeitslehre (Allgemeine Wirtschaftslehre und ihre Pädagogik) berufen. Davor hatte er zahlreiche Veröffentlichungen, darunter seine in mehreren Auflagen verbreitete Kategoriale Didaktik. Emeritiert wurde er nach Vollendung des 68. Lebensjahres (2003) nach 32 Jahren Lehr- und Forschungstätigkeit.

Stationen

  • In seiner Funktionsstellung im Studienseminar bildete er rund 400 Studienreferendare an Berufsbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz aus. Als Besonderheit dieser Tätigkeit wurde sein stehendes Angebot angesehen, eigenen Unterricht jederzeit offenzuhalten für Besuch der Lehramtskandidaten.
  • Mit 36 Jahren war Erich Dauenhauer der jüngste Ordinarius seiner Fachrichtung im deutschsprachigen Raum. Neben der Lehrausbildung hatte er sein Fach in die Magister- und Diplomausbildung verschiedener Fachrichtungen einzubringen, so bei angehenden Diplom-Psychologen. Im Forschungsbereich geht u. a. die Einführung des Blocksystems in Rheinland-Pfalz auf seine empirische Wissenschaftsbegleitung zurück. Unter seinen Schülern erwarben fünf eine Professur.
  • Er war Mitglied in ministeriellen Beiräten und Gutachter bei parlamentarischen Anhörungen. Mit dem WALTHARI–Portal (seit 1998) will er mit zahlreichen Fach- und zeitkritischen Beiträgen ein internationales Publikum ansprechen.

Forschung

Erich Dauenhauer gilt als Begründer der Kategorialen Wirtschaftswissenschaft und Kategorialen Wirtschaftsdidaktik. Die Grundidee geht auf Aristoteles zurück, mit dessen Kategorienschrift eine ontologische Ordnung geschaffen wurde. Es ging Aristoteles um die Frage, auf welche konstanten Universalien die geschaffene Welt zurückgeführt werden kann. Aristoteles nannte u. a. Raum, Zeit, Quantität und Relation. Dauenhauer stellte die Frage an die praktische Ökonomie und ihre Wissenschaft und entwickelte ein System von Wirtschaftskategorien, die das Ökonomische aller Formen und Epochen fundamentieren und damit leichter erklärbar und steuerbar machen sollen. Die Risikobehaftetheit allen wirtschaftlichen Planens und Handelns ist eine der rund fünfzig Wirtschaftskategorien, die als ökonomische Universalien gleichermaßen für das antike und mittelalterliche Wirtschaften wie auch für die nachmoderne Finanzwirtschaft Geltung beanspruchen.

Literarisches Werk

Das literarische Werk umfasst sieben Romane, zwei Gedichtbände, mehrere Theatertexte und poetologische Schriften. Nach den ersten Romanen in traditionellen Bogenerzählungen wandelte sich das poetologische Konzept zum Vexierstil. In "Stimmen im Labyrinth" (2010) wird diese Schütteltextmethode vorgeführt. Scheinbar unzusammenhängende Texte wie Monologe, Dialoge, Briefe, Tagebucheintragungen usw. bieten dem Leser an, sich aus der Textvorlage sein eigenes Bild zu komponieren, wobei unter wechselnden Perspektiven die Raum- und Zeitdimension ins Erhabene gehoben wird. Der poetologische Werdegang Dauenhauers wird in der Literaturzeitschrift Walthari dokumentiert.

Veröffentlichungen (Auswahl)[1]

Wissenschaftliche Texte

  • Arbeitslehre, dritte Auflage
  • Kategoriale Wirtschaftswissenschaft, Bd. I, siebte Auflage
  • Berufspolitik, siebte Auflage
  • Kategoriale Wirtschaftswissenschaft, Bd. II, siebte Auflage
  • Berufsbildungspolitik, vierte Auflage
  • Fünfundzwanzig Jahre Landauer Lehrstuhl
  • Kategoriale Wirtschaftsdidaktik, Bd. I, dritte Auflage
  • Das veruntreute Land. Wohin driftet Deutschland? zweite Auflage
  • Wirtschaftskategorien – Ein Beitrag zur wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagenforschung, zweite Auflage
  • Kategoriale Wirtschaftsdidaktik, Bd. II, zweite Auflage
  • Dreißig Jahre Landauer Lehrstuhl
  • Die Universität als Lebensform und Reformopfer
  • Kategoriale Wirtschafsdidaktik, Bd. III, zweite Auflage
  • Aktive Bürgergesellschaft in einem gebändigten Staat

Literarische Werke

  • 1978 Republikanisch-satirische Skizzen
  • 1979 Rot und Zeit, Gedichte 1972-1977, ISBN 3-7053-0942-0
  • 1980 ...und kamen nach Santo Domingo, Roman, ISBN 3-7820-0449-3
  • 1982 Die Abordnung, Roman, Frankfurt/Main: Knecht
  • 1984 Silberhändchen, Erzählung, zweite Auflage 2005
  • 1986 Helles Geleit, Roman, ISBN 3-7820-0548-1
  • 1991 Herrenhaut und Armenseele, Roman, vierte Auflage 2001
  • 1996 Endläufe, Roman, zweite Auflage 1997
  • 2001 Namenlose Überfahrt, Roman
  • 2005 Hetärengold und andere Theaterstücke
  • 2008 Schreiben als Meuterei, poetologische Reflektionen
  • 2005 Bilderschaum, Gedichte 1978-2005
  • 2010 Stimmen im Labyrinth – Eine poetische Collage

Lebensphilosophische Bücher

  • Wege und Irrwege ins 3. Jahrtausend, siebte Auflage
  • Weisheitliche Lebensführung, dritte Auflage
  • Zeitmanagement für Entscheider, dritte Auflage
  • Spannungsfeld Familie und Beruf

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Literatur im KVK



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