Erich Drach

Erich Drach

Erich Drach (* 26. April 1885 in München; † 15. Juli 1935 in Berlin) war ein deutscher Germanist und Begründer der Sprechwissenschaft sowie Sprecherziehung als eigene Disziplin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nachdem Erich Drach 1903 am Königlichen Maximiliansgymnasium die Hochschulreife erlangt hatte, studierte er Deutsche Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. 1908 wurde er mit einer Dissertation über Ludwig Tiecks Bühnenreform promoviert.[1]

Ab 1915 wurde Drach dann Gymnasiallehrer und auch an das Berliner Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht berufen. Er arbeitete als Lektor für Stimmkunde und gründet 1920 die "Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlich gebildeten Fachvertreter der Stimmkunde, Vortragslehre und Sprachkunst".

1922 veröffentlichte Drach das Buch „Sprecherziehung“. Sein Ansatz stand unter dem Leitwort „Erziehung zum Sprechen durch das Sprechen“. 1930 gründete er den "Deutschen Ausschuß für Sprechkunde und Sprecherziehung", dessen Vorsitzender er bis zu seinem Tode war. Der Ausschuss war die Vorläuferorganisation der Deutschen Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung.

Auf Erich Drach geht das sog. topologische Feldermodell zurück, das in der linguistischen Analyse eingesetzt wird.[2]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Sprecherziehung. Diesterweg, Frankfurt am Main 1922.
  • Der künstlerische Vortrag. Quelle und Meyer, Leipzig 1927.
  • Grundgedanken der deutschen Satzlehre. Diesterweg, Frankfurt am Main 1937 (posthum erschienen).

Literatur

  • Marita Pabst-Weinschenk: Die Konstitution der Sprechkunde und Sprecherziehung durch Erich Drach. Faktenfachgeschichte von 1900 bis 1935. Westarp-Wissenschaften. Magdeburg/Essen 1993, ISBN 3-89432-068-0.
  • Josefine Rittenbach: Sprechkunst von Drach bis Ritter. Und die Chance des gestischen Sprechens für ein wirkungsvolles Programm. Grin-Verlag, Norderstedt 2006, ISBN 978-3-640-19411-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Franziska Fuchs: Die Entwicklung der Sprechwissenschaft / Drei bedeutende Fachvertreter. In: logo report 6/1996, S. 2-10.
  2. Universität Bielefeld - Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft: Das topologische Feldermodell



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