Erich Hoffmann (Agrarwissenschaftler)

Erich Hoffmann (Agrarwissenschaftler)

Erich Hoffmann (* 26. September 1904 in Heinitz (Neunkirchen); † 16. Oktober 1989 in Halle (Saale)[1]) war ein deutscher Agrarwissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hoffmann war Sohn eines Generaldirektors der A. Riebeck’sche Montanwerke. Nach dem Besuch der Schule studierte er in Frankfurt am Main Betriebswirtschaftslehre. Während des Studiums wurde er 1926 im Corps Austria Mitglied[2]. 1929/1930 war er Vorsitzender der Deutschen Studentenschaft (DSt). Danach wechselte er an die Universität Halle (Saale) und promovierte dort zum Doktor der Agrarwissenschaften. Nach einem Aufenthalt als Assistent in den USA ließ er sich in Mecklenburg nieder und bewirtschaftete dort ein eigenes Gut. 1945 kehrte er an die Universität Halle zurück und habilitierte sich dort 1947 im Fach landwirtschaftliche Betriebslehre. 1950 wurde er Direktor des Institutes für Landwirtschaftliche Betriebs- und Arbeitslehre an der Universität Halle. Kurz darauf geriet er jedoch in das Visier von Ermittlungen des Ministeriums für Staatssicherheit. Von dort warf man ihm „bürgerliche Auffassungen“ und die Mitgliedschaft im Professorenzirkel Spirituskreis vor. Nach dem 17. Juni 1953 geriet Hoffmann in einen offenen Konflikt mit der SED.[3] 1958 wurde Hoffmann auf Druck der Staatssicherheit von der Hochschule entlassen.[4]. Außerdem wurde er aus der 1956 nebenamtlich angetretenen Position als Direktor des Volkseigenen Lehr- und Versuchsguts im Gut Etzdorf bei Halle entlassen.[5]

Grab von Hoffmann in Halle

Schriften

  • Bäuerliche Betriebsführung. Berlin 1949.
  • Produktionskostenrechnung in der wirtschaftlichen Rechnungsführung. Leipzig 1954.
  • Betriebswirtschaftliche Betrachtungen zu den Vollerntemaschinen. Leipzig 1955.
  • Der Obstbau. Radebeul 1956.
  • Betriebsvergleich und Betriebsstatistik in der Landwirtschaft. Radebeul 1957.

Literatur

  • Henrik Eberle: Umbrüche, Personalpolitik an der Universität Halle 1933 bis 1958. In: Werner Buchholz (Hrsg.): Die Universität Greifswald und die deutsche Hochschullandschaft im 19. und 20. Jahrhundert. Wiesbaden 2004, S. 337ff.
  • Günter Mühlpfordt, Günter Schenk: Der Spirituskreis 1890–1958. Hallescher Verlag, Halle. Band 1: 2001, ISBN 3-929887-23-1, Band 2: 2004, ISBN 3-929887-28-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Er ruht in einem Ehrengrab auf dem Laurentiusfriedhof in Halle, Grab F.09. 13–14
  2. Jürgen Herrlein: Corps Austria – Corpsliste 1861–2001. Frankfurt am Main 2001, S. 135. lfd. Nr. 378
  3. Rupieper: Quellen zum 17. Juni 1953 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. In: Hermann-Josef Rupieper (Hrsg.): „… und das Wichtigste ist doch die Einheit. Münster/Hamburg/London 2003, S. 254ff., hier: S. 230
  4. Henrik Eberle: Umbrüche, Personalpolitik an der Universität Halle 1933 bis 1958. In: Werner Buchholz (Hrsg.): Die Universität Greifswald und die deutsche Hochschullandschaft im 19. und 20. Jahrhundert. Wiesbaden 2004, S. 337ff., hier: S. 360.
  5. Liste der Mitarbeiter des Guts

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Erich Hoffmann — ist der Name folgender Personen: Erich Hoffmann (Dermatologe) (1868–1959), deutscher Dermatologe Erich Hoffmann (Staatssekretär) (1871–??), deutscher Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker Erich Hoffmann (Agrarwissenschaftler) (1904–1989),… …   Deutsch Wikipedia

  • Hoffmann — ist ein häufiger deutscher Familienname. Namensherkunft Als Hofmann bzw. Hoffmann bezeichnete man einen zu einem Gehöft gehörigen bzw. dem Hof zu Diensten verpflichteten Bauern, gelegentlich auch einen Höfling. Sinngemäß verwandt ist die… …   Deutsch Wikipedia

  • Spirituskreis — Der Spirituskreis wurde 1890 von dem Althistoriker Eduard Meyer und dem Philosophen Benno Erdmann gegründet und war eine Gemeinschaft von geisteswissenschaftlichen Gelehrten an der Universität Halle (Saale), die sich als „Elite der Eliten“… …   Deutsch Wikipedia

  • Guben — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Berliner Persönlichkeiten — Diese Liste enthält in Berlin geborene Persönlichkeiten. Ob sie im Weiteren in Berlin gewirkt haben ist ohne Belang. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 Politiker 2 Militärangehörige …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter der Stadt Berlin — Diese Liste enthält in Berlin geborene Persönlichkeiten. Ob sie im Weiteren in Berlin gewirkt haben ist ohne Belang. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 Politiker 2 Militärangehörige …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Söhnen und Töchtern Berlins — Diese Liste enthält in Berlin geborene Persönlichkeiten. Ob sie im Weiteren in Berlin gewirkt haben, ist ohne Belang. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 Politiker 1.1 A–K …   Deutsch Wikipedia

  • Liste gebürtiger Hannoveraner — Die Liste gebürtiger Hannoveraner enthält Personen, die in Hannover (einschließlich der früher selbstständigen und im Lauf der Zeit eingemeindeten Orte) geboren wurden. Inhaltsverzeichnis 1 Tabelle 2 Siehe auch 3 Literatur 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Rektoren der Universität Halle (Saale) — Die Liste der Rektoren der Universität Halle (Saale) führt die für die Leitung des Rektorats Verantwortlichen von der Gründung der Universität Halle 1694 bis zum heutigen Tag auf. Bei der Stiftung der Universität Halle hatte es sich der Stifter… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter der Stadt Kaliningrad — Liste der Söhne und Töchter der Stadt Königsberg (Preußen), heute Kaliningrad. A Ernst Wilhelm Ackermann, deutscher Theologe und Dichter Udo Adelsberger, deutscher Physiker und Ingenieur Albrecht Friedrich von Preußen, regierender Fürst des… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”