- Erich Pipa
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Erich Pipa (* 18. Juni 1948 in Fulda) ist ein deutscher Kommunalpolitiker (SPD). Seit dem 18. Juni 2005 ist der Sozialdemokrat Landrat des Main-Kinzig-Kreises. Im Dezember 2009 wurde Pipa außerdem zum Vizepräsidenten des Hessischen Landkreistages gewählt.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Pipa begann 1965 seine Laufbahn im öffentlichen Dienst mit der Ausbildung zum Verwaltungsangestellen bei der Stadt Hanau. Im selben Jahr trat er in die SPD ein. Von 1972 bis 1975 war er persönlicher Referent des damaligen Hanauer Landrates Martin Woythal, daran anschließend war er Geschäftsführer der SPD-Kreistagsfraktion.
Im Jahr 1987 wurde er Erster Kreisbeigeordneter unter Landrat Karl Eyerkaufer. 1993 wird Pipa vom Kreistag zum hauptamtlichen Kreisbeigeordneten gewählt. Am 31. Januar 2005 wurde er zum Landrat des Main-Kinzig-Kreises gewählt. In der Stichwahl setzte sich Pipa mit 51,7 Prozent der Stimmen gegen den CDU-Kandidaten Heiko Kasseckert durch. Die Amtsübernahme erfolgte am 18. Juni 2005. Außerdem war Erich Pipa von 1994 bis 2004 Unterbezirksvorsitzender der SPD.
Pipa wurde bundesweit bekannt im Zuge der Einführung der Hartz-Gesetze. Als Begründer der „Neuen Wege“ richtete Pipa ab 1996 sogenannte Modellteams im Main-Kinzig-Kreis ein. In diesen Modellteams arbeiteten Sozialamt, Arbeitsamt, Jugendamt und Wohngeldstelle Hand in Hand bei der Wiedereingliederung der Langzeitarbeitslosen ins Berufsleben. Am 8. Oktober 2003 war Pipa bei der Anhörung zum Hartz IV-Gesetz Sachverständiger vor dem Bundestagsausschuss, ebenso am 26. April 2004. Beide Male setzte er sich stark für die kommunale Verantwortung bei der Betreuung und Vermittlung von Langzeitarbeitslosen ein und kritisierte die mit der Einführung der Hartz-Gesetze verbundene zusätzliche Bürokratie.
Als erster Landkreis in Deutschland gab der Main-Kinzig-Kreis im Jahr 2004 unter Sozialdezernent Erich Pipa seine Bewerbung als Optionskommune ab. Das Optionsmodell war zunächst ein bis 2010 befristetes deutschlandweites Versuchsmodell für die Betreuung von Langzeitarbeitslosen, in dem Städte oder Landkreise alleinverantwortlich für die Betreuung und Vermittlung von Arbeitslosengeld II-Beziehern waren. Nach dem Regierungswechsel im Jahr 2009 haben sich Bund und Länder geeinigt, wie die Organisation im SGB II ab 2011 fortgeführt werden soll. Die derzeitigen Optionen werden entfristet, ein Viertel aller Träger der Grundsicherung die Aufgaben nach dem SGB II in alleiniger kommunaler Verantwortung wahrnehmen. Das führt zu einer Gesamtzahl von zugelassenen kommunalen Trägern (zkT) von 110.
Bei der im Zuge der hessischen Kommunalwahlen stattfindenden Landratswahlen 2011 setzte sich Pipa bei der Stichwahl am 10. April 2011 mit 65 Prozent der Stimmen gegen den CDU-Kandidaten und Ersten Kreisbeigeordneten Günter Frenz durch.[1]
Literatur
Hajo Schumacher: Kopf hoch, Deutschland. Optimistische Geschichten aus einer verzagten Republik, Blessing 2005. ISBN 3-896-67280-0
Weblinks
- "Der Arbeitslosencoach" Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 12. November 2005
- Internetauftritt des Hessischen Landkreistages
- Biographie von Erich Pipa auf der Internetseite des Main-Kinzig-Kreises
Einzelnachweise
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