- Ernst Konrad Holtzendorff
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Ernst Konrad Holtzendorff (* 27. September 1688 in Berlin; † 17. Februar 1751 auf Gut Colbitz)[1] war der erste Generalchirurg der preußischen Armee.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er war der Sohn eines Hofrats und Hofratspräsidenten in Berlin.
Er wurde Regiments-Feldscher der königlichen Garde und kam 1706 mit der Garde nach Brabant. 1707 wurde er nach Italien, Frankreich, der Schweiz und Deutschland auf Reisen geschickt, um sich weiterzubilden.
Auf seine Initiative hin wurde 1713 das Berliner Anatomisches Theater errichtet. Es war im Gebäude am Spandauer Tor, 1714 in ein staatliches Militär- und Zivilkrankenhaus umgewandelt wurde. 1716 zum Direktor der Chirurgie und Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Leibchirurg des Königs.
1719 konnte er den preußischen König Friedrich Wilhelm I. von einem schweren Leiden befreien. Die so entstandenen Kontakte ermöglichtem es ihm, die Ausbildung von Militärärzten zu verbessern. So wurden Ärzte auf Staatskosten ins Ausland geschickt, um ihrer Kenntnisse zu erweitern. 1724 wurde dann aus dem Theatrum Anatomicum das Collegium medico-chirurgicum.
1728 wurde Verwalter des Hochstiftes Lübbecke bei Minden.
Holtzendorff führte viele moderne Elemente in die Ausbildung ein. Nach der Grundausbildung kamen die künftigen Ärzte in die Berliner Charité, wo sie unter Aufsicht von erfahrenen Ärzten arbeiteten, sowie auch mit Anatomie und Theorie vertraut gemacht wurden.
Mit dem beginn des ersten schlesischen Krieges trat er in den Ruhestand, Nachfolger in der Stelle des Generalchirurgen wurde J.H. Bouness.
Familie
Er war mit Barbara Cecillie von Senneville verheiratet. Der General Georg Ernst von Holtzendorff (* 14. Februar 1714; † 10. Dezember 1785) ist sein Sohn.[2]
Literatur
- Jack Edward McCallum: Military medicine: from ancient times to the 21st century. S. 149–150
- Adolph Leopold Richter: Geschichte des Medizinal-Wesens der Königlich-Preußischen Armee bis zur Gegenwart. Digitalisat
- Hermann Frölich: Holtzendorff, Ernst Konrad. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 12 f.
Einzelnachweise
- ↑ Die Berliner Akademie der Wissenschaften: ihre Mitglieder und Preisträger. S. 158
- ↑ Johann F. Seyfart: Unpartheyische Geschichte des bayerischen Erbfolgekriegs. S. 835 (Digitalisat)
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