- Ernst Schneider (Unternehmer)
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Ernst Schneider (* 6. Oktober 1900 in Heldenbergen, heute zu Nidderau; † 22. September 1977) war ein deutscher Unternehmer und Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK).
Inhaltsverzeichnis
Unternehmer
Nach dem Abitur im Jahre 1918 studierte er an der Universität Frankfurt Wirtschaftswissenschaften und Rechtswissenschaften. Im Jahr 1921 schloss er das Studium als Diplom-Kaufmann an und promovierte 1922. Im Jahr 1925 wurde er Juniorpartner in der Unternehmensgruppe von Siegfried Arndt, deren wichtigste Beteiligung die Odol-Werke waren. In den Folgejahren expandierte die Unternehmensgruppe und war als Konglomerat in verschiedenen Branchen tätig.
Mit der Machtergreifung der Nazis musste Arndt als Jude Deutschland verlassen und emigrierte in die USA. Im Rahmen der „Arisierung“ erwarb Ernst Schneider dessen Anteile, um sie treuhänderisch zu verwahren. Nach 1945 hat er die Unternehmen an seinen Geschäftspartner zurückgegeben. Auch Schneider geriet mit den Nazis in Konflikte und wurde kurzzeitig in Köln verhaftet. Er konnte dann jedoch seine Geschäfte fortsetzen.
Nachdem Arndt 1955 ausschied, wurden dessen Anteile durch die Bank C. G. Trinkhaus und die Berliner Handelsgesellschaft übernommen. Unternehmen, die zu Schneiders Holding „Kohlensäure-Industrie AG“ gehörten, waren u. a. die Lingner-Werke GmbH („Odol“), die Stahl- und Apparatebaufirmen Hein, Lehmann & Co. AG und die Hilgers AG, Rheinbrohl.
Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1970 war er maßgeblich am wirtschaftlichen Wiederaufbau der Westzonen beteiligt.
Verbandsaktivitäten
Ernst Schneider war langjährig in den Gremien der Handelskammern tätig. So war er 1949 bis 1968 Präsident der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf und in den Jahren 1963 bis 1969 Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstags.
Kunstsammler
Als Sammler von moderner Kunst und Kunstgewerbe hat er eine Sammlung von frühem Meissner Porzellan zusammengetragen. Sie wird heute als Stiftung in Schloss Lustheim und Schloss Benrath ausgestellt. Große Teile der übrigen Kunstgewerbesammlungen sind seit den Luftangriffen auf Dresden vom 13./14. Februar 1945 verschollen. Ursprünglich waren sie in Gut Moholz bei Niesky aufbewahrt, die restliche Sammlung ist dort verschollen.
Ehrungen
Nach Ernst Schneider ist der Ernst-Schneider-Preis, der Autorenpreis für herausragende Wirtschaftsbeiträge, gestiftet von den deutschen Industrie- und Handelskammern, benannt.
Die Stadt Düsseldorf hat den Ernst-Schneider-Platz nach ihm benannt. Die IHK Düsseldorf hat ihren Sitz nun am Ernst-Schneider-Platz 1.
Ernst Schneider war Träger der Goldenen Ehrenplakette der IHK Düsseldorf, des Großen Ehrenringes der Stadt Düsseldorf sowie des Großen Verdienstordens mit Stern und des Großen Verdienstordens mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland.
1975 wurde Ernst Schneider zum Ehrenbürger der Stadt Nidderau ernannt. 1983 wurde in Heldenbergen der „Ernst-Schneider-Gedenkbrunnen“ eingeweiht.
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