Ernst von Radowitz

Ernst von Radowitz

Ernst von Radowitz (* 4. Mai 1869 in Altenburg; † 31. Januar 1944 in Stettin) war ein deutscher Offizier und SS-Führer, zuletzt SS-Gruppenführer.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Laufbahn in der Preußischen Armee (1879 bis 1919)

Radowitz erhielt seine Erziehung an den Kadettenanstalten Plön und Groß-Lichterfelde, die er von 1879 bis 1886 besuchte. Im Anschluss trat dem Infanterie-Regiment „Graf Bose“ (1. Thüringisches) Nr. 31 bei. Später wurde er in das 3. Lothringische Infanterie-Regiment Nr. 135 versetzt, wo er als Bataillonsadjutant fungierte. Von 1896 bis 1899 absolvierte Radowitz die Preußische Kriegsakademie in Berlin. 1899 wurde er in den Großen Generalstab aufgenommen und dort zur topographischen Abteilung kommandiert. Später wurde er als Kompaniechef in das Infanterie-Regiment „von der Goltz“ (7. Pommersches) Nr. 54 nach Kolberg versetzt. Von 1912 bis 1914 kommandierte Radowitz schließlich das Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5.

In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg wurde Radowitz nacheinander zum Sekondeleutnant (15. November 1887), Premierleutnant (15. Dezember 1894), Hauptmann (24. März 1894), Major (10. September 1908) und schließlich am 19. Juni 1914 zum Oberstleutnant befördert.

Während des Ersten Weltkriegs befehligte Radowitz nacheinander das 5. Garde-Regiment zu Fuß (30. August 1914 bis 8. Februar 1918), die 37. Infanterie-Brigade (8. Februar bis 5. Juli 1918) und das 2. Garde-Infanterie-Brigade (3. Juli bis 7. Dezember 1918). Kurzzeitig unterbrochen von Kommandos bei der 185. Infanterie-Brigade und der 5. Garde-Infanterie-Brigade. Während des Krieges wurde am 22. März 1917 zum Oberst befördert.

In der unmittelbaren Nachkriegszeit war Radowitz Kommandeur des 5. Garde-Regiments zu Fuß (12. Dezember 1918 bis 3. Juli 1919).

NS-Zeit

In den frühen 1930er Jahren näherte Radowitz sich der NS-Bewegung an: Mit Beitrittsdatum vom 1. Januar 1932 trat er in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 894.121). Zum 13. September 1936 wurde er zudem Mitglied der SS (Mitgliedsnummer 276.980), in der er gemäß dem Prinzip der Dienstgradangleichung unter Berücksichtigung seines Armeerangs unter Überspringung von acht SS-Unterführer und -Führer-Rängen direkt vom SS-Mann zum SS-Standartenführer befördert wurde.

In der SS wurde Radowitz bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges noch bis zum Brigadeführer[1] und während des Krieges zum Gruppenführer befördert.

Radowitz nahm an der Gruppenführer-Tagung am 4. Oktober 1943 in Posen teil, bei der Heinrich Himmler die erste Posener Rede hielt.[2]

Beförderungen

Beförderungen in der SS:

  • 13. September 1936: SS-Standartenführer
  • 20. April 1937: SS-Oberführer
  • 20. April 1939: SS-Brigadeführer
  • 9. November 1942: SS-Gruppenführer

Literatur

  • Günter Wegner: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815-1939

Einzelnachweise

  1. Ernst von Radowitz auf www.dws-xip.pl
  2. Romuald Karmakar, Das Himmler-Projekt, DVD 2000, Berlin, ISBN 3-89848-719-9

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