Eugen Maier

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Eugen Maier

Eugen Maier (* 13. November 1899 in Untertürkheim; † 16. Januar 1940 in Ulm) war ein deutscher Politiker der NSDAP.

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Leben und Wirken

Nach dem Besuch der Volksschule in Bad Mergentheim arbeitete Eugen Maier als Tagelöhner bei verschiedenen Industrie- und Baufirmen und als Bahnarbeiter. Von 1916 bis 1918 nahm er mit dem Reserve-Infanterie-Regiment 247, dem Bayerischen Sturmbataillon 15 und dem Infanterie-Regiment 476 am Ersten Weltkrieg teil, in dem er an der Westfront kämpfte und mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse und dem Verwundetenabzeichen ausgezeichnet wurde. Nach dem Krieg gehörte er von Januar bis November 1919 dem Grenzschutz Ost an, mit dem er als Angehöriger des Schützenregiments 72 und des Schützenregiments 26 in Litauen kämpfte. Anschließend arbeitete er erneut als Bahnarbeiter, dann als Handlungsgehilfe bei größeren Firmen.

1928 übernahm Maier Aufgaben als Truppführer in der SA. In der NSDAP fungierte er seit Februar 1929 als Ortsgruppenleiter, dann als Bezirksleiter in Geislingen. Im August 1931 wurde er Ortsgruppen- und Kreisleiter der NSDAP in Ulm. Anschließend amtierte er von Dezember 1931 bis November 1932 als Führer der NS-Gemeinderatsfraktion in Geislingen. Im April 1933 wurde er Führer der NS-Gemeinderatsfraktion in Ulm. Im Juli 1933 erfolgte schließlich die Ernennung zum Gauinspekteur der NSDAP in Württemberg-Hohenzollern.

In Ulm wurde Maier bekannt als fanatischer Antisemit sowie aufgrund der von ihm veranlassten reihenweisen Verhaftung der Ulmer Pastoren im März 1935, um zu verhindern, dass diese vor ihren Gemeinden einen Brief des Landesbischofs Theophil Wurm verlesen würden, in dem dieser die Idee des Rassismus als Weltanschauung verurteilte.[1]

Von April 1933 bis zu dessen Auflösung im Herbst 1933 war Maier Mitglied des Württembergischen Landtages. Anschließend saß er von November 1933 bis zu seinem Tod 1940 als Abgeordneter im nationalsozialistischen Reichstag, in dem er den Wahlkreis 31 (Württemberg) vertrat. Sein Mandat wurde anschließend bis zum Ende der NS-Herrschaft von Adolf Mauer weitergeführt.

Literatur

  • Sabine Schmidt: Eugen Maier. NSDAP-Kreisleiter 1932-1940. In: Eugen Specker (Hrsg.): Ulm im Zweiten Weltkrieg . Ulm 1995, S. 476-478.
  • Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1. 
  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 536. 

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ruth Hanna Sachs: White Rose History, Bd. I. 2003, S. 20.

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