Carl Hoerder

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Carl Hoerder (* 8. Januar 1878 in Leipzig; † 27. Dezember 1952 in Celle; auch Carl Credé und Carl Credé-Hoerder) war ein deutscher Arzt und Schriftsteller.

Karl Hoerder wurde als Sohn des Sanitätsrats Leopold Hoerder und seiner Frau Sabine, geb. Credé, geboren. Zwischen 1901 und 1907 studierte er in Leipzig, Berlin und Halle. In Berlin wurde er Mitglied der Studentischen Verbindung „Corps Guestphalia“, aus der er 1923 wieder austrat. 1910 heiratete er Gertrud Neumann, 1911 und 1914 wurden die Kinder Eva und Eleonore geboren.

Die Erlebnisse als Bataillons- und Lazarettarzt während des Ersten Weltkrieges ließen ihn zum Pazifisten werden. Seit 1917/18 lebte Karl Credé-Hoerder, der mittlerweile zusätzlich den Geburtsnamen seiner Mutter angenommen hatte, im niedersächsischen Celle. Im Jahr 1919 trat er der Deutschen Demokratischen Partei bei, für die er zwischen 1919 und 1924 im Bürgervorsteherkollegium (= Stadtrat) Celles als Kommunalpolitiker aktiv war. Etwa 1926/27 wurde er Mitglied der SPD und des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold. Im Jahr 1926 wurde er wegen verbotener Schwangerschaftsabbrüche zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er elf Monate absaß.

Im Gefängnis schrieb er Das A-B-C des Angeklagten und das Manuskript zu Volk in Not. Das Unheil des Abtreibungsparagraphen (§ 218), das im Jahr 1927 mit Illustrationen von Käthe Kollwitz erschien. Der autobiografische Roman Vom Corpsstudenten zum Sozialisten. Roman eines Arztes erschien 1928. Reichsweit bekannt wurde er durch die Inszenierung seines Theaterstückes § 218 – Gequälte Menschen durch Erwin Piscator im Jahr 1930.

Mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurden seine Theaterstücke nicht mehr aufgeführt. Seine kassenärztliche Zulassung wurde ihm entzogen. Nach dem Krieg 1945 bemühte er sich um eine Strafverfolgung der Täter der Novemberpogrome 1938 gegen die jüdischen Einwohner von Celle.


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