Evangelische Kirche Efringen

Evangelische Kirche Efringen
Efringer Kirche in der Südansicht vom Friedhof aus

Die Evangelische Kirche Efringen, auch Lutherkirche genannt, im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Efringen-Kirchen im Landkreis Lörrach geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Baubeginn der heute erhaltenen spätgotischen Kirche dürfte um 1500 gewesen sein.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste urkundlich gesicherte Erwähnung der Efringer Kirche („ecclesia in Everingin“) geht auf das Jahr 1157 zurück.[2] Aus dieser Zeit stammt auch der Turm, der weitestgehend bis heute erhalten geblieben ist. Das Langhaus wurde in spätgotischer Zeit neu erbaut. Von diesem wurde die Nordwand 1702 zur Vergrößerung nach außen verschoben.[3] Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch die Fenster im Langhaus rundbogig gestaltet und eine flache Holzdecke eingezogen. 1895 erwog man das renovierungsbedürftige Dach mit einem Dachreiter zu bekrönen. Diesen Vorschlag verwarf man 1899 allerdings wieder und stellte den Turmhelm im neugotischen Stil mit Satteldach wieder her.[4]

Im Jahr 1940 erlitt der Turm während des Zweiten Weltkrieges einen Artilleriebeschuss. Kurz nach Ende des Krieges wurden die Schäden beseitigt und die ursprüngliche Turmform wiederhergestellt. Mitte der 1950er Jahre erfolgte eine Renovierung des Innenraums.[5]

Beschreibung

Kirchenbau

Die Efringer Kirche besitzt ein rechteckiges, über ein Satteldach gedecktes, dreijochiges Langhaus, dessen Längsseiten sechs spitzbogige Fenster aufweisen. Das Dach über dem polygonalen Chor ist abgewalmt. An der äußeren Langhaussüdwand befinden sich zwei Epitaphe, die an die Pfarrer Johann Diccius († 18. Oktober 1653) und Martin Mauritius († 16. März 1703) erinnern.

Am Langhaus ist ein dreigeschossiger Glockenturm angebaut, dessen Satteldach parallel zum Langhausdach verläuft. Im oberen Geschoss trägt er zu allen vier Seiten rundbogige Klangarkaden. An den beiden Giebelseiten befindet sich mittig über den Klangarkaden das Zifferblatt der Turmuhr. An den zwei anderen Seiten ist das Zifferblatt seitlich versetzt unterhalb der Dachkante angebracht. Eine spitzbogige Tür im Turmuntergeschoss bildet das Hauptportal der Kirche, die man durch die Turmhalle betritt.

Das Gotteshaus ist von einem Friedhof umgeben.

Inneres und Ausstattung

Langhaus und Chor sind mit einer flachen Holzdecke eingezogen. An der Nord- und Westwand der Kirche verlaufen bis zur Mitte des Langhauses Emporen. Links neben dem schlichten Holzaltar im Chor steht der Taufstein. Die Orgel befindet sich hinter dem schlichten Altar. Rechts davon steht eine Kanzel; zwischen Altar und dem Gestühl befindet sich der Taufstein aus grauem Stein.

An der Nordwand steht ein Epitaph für den Pfarrer Johann Casper Lang († 5. Januar 1661).

Glocken und Orgel

Glockenturm

Das dreistimmige Geläut der Kirche setzt sich wie folgt zusammen:[6]

Nr. Schlagton Gussjahr Gießer
1. g′ 1702 Weitenauer, Basel
2. a′ 1951 Bochumer Verein
3. c′′ 1951 Bochumer Verein

Die Orgel von E. F. Walcker von 1890 mit einem Manual und einem Pedal musste 1964 durch ein Elektrium ersetzt werden, da das Instrument durch Schwammbefall irreparablen Schaden genommen hatte. 1986 erhielt die Efringer Kirche eine neue Orgel von Ahlborn Orgel. In einem barocken Gehäuse wurde ein Werk mit Schleiflade, vollmechanischer Traktur, einem Manual, einem Pedal und neu Registern eingebaut.[7]

Literatur

  • Johannes Helm: Kirchen- und Kapellen im Markgräflerland, Müllheim/Baden 1989, ISBN 3-921709-16-4, S. 67−69.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Landkreis Lörrach (Hrsg.): Der Landkreis Lörrach, Band I (Aitern bis Inzlingen), Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1993, ISBN 3-7995-1353-1, S. 655
  2. Königliches Staatsarchiv Stuttgart (Hrsg.): Wirtembergisches Urkundenbuch, 1849ff, Band 2, S. 111
  3. A. Heimann-Schwarzweber: Topographie der historischen Sehenswürdigkeiten. In: W. Bechtold (Hrsg.): Der Kreis Lörrach, 1971, S. 96
  4. Bezirkskirchenrat Lörrach (Hrsg.): Kirche und Heimat 1556–1956, 1956, S. 50–57
  5. Helm: Kirchen- und Kapellen im Markgräflerland, S. 68 (02.5)
  6. Helm: Kirchen- und Kapellen im Markgräflerland, S. 68 (02.5)
  7. Helm: Kirchen- und Kapellen im Markgräflerland, S. 68 (02.5)

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