Evangelische Stadtkirche Kitzingen

Evangelische Stadtkirche Kitzingen
Barock-Fassade der Stadtkirche
Innenansicht: Blick zum Chorraum
Innenansicht: Blick vom Chorraum in das Kirchenschiff

Die Evangelische Stadtkirche Kitzingen (auch Petrini-Kirche) ist ein Kirchengebäude in der Altstadt von Kitzingen. Mit ihrem 65 Meter hohen Turm prägt sie das Stadtbild.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Stadtkirche wurde in den Jahren 1685 bis 1693 von Antonio Petrini als Klosterkirche für das damalige Ursulinenkloster erbaut.[1]

1809 wurde das Kloster säkularisiert und die Klosterkirche profaniert. 1817 erwarb die evangelische Gemeinde von Kitzingen, die sich zuvor im Vorort Etwashausen angesiedelt hatte, das Kirchengebäude, das seitdem den Mittelpunkt des evangelischen Gemeindelebens von Kitzingen bildet.

Ausstattung

Das Kircheninnere wurde mehrfach umgestaltet und renoviert und zeigt sich heute mit einem weiten, schlicht gehaltenen Innenraum. Auf der Nordseite des Kirchenschiffs befindet sich eine Doppelempore. Die Decke des Kirchenschiffs ist mit Stuck verziert.

Orgel

Die erste Orgel wurde 1698 von Johann Hoffmann erbaut. Dieses Instrument wurde im Zuge der Säkularisation an die Kirchengemeinde St. Stephan in Würzburg verkauft.

Nach dem Ankauf der Kirche durch die evangelische Kirchengemeinde fand zunächst das zweimalige Instrument mit 24 Registern Aufstellung, das von einem Orgelbauer aus Rothenburg für die St.-Michaels-Kirche in Etwashausen erbaut worden war - d.h. für die "Vorgängerkirche", wo sich zunächst das evangelische Gemeindeleben von Kitzingen angesiedelt hatte. Dieses Instrument wurde 1884 durch einen Neubau der Orgelbaufirma Steinmeyer (Öttingen) ersetzt, der allerdings im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurde.

Das heutige Instrument wurde von der Orgelbaufirma Steinmeyer als "Universalorgel" 1951 bis 1958 in drei Etappen erbaut. Das Taschenladen-Instrument hat 58 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Trakturen sind elektropneumatisch. Eine Besonderheit ist das in zwei Teilwerke (Rückpositiv und Brustwerk) aufgeteilte Oberwerk.[2]

I Hauptwerk C–g3
Principal 16′
Pommer 16′
Principal 8′
Gemshorn 8′
Rohrflöte 8′
Oktav 4′
Kleingedeckt 4′
Schwiegel 2′
Quint 22/3
Cornett V 8′
Mixtur IV–V 11/3
Trompete 16′
Trompete 8′
Tremulant
II Brustwerk C–g3
Principal 8′
Quintade 8′
Nachthorn 4′
Blockflöte 2′
Sesquialtera II 22/3
Scharff IV 1′
Rohrschalmei 8′
Tremulant


II Rückpositiv C–g3
Lieblich Gedeckt 8′
Praestant 4′
Superoktav 2′
Quint 11/3
Cymbel III 1/6
Rankett 16′
Tremulant
III Schwellwerk C–g3
Rohrgedeckt 16′
Principal 8′
Flöte 8′
Gedeckt 8′
Salicional 8′
Ital. Principal 4′
Koppelflöte 4′
Quintade 4′
Waldflöte 2′
Sifflöte 1′
Nasard 22/3
Terz 13/5
Mixtur V–VI 2′
Fagott 16′
Helle Trompete 8′
Oboe 8′
Clarine 4′
Tremulant
Pedal C–f1
Principalbaß 16′
Violon 16′
Subbaß 16′
Gedecktbaß 16′
Quintbaß 102/3
Oktavbaß 8′
Baßflöte 8′
Gemshornbaß 8′
Choralbaß 4′
Pommer 4′
Oktav 2′
Rauschbaß V 22/3
Posaune 16′
Baßtrompete 8′
Trompete 4′
  • Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P, Generalkoppel
  • Spielhilfen: Handregister, drei freie Kombinationen, eine freie Pedalkombination, Feste Kombinationen (tutti, Pedaltutti) Absteller (Brustwerk ab, Rückpositiv ab, Pedal ab, Einzelzungen, Zungen ab), Crescendowalze

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Geschichte der Stadtkirche und Stadtkirchengemeinde.
  2. Nähere Informationen zur Steinmeyer-Orgel

Weblinks

 Commons: Evang. Stadtkirche (Petrini-Kirche) Kitzingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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