- Evangelische Stadtkirche Lengerich
-
Die Evangelische Stadtkirche in Lengerich stammt in ihrer heutigen Form aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Kirche und Gemeinde gehören zum Kirchenkreis Tecklenburg der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Eine erste Kirche wurde vermutlich zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert auf dem Lengericher Besitz des Damenstifts zu Herford errichtet. Eine zweite Kirche, von der sicher feststeht, dass sie bereits aus Stein erbaut war, entstand in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Aus dem zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts stammt eine dritte Kirche an gleichem Ort, von der urkundlich für das Jahr 1327 belegt ist, dass sie einen der heiligen Margareta geweihten Altar beherbergte.
Zwischen 1320 und 1530 zog eine vorgeblich wundertätige Statue der heiligen Margareta im Inneren der Kirche viele Pilger aus dem norddeutschen Raum an. Für einen Wallfahrtsort wurde die Kirche bald zu klein und daher ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts erweitert. Mit dem Abschluss der Umbauten im Jahr 1497 erhielt die Kirche ihre heutige Gestalt. Die Grundfläche der nun spätgotischen Hallenkirche wurde mit dem Umbau wesentlich vergrößert.
Im Jahre 1527 führte Graf Konrad von Tecklenburg die Reformation ein, beendete kurz darauf die Verehrung der heiligen Margareta und entfernte deren angeblich wundertätige Statue aus der Kirche. Dessen Nachkomme Arnold II. (IV.) von Bentheim-Tecklenburg ersetzte im Jahr 1588 das lutherische durch das reformierte Bekenntnis, dem die Kirchengemeinde der Stadtkirche noch heute angehört.
Ausstattung
Orgel
Die Orgel der Stadtkirche wurde 1835 von dem westfälischen Orgelbauer Wilhelm Breidenfeld erbaut. In den 1950er Jahren wurde das Instrument im neobarocken Stil neu errichtet, und in den Jahren 2002-2003 durch die Orgelbaufirma Klais (Bonn) erneut restauriert, wobei der historische Zustand - soweit möglich - wiederhergestellt wurde. Das rein mechanische Instrument hat 37 Register auf drei Manualen und Pedal.[1]
I Unterwerk C–f3 1. Geigenprincipal 8' 2. Bordun 8' 3. Viola di Gamba 8' 4. Flute traverse 8' 5. Principal 4' 6. Gemshorn 4' 7. Quintflöte 3' 8. Octave 2' 9. Sesquialter II 22/3' 10. Mixtur III 11/3' 11. Hautbois 8' Tremulant II Hauptwerk C–f3 12. Bordun 16' 13. Principal 8' 14. Gedackt 8' 15. Quintade 8' 16. Octave 4' 17. Rohrflöte 4' 18. Quinte 3' 19. Octave 2' 20. Mixtur IV-V 2' 21. Cymbel III 1' 22. Trompete 8' III Echowerk C–f3 23. Hohlflöte 8' 24. Salicional 8' 25. Principal 4' 26. Flute douce 4' 27. Spitzflöte 2' 28. Campanetti II 13/5' 29. Vox humana 8' Tremulant Pedalwerk C–f1 30. Violon 16' 31. Subbaß 16' 32. Principalbaß 8' 33. Cello 8' 34. Octave 4 35. Posaune 16' 36. Trompete 8' 37. Trompete 4' - Koppeln: I/II, III/II (jeweils als Schiebekoppeln), I/P, II/P, III/P
Einzelnachweise
- ↑ Nähere Informationen zur historischen Orgel der Stadtpfarrkirche
Weblinks
Commons: Evangelische Stadtkirche Lengerich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien52.1894367.850879Koordinaten: 52° 11′ 22″ N, 7° 51′ 3,2″ OKategorien:- Lengerich (Westfalen)
- Kirchengebäude der Evangelischen Kirche von Westfalen
- Kirchengebäude im Kreis Steinfurt
- Gotisches Kirchengebäude in Nordrhein-Westfalen
- Disposition einer Orgel
Wikimedia Foundation.