- Johannes Klais Orgelbau
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Johannes Klais Orgelbau GmbH & Co. KG Rechtsform GmbH & Co. KG Gründung 1882 Sitz Bonn, Deutschland Leitung Philipp C. A. Klais Mitarbeiter 65 (2010)[1] Umsatz etwa 6 Mio. Euro (2010)[1] Branche Musikinstrumentenbau Produkte Kirchen- und Konzertorgeln Website www.orgelbau-klais.com Die Johannes Klais Orgelbau GmbH & Co. KG mit Sitz in Bonn ist eine weltweit führende Orgelbauwerkstatt in Deutschland mit einer Exportquote von ca. 40%.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1882 von Johannes Klais (1852–1925) gegründet. Heute wird das Unternehmen von seinem Enkel Hans Gerd Klais (* 1930) in Verbindung mit dessen Sohn Philipp Klais (* 1967) geführt.
Bei Neubauten vertritt die Orgelmanufaktur Klais in der Regel den Typus der Universalorgel, der innerhalb eines zeitgenössischen Konzeptes klangliche und konstruktive Elemente stilistisch unterschiedlicher Orgelepochen und -landschaften zu einer neuen Einheit zusammenzuführen sucht und auch Neuentwicklungen für sinnvoll erachtet. Dementsprechend strebt die Firma bei Prospekt, Gehäuse und Spielanlage ihrer Orgeln eine Gestaltung in modernen Formen an.
Weltweites Aufsehen erregte 1975 die Restaurierung der 1824 gebauten Bambus-Orgel aus der Pfarrkirche St. Joseph in Las Pinas City auf den Philippinen. Das völlig verfallene Instrument, welches das Einzige seiner Art ist, wurde in Einzelteilen nach Bonn geflogen und dort aufwändig renoviert. Die Orgelmanufaktur Klais hat auch viele andere historische Orgeln restauriert.
Die Klais-Orgel in Peking wurde am 22. Dezember 2007 eingeweiht. Die ersten Teile wurden bereits im Mai 2006 nach China verschifft, wo die Orgel dann innerhalb von vier Monaten aufgebaut wurde. Die Intonation begann im Februar 2007 und dauerte ebenfalls vier Monate.
Auf der Website des Unternehmens findet man auch einen weltweiten Veranstaltungskalender mit Klais-Orgeln. Hermann Simon erwähnt die Orgelmanufaktur Klais in seinem gleichnamigen Buch als Beispiel für einen „Hidden Champion“[2]
Werkliste (Auswahl)
Die hergestellten Instrumente sind in zahlreichen Kirchen und Konzertsälen anzutreffen (Auswahl):
Jahr Opus Ort Gebäude Bild Manuale Pfeifenreihen Bemerkungen 1896 79 Erftstadt-Friesheim Pfarrkirche St. Martin II/ Restauriert etwa 2000 1912 475 Erkelenz-Borschemich St. Martinus Borschemich II/16 1939 928 Aachen Aachener Dom III/P 89 1993 erweitert; mit Teilen aus 1845/47 von Wilhelm Korfmacher, auf drei Standorte aufgeteilt 1901 193 Tönisvorst-Vorst St.-Godehard II/26 1901 MV 129 Erp (Erftstadt) St.Pantaleon II/18 Restauration 2011 (zum ursprünglichen Zustand) durch Hugo Mayer Orgelbau 1366 Pfeifen 1955 1075 Konstanz Münster Unserer Lieben Frau IV/63 1959 1183 Bonn Beethovenhalle IV/68 1962 1238 Himmerod Kirche der Zisterzienserabtei IV/56 1963 1270 Breisach Breisacher Stephansmünster III/36 1965 1290 Mannheim Jesuitenkirche IV/P 58 2004 überarbeitet 1965 1303 Braunschweig Aegidienkirche III/45 45 1922 622 Bonn Collegium Leoninum II/8 1974 1485 Trier Trierer Dom IV/67 1977 1529 Berlin Sankt-Hedwigs-Kathedrale III/68 1977 1526 Ingolstadt Liebfrauenmünster IV/70 69 1979 1568 Bocholt Liebfrauenkirche III/38 2.536 Pfeifen ; Orgelweihe: 11.11.1979 1979 1569 Berlin Pfarrkirche Maria Frieden III/P 34 1980 1577 Altenberg Altenberger Dom IV/82 1980 1576 München St. Anna im Lehel II / P 30 1984 1628 Rindern St. Willibrord II / P 25 1991 1698 Athen Megaron IV/76 6080 Pfeifen 1992 1702 Reykjavík Hallgrímskirkja IV 72 1914 1758 Bath Abteikirche Bath IV/62 ursprünglich von Hill, Norman & Beard, 1997 Hans Gerd Klais, Philipp C.A. Klais 1998 1774 Bochum Ruhr-Universität Bochum, Auditorium Maximum IV/82 1999 1783 Bielefeld Heilig-Geist-Kirche II/18 2002 1800 Dortmund Konzerthaus Dortmund III/53 2003 1823 München St. Peter IV / P 58 2005 1828 Frechen St. Audomar III/38 1968 1380 Detmold Musikhochschule IV/53 1979 1564 Düsseldorf Tonhalle II/28 1960 1204 Gladbeck St. Lamberti III/36 1904 250 Kaiserslautern Marienkirche III/52 2006 1841 Marburg Elisabethkirche III/57 1959 1180 Marmagen St. Laurentius II/17 1985 1626 München Kulturzentrum am Gasteig IV/74 1937 873 Abtei Münsterschwarzach Kirche der Bendediktiner IV/61 1998 1770 Köln Kölner Dom III/53 1986 1625 Köln Kölner Philharmonie III/70 1811 1936 Nürnberg St. Lorenz V/108 ursprünglich G.F. Steinmeyer, 2002 Klais 1900 MV 111 Reisbach (Saarwellingen) St. Marien (1885-86) II/21 Originalzustand 1955 1065 Dillingen/Saar Saardom III/57 Bis 1996 im Kölner Gürzenich 1983 1608 Schwäbisch Gmünd Heilig-Kreuz-Münster III/55 Orgelprospekt von Johann Michael Maucher aus dem Jahr 1688, die Orgel wurde 2009 renoviert mit neuer Elektronik versehen und erweitert 2000 1781 Abtei Schweiklberg Dreifaltigkeitskirche, Hauptorgel III/52 Die Chororgel (Opus 1780, Jahr 2000, III/36) ist ebenfalls von Klais 1968/69 HO:1345/ CO:1346 Würzburg Würzburger Dom, Haupt-/Chororgel HO: V/87 CO: II/20 Die Vorgänger Orgeln stammten ebenfalls von Klais (HO: Opus 872, 1937, IV/80 CO: Opus 909, 1938, II/18) → Orgeln des Würzburger Domes 1996 1741 Würzburg Augustinerkirche IV/67 1928 1592 Wipperfürth St.-Nikolaus-Kirche II/28 Überarbeitet durch Klais 1981/82 1985 1623 Worms Wormser Dom III/34 1973 1471 Wuppertal St. Antoniuskirche III/48 1983 1600 Essen-Werden St.-Ludgerus-Basilika III/50 1955 1089 Neuss St. Marien (Neuss) III/47 1953 1077 Brüssel St-Servais IV/76 1995 1740 Kyōto Symphony Hall IV/90 1996 1774 Krakau Philharmonie III/50 in Zusammenarbeit mit Jan Jargon 1999 1777 Kuala Lumpur Megaron-Konzertsaal der Petronas Towers III/44 1993 1711 London St. John’s Smith Square III/48 2007 1837 Peking Nationaltheater IV/113 Ebenfalls für das Nationaltheater wurde von Klais im gleichen Jahr eine Probenorgel (Opus 1838) und eine Thruhenorgel (Opus 1839) gefertigt. 1903 1831 Sankt Petersburg Philharmonie III/59 ursprünglich von E.F. Walcker, 2004 Klais 1961 1223 Tokio Musashino College of Music IV/55 Literatur
- Architecture of Music. Inspired pipe organs in world class buildings. Hrsg. von Johannes Klais Orgelbau, Bonn o.J.
Weblinks
Commons: Orgelmanufaktur Klais – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Website der Johannes Klais Orgelbau GmbH & Co. KG
- „Die Königin der Instrumente“, Reportage (Video)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
- ↑ Herman Simon: Hidden Champions des 21. Jahrhunderts. Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer. Campus, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-593-38380-4, S. 19.
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