Felsgräber auf Malta

Felsgräber auf Malta

Die Felsgräber auf Malta liegen auf der Hauptinsel und auf Gozo. Die meisten liegen bei Mistra auf Malta. Die Anlagen sind zeitliche und formale Vorläufer der maltesischen Tempel und stammen aus der Mġarr- und der Ġgantija-Phase.

Die sechs Gräber von Xemxija sind der älteste Komplex dieser Art. Sie sind architektonisch gestaltet, mit kurviertem Grundriss, Pilastern und angedeuteten Apsiden. Heute sind die Höhlen über senkrechte im Boden ausgeschnittene Löcher zu erreichen. Die Felsgräber von Xemxija wurden im Jahre 1950 von John Davis Evans ausgegraben und erbrachten als einer der wenigen unzerstörten Komplexe Funde, die mehrheitlich aus der Ggantija Phase stammte. Tierknochen zeigen, welche Tierarten im Neolithikum auf den Inseln existierten. Es wurden aber auch Scherben aus der viel späteren Tarxien-Phase geborgen. Einige Bestattungen aus der anschließenden Bronzezeit (ab etwa 2000 v. Chr.) wurden gemeinsam mit Axtamuletten gefunden.

Xemxija (links)

Inhaltsverzeichnis

Phasen der maltesischen Kultur

  • Żebbuġ-Phase 4. Jahrtausend
  • 1. Phase der Tempelkultur Mġarr-Phase
  • 2. Phase der Tempelkultur Ġgantija- Phase
  • 3. Phase der Tempelkultur Tarxien-Phase (etwa 2500 v. Chr.)
  • Tarxien-Cemetery-Phase

Standorte

Maltesische Felsgräber sind nicht nur in den weichen Globigerinen-Kalkstein gearbeitet worden z.B. in:

  • Buqana (1 zerstört), Busbisija (1 zerstört), Kerċem (2009 entdeckt), Ta' Vnezja (1 zerstört), Żebbuġ (5 zerstört),
  • auch im harten Korallenkalk gibt es Felskammern:
  • (Brochtorff Circle, Nadur (1), Xagħra (1) und Xemxija (6).

Weitere Felsgräber der Tempelkultur sind teilweise oder ganz in Anlagen aufgegangen, die von der Bronzezeit bis zum frühen Christentum angelegt wurden. Vor allem die römischen und frühchristlichen Katakomben (Rabat) haben Grabanlagen der Tempelkultur bis zur Unkenntlichkeit verändert.

Siehe auch

Literatur

  • Joachim von Freeden: Malta und die Baukunst seiner Megalith-Tempel. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1993, ISBN 3-534-11012-9.
  • John Davis Evans: The prehistoric antiquities of the Maltese Islands. A Survey. Athlone Press, London 1971, ISBN 0-485-11093-8.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Felsgräber und Fundplätze auf Gozo — Die sechs Felsgräber und Fundplätze auf Gozo liegen auf den zwischen 90 und 150 m hohen Höhenrücken im Mittelteil, der zum Archipel von Malta gehörenden Insel Gozo. Inhaltsverzeichnis 1 Phasenübersicht der maltesischen Kultur 2 Xagħra Nordplateau …   Deutsch Wikipedia

  • Megalithtempel in Malta —   Die Wurzeln der Kulttraditionen, denen die maltesischen Großsteintempel ihre Entstehung verdanken, reichen zurück bis an die Anfänge der menschlichen Besiedlung Maltas und Gozos im späten 6. Jahrtausend v. Chr. Auf den uralten Kultplätzen (etwa …   Universal-Lexikon

  • Felsengrab — Verschiedene Felsengräber Begehbare Wohn und Grabhöhlen an der Steilküste von Mátala, Kreta …   Deutsch Wikipedia

  • Tempel von Tarxien — (Innenbereich mittlerer Tempel, der erste Quertrakt von Südosten) …   Deutsch Wikipedia

  • Hypogäum von Ħal-Saflieni — Hypogäum von Ħal Saflieni* UNESCO Welterbe …   Deutsch Wikipedia

  • Brochtorff Circle — Das Aquarell von Charles de Brochtorff …   Deutsch Wikipedia

  • Ta’ Ħaġrat — Fassade des Haupttempels mit Zugang …   Deutsch Wikipedia

  • Felsgrab — Verbreitung Felsengräber Verschiedene Felsengräber …   Deutsch Wikipedia

  • Etruskische Religion — Karte der etruskischen Gebiete mit den zwölf Städten des etruskischen Städtebundes sowie weitere wichtige, von den Etruskern gegründete Städte. Das Tyrrhenische Meer war das „Hausmeer“ der Etrusker und ist nach ihnen benannt. Der Ursprung der… …   Deutsch Wikipedia

  • Hagar Qim — Südtempel von Ħaġar Qim Ħaġar Qim (gesprochen Hadschar ’iim) ist einer der fünf großen maltesischen Tempelkomplexe. Hier finden sich die Reste von vier Tempeln, die zwischen 3600 und 2500 v. Chr. entstanden sind, darunter der am besten erhaltene… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”