- Felsrelief von Manisa
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Das Felsrelief von Manisa, auch Felsrelief von Akpınar, türkisch Taş Suret (Felsbild) oder Sipil Heykeli (Sipylos-Monument), bekannt als Kybele-Relief, liegt im Vorort Akpınar etwa 5 km östlich der türkischen Provinzhauptstadt Manisa oberhalb eines Freizeitparks an der Straße nach Salihli. Es stellt eine hethitische Göttergestalt dar.
38.59777777777827.5Koordinaten: 38° 35′ 52″ N, 27° 30′ 0″ OInhaltsverzeichnis
Das Relief
Das Felsrelief liegt in einer Höhe von 100–120 m in einem Granitabhang des Sipylos-Gebirges und überblickt die Stadt Manisa, das antike lydische Magnesia am Sipylos und das Tal des Gediz (in der Antike Hermos). Es ist über 6 m hoch und in einem schlechten Erhaltungszustand. Dargestellt ist in Hochrelief-Form, aber nicht völlig vom Felsen getrennt, eine Figur, die geradeaus nach Norden blickt und eine hohe, spitze Kopfbedeckung trägt. Die Hände scheinen auf der Brust zu liegen, die Füße stehen auf einem Schemel. Rechts des Kopfes sind zwei Reste von Hieroglyphen-luwischen Inschriften zu erkennen, die in Verbindung mit anderen Merkmalen eine Datierung in hethitische Zeit wahrscheinlich erscheinen lassen. C. J. Cadoux hält eine Datierung in die Zeit von Šuppiluliuma I. oder dessen Sohn Muršili II., also ins 14. Jahrhundert v. Chr. für wahrscheinlich.[1] Helmuth Theodor Bossert hat die linke, als Relief ausgeführte der beiden Inschriften (Akpınar 1) als Prinz Kuwalanamuwa gelesen, den gleichen Namen, der auch auf dem Felsrelief von Hanyeri auftaucht, wobei aber unklar ist, ob es sich um dieselbe Person handelt. Die rechte Ritzinschrift (Akpınar 2) konnte auch von H. G. Güterbock, der das Relief 1978 gemeinsam mit R. A. Alexander studierte, nicht gelesen werden.[2]
Rezeption
Pausanias sieht die Figur in seiner Beschreibung Griechenlands als Muttergöttin und ein Werk des Broteas, Sohn des Tantalos.[3] Zahlreiche Reisende des 18. und 19. Jahrhunderts beschreiben das Werk, darunter Richard Chandler, Charles Texier, Gustav Hirschfeld und Archibald Henry Sayce.[2] Die Deutung der Figur ist umstritten. Die Identifizierung Bosserts mit Kybele lehnt Kurt Bittel als nicht nachweisbar ab, sieht aber dennoch eine weibliche Göttergestalt.[4], ebenfalls Ekrem Akurgal. P. Z. Spanos sieht die Figur dagegen als Wettergott,[1] die allgemeine Tendenz geht heute dahin, das Bildnis als männliche Gottheit, wahrscheinlich einen Berggott, zu interpretieren.[2]
Im Zusammenhang mit einer anderen, natürlichen Felsformation nahe Manisa, die einer sitzenden Figur ähnelt und als Weinende Niobe bezeichnet wird, ist auch für dieses Relief fälschlich der Name Niobe-Felsen gebräuchlich.
Literatur
- Horst Ehringhaus: Götter, Herrscher, Inschriften - Die Felsreliefs der hethitischen Großreichszeit in der Türkei, von Zabern 2005 ISBN 3-8053-3469-9
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b M. J. Vermaseren: Corpus Cultus Cybelae Attidisque (CCCA) I. Asia Minor, Brill 1987, S. 129 ISBN 9789004079045 bei GoogleBooks
- ↑ a b c Horst Ehringhaus: Götter, Herrscher, Inschriften - Die Felsreliefs der hethitischen Großreichszeit in der Türkei, von Zabern 2005 S. 87 ISBN 3-8053-3469-9
- ↑ Pausanias III.22.4 englische Übersetzung
- ↑ Kurt Bittel: Kubaba - Kybele in Erich Ebeling, Bruno Meissner, Dietz Otto Edzard: Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie: Klagegesang - Libanon, Walter de Gruyter, 1980 S. 264 ISBN 9783110100518 bei GoogleBooks
Kategorien:- Hethitische Kunst
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