Ferdinand von Bissingen-Nippenburg

Ferdinand von Bissingen-Nippenburg

Ferdinand Ernst Maria Anton Graf von Bissingen-Nippenburg (* 2. Februar 1749 in Wilten; † 22. April 1831 ebenda) war ein österreichischer Beamter und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Seine Eltern waren Joseph Kajetan Leopold Graf von Bissingen und Nippenburg, damals Kämmerer und Regierungsrat bei der Ober- und Vorderösterreichischen Regierung in Innsbruck, und dessen Gemahlin Freiin Amalia Antonia von Spaur-Flavon. Die väterliche Familie stammte aus Vorderösterreich (Schramberg).

Im Jahr 1774 verehelichte Graf Ferdinand sich mit Maria Anna Amalia von Stotzingen, nach deren Tod heiratete er 1798 Maria Gräfin von Thurn-Valsassina.

Laufbahn

Ferdinand Ernst Maria studierte in Konstanz, Freiburg im Breisgau und Würzburg mit ausgezeichnetem Erfolg.

Die Vorbereitung zum höheren Staatsdienst erwarb er beim Kaiserlichen Hofkammergericht in Wetzlar.

In der Folge wurde er

  • Kurfürstlich-Kölnischer Kämmerer
  • 1787–1791 Landvogt in Ober- und Hohenberg in Rottenburg am Neckar
  • 1791 k. k. Kämmerer und Hofrat
  • 1792 Ober-Landeskommissär bei der k. k. Rhein-Armee
  • 1794 Präsident der vorderösterreichischen Landrechte
  • 1797–1801 Gouverneur von Tirol-Vorarlberg
  • 1802 bis 1805 Hofkommissär und Generalgouverneur der eben österreichisch gewordenen venezianischen Provinzen
  • anfang 1806 außerordentlicher Kommissär für die Verwaltung des eben österreichisch gewordenen Herzogtums Salzburg
  • 1807–1809 (nach anderen: 1805–1809) Präsident (der Landesregierung) des Erzherzogtums Österreich unter der Enns, 1810 Ehrenbürger von Wien
  • 1809 Übernahms-Hofkommissär in den Provinzen Steiermark und Kärnten (das 1809 im Frieden von Schönbrunn an Frankreich fiel)
  • 1810 bis 1815 Gouverneur der Steiermark
  • 1815 bis 1819 wieder Gouverneur von Tirol und Vorarlberg, 1816 zugleich Landeshauptmann (und mit der Rückübernahme Tirols in die österreichische Verwaltung betraut).
  • 1819/1820 widmete er sich als Gouverneur von Venetien der Stabilisierung der österreichischen Herrschaft in diesem im Jahr 1815 wieder habsburgisch gewordenen Gebiet, nach anderer Quelle (Waller-Chronik) ging er bereits 1819 in Pension.

Im Jahre 1819 erhielt er weiters in Anerkennung seines Wirkens eine königlich-ungarische Kameralherrschaft (donatio regia mixta).

Sonstiges

Er hatte einen Sohn, Cajetan von Bissingen-Nippenburg, der ebenfalls Gouverneur von Venetien und von Tirol wurde. Beider Grabmal befindet sich in der Wiltener Basilika.

Quellen

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Cajetan von Bissingen-Nippenburg — Cajetan von Bissingen Nippenburg, Lithographie von August Prinzhofer, 1852 Cajetan Alexander Graf von Bissingen und Nippenburg (* 18. März 1803 in Venedig; † 10. Mai 1890 in Schramberg) war österreichischer Statthalter in Tirol und Venedig sowie… …   Deutsch Wikipedia

  • Bissingen-Nippenburg — ist der Name folgender Personen: Cajetan von Bissingen Nippenburg (1803–1890), österreichischer Statthalter, württembergischer und deutscher Politiker Ferdinand von Bissingen Nippenburg (1749–1831), österreichischer Landesgouverneur Dies …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Ehrenbürger von Wien — Das Ehrenbürgerrecht ist die höchste Auszeichnung der Stadt Wien. Seit 1839 wurden, auf Veranlassung des damaligen Bürgermeisters Ignaz Czapka, die vergebenen Ehrenbürgerschaften im Ehrenbürgerbuch verzeichnet. Ehrungen aus der davor liegenden… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Landeshauptleute von Kärnten — Die Liste der Landeshauptleute von Kärnten führt alle Landeshauptleute von Kärnten auf, sowie für die Zeit der Nicht Selbständigkeit als Land die jeweiligen Gouverneure des Landes, dem Kärnten damals zugeordnet war. Das Amt des Landeshauptmannes… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl von Inzaghi — Naissance 5 décembre 1777 Idria, Krain Décès 17 mai 1856 (à 78 ans) Graz Nationalité …   Wikipédia en Français

  • Liste der Landespräsidenten und Landeshauptleute von Salzburg — Landeswappen Die Liste der Kanzler, Kreishauptmänner, Landespräsidenten und Landeshauptleute gibt einen Überblick über die obersten Politiker und Beamten des Landes Salzburg. Landesherren waren in dieser Zeit die amtierende Fürsterzbischöfe von… …   Deutsch Wikipedia

  • Bissing (Adelsgeschlecht) — Wappen der v Bissing Bessing Bissing (auch Bissingen, Bessing und Bessingen) ist der Name eines alten Thüringer Adelsgeschlechts, das um 1216 mit Dietrich von Bessing (Dob. II 1716) zuerst erscheint. Namensgebender Stammsitz mit Burg war… …   Deutsch Wikipedia

  • Ordre de la Couronne de fer — Pour les articles homonymes, voir Ordre de la Couronne et Couronne de Fer. Ordre de la Couronne de Fer (it)Ordine della Corona Ferrea …   Wikipédia en Français

  • Royaume lombard-vénitien — Regno Lombardo Veneto (it) 1815 – 1866 …   Wikipédia en Français

  • Lodron — ist eine Adelsfamilie italienischen Ursprungs, die im 16. und 17. Jahrhundert auch im deutschen Sprachraum Fuß fasste. Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines und älteste Zeit 2 Die Linie von Vallagarina (dem Lagertal), oder von Castelnuovo Castellano 2 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”