Ferrari 290S

Ferrari 290S

Der Ferrari 290S war ein Rennsportwagen, den die Scuderia Ferrari 1957 bei Sportwagenrennen einsetzte.

Inhaltsverzeichnis

Technik

Der Ferrari 290S war die modifizierte Version des Ferrari 290MM aus dem Jahre 1956. Herzstück des Wagens war der neue Ferrari-Viernockenwellen-Motor, der im selben Jahr auch im 315S und im 335S zum Einsatz kam. Im 290S leistete dieses Triebwerk 330 PS. Ansonsten blieben Fahrgestell und Karosserie des 290MM unverändert.

Renneinsätze

Vom 290S wurden zwei Stück gebaut die nur bei einem Sportwagenrennen werksseitig antraten, da Ferrari zu Beginn des Jahres bereits am 315S arbeitete. Beim 1000-km-Rennen von Buenos Aires 1957 starteten die Teams Musso/von Trips und Collins/Castellotti auf den beiden 290S. Peter Collins hatte schon nach drei Runden einen Motorschaden und wechselte zu Masten Gregory und Cesare Perdisa in den 290MM. Nicht viel besser erging es dem Duo Musso/Trips die den zweiten 290S nach dauerhaften Problemen mit der Zündung nach 500 gefahrenen Kilometer in der Box abstellen mussten. Auch Musso wechselte in den Gregory-Wagen, sodass am Ende des Rennens eine Vierermannschaft den Sieg einfuhr.

Fahrgestell 0656 wurde vom US-Amerikaner George Tilp beim 12-Stunden-Rennen von Sebring gemeldet. Masten Gregory und Lou Brero erreichten den vierten Rang in der Gesamtwertung.

Technische Daten

Kenngrößen Ferrari 290S
Motor:  Viertakt-12-Zylinder-Frontmotor
Kühlung:  Wasser
Hubraum 3490,6 cm³
Bohrung × Hub:  73 × 69,5 mm
Verdichtung:  9 : 1
Ventilsteuerung:  2 obenliegende Nockenwellen pro Zylinderreihe, 2 Ventile pro Zylinder
Vergaser:  6 Weber-Doppelvergaser 42DCN oder 3 Solex-Vierfachvergaser C40PII
Leistung:  330 PS bei 8.000/min
Maximales Drehmoment: 
Kraftübertragung:  4-Gang-Getriebe (nicht synchronisiert) plus Rückwärtsgang, Transaxle-Bauweise
Rahmen und Karosserie:  Ovalrohrrahmen aus Stahl, mit Rohrgitter in der Mitte
Lenkung: 
Radaufhängung vorn:  Einzelradaufhängung an Doppelquerlenkern, Schraubfedern, hydraulische Houdaille-Stoßdämpfer
Radaufhängung hinten:  De-Dion-Achse an Querblattfedern, hydraulische Houdaille-Stoßdämpfer
Bremsen:  hydraulische Aluminium-Trommelbremsen
Spurweite vorn/hinten:  1316/1286 mm
Radstand 2350 mm
Reifengröße vorn/hinten:  6 x 16/7 x 16
Länge × Breite × Höhe: 
Leergewicht (ohne Fahrer):  800 kg
Höchstgeschwindigkeit:  bis zu 260 km/h

Literatur

  • Pino Casamassima: Storia della Scuderia Ferrari. Nada Editore, Vimodrome 1998, ISBN 88-7911-179-5.
  • Peter Braun/Gregor Schulz: Das große Ferrari Handbuch. Heel, Königswinter 2006, ISBN 3-89880-501-8.

Weblinks


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