Feuerschlößchen

Feuerschlößchen
Das Feuerschlößchen

Das Feuerschlößchen ist eine Villa in Bad Honnef, die 1905/06 für den Essener Zeitungsverleger Wilhelm Girardet erbaut wurde. Es liegt auf dem Hügel Kirchbeuel an einem zur Reichenberger Höhe nach Osten hin ansteigenden Gelände im Bereich des Ortsteils Bondorf.

Die Villa entstand nach Plänen des Architekten Wilhelm Freiherr von Tettau auf dem Grundstück eines barocken Landhauses aus dem 17./18. Jahrhundert, das ebenfalls Feuerschlößchen genannt wurde. Der Neubau enthält Einflüsse des Jugendstils, der englischen Architekturform des Landhauses sowie der Darmstädter Künstlerkolonie. Das Feuerschlößchen ist ein dreigeschossiges Gebäude, das reich ist an einer Variation von Erkern, Loggien, Pilastern, Karyatiden und Gesimsen. Das Pförtnerhaus der Villa, ein burgähnlich wirkendes Gebäude, besteht aus Bruchsteinen sowie Eckquadern. Sein am Eingang befindlicher Vorbei ähnelt einem Wehrgang.

1918 starb der Erbauer des Gebäudes, Wilhelm Girardet. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Feuerschlößchen 1934 Sitz der Gauschulungsburg, einer Ausbildungsstätte der Sturmabteilung (SA) des damaligen Siegkreises. In dieser Zeit wurde es auch „Führerschule“ genannt. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges hin war das Gebäude schwer umkämpft. Nach Kriegsende wurde es Standort eines Gymnasiums für die Offizierssöhne der belgischen Besatzungsmacht, das den Namen Athenée trug. Nach Ende der Besatzungszeit richtete sich hier zeitweise eine Ingenieurschule ein. Anschließend wurde es als Standort des Siebengebirgsgymnasiums städtisches Eigentum. Das Gymnasium errichtete 1959 einen eigenen Schulbau, nutzt das Gebäude aber bis heute.

1998 wurde die Internationale Fachhochschule für Touristik im Feuerschlößchen gegründet, zog aber bereits 2000 auf einen eigenen Campus südlich des Stadtzentrums. Das Feuerschlößchen ist in der Denkmalliste der Stadt Bad Honnef eingetragen.

Literatur

  • Karl Günther Werber: Honnefer Spaziergänge. Verlag Buchhandlung Werber, Bad Honnef 2001, ISBN 3-8311-2913-4, S. 66–69.
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