Finsterroter See

Finsterroter See
Finsterroter See
Finsterroter See vom Damm im Süden aus gesehen
Finsterroter See vom Damm im Süden aus gesehen
Geographische Lage östlich Finsterrot, Gemeinde Wüstenrot, Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg
Zuflüsse Dachsbach, kleinerer Bach aus Gemarkung Ochsenmarkt
Abfluss Dachsbach
Orte in der Nähe Finsterrot
Daten
Koordinaten 49° 5′ 27″ N, 9° 29′ 55″ O49.0908333333339.4986111111111460Koordinaten: 49° 5′ 27″ N, 9° 29′ 55″ O
Finsterroter See (Baden-Württemberg)
Finsterroter See
Höhe über Meeresspiegel 460 m ü. NN
Fläche 2,0 hadep1f5
Länge 260 mf6
Breite 140 mf7

Der Finsterroter See ist ein Stausee, der als Bade- und Angelsee dient. Er befindet sich auf der Gemarkung der namengebenden Ortschaft Finsterrot, die zur Gemeinde Wüstenrot im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg gehört und im Mainhardter Wald liegt.

Der See liegt keine 200 m vom Ortsrand entfernt am Ostrand der Gemarkung im oberen Tal des ihn speisenden Dachsbaches. Dieser 4,2 km lange Bach mündet einen guten Kilometer weiter südlich in die hier west-östlich fließende Rot. Zur Wasserfläche des Sees von etwa 2 ha[1] kommt noch eine ungefähr 1,5 ha große Schilffläche, die seit 1986 als flächenhaftes Naturdenkmal geschützt ist.[2] Auf dem westlich an den See angrenzenden Hügel betreibt das Evangelische Jugendwerk Weinsberg ein vor allem im Sommer genutztes Jugendfreizeitheim.

Angelegt wurde der See von dem Glashüttenbetreiber Ulrich Greiner, der 1523 bis 1559 Finsterroter Ortsherr war, als Mühlsee der bachabwärts gelegenen Mühle des Ortes. Der Stausee gehörte jeweils dem Müller, er wurde zur Unterscheidung von einem schon vorher bestehenden See lange Zeit Neuer See genannt.[3]

Der letzte Müller Finsterrots, Wilhelm Lang, gab den Mühlenbetrieb 1956 auf und richtete den See als Badesee her, vermietete dort ab 1958 Boote und verkaufte ab 1959 Eis und Getränke. Bis in die 1960er-Jahre war der See sehr gut besucht und bot beispielsweise auch den NSU Motorenwerken aus dem nahen Neckarsulm die Kulisse zur Präsentation des NSU Prinz. Mit dem zunehmenden Bau von Freibädern und der Eröffnung des nahen Breitenauer Sees in den 1980er-Jahren ließen die Besucherzahlen nach.

Nach dem Tod Wilhelm Langs 1984 erbten seine beiden Töchter den See, die bis heute (Stand 2010) die Eigentümerinnen sind. Von Herbst 2007 bis Herbst 2008 war der See zur Sanierung des nicht mehr standfesten Dammes und zur Entschlammung abgelassen, seit 2009 kann in ihm wieder gebadet und geangelt werden.

Im Dachsbachtal und seinen Zuläufen liegen etliche weitere Seen, von denen oberhalb des Finsterroter Sees beide Lauxseen jeweils eine Fläche von um einen Hektar haben, ein weiter talabwärts am Südrand der B 39 liegender See erreicht fast 2 ha Ausdehnung.

Einzelnachweise

  1. Siehe Karte LUBW-SG10 in den Weblinks
  2. Flächenhaftes Naturdenkmal Nr. 81251070007, Feuchtgebiet beim Finsterroter See, geschützt seit 18. Juli 1986; Steckbrief bei der Landesanstalt für Umweltschutz, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg
  3. „Neuer See” ist noch heute der Seename in den Gewässerdaten von LUBW-SG10.

Literatur

  • Karl Siller: Finsterrot. In: Wüstenroter Heimatbuch. Gemeindeverwaltung Wüstenrot, Wüstenrot 1979, S. 9–28
  • Sabine Friedrich: Unschlagbar beim Boot-Wettrennen. In: Heilbronner Stimme. 20. August 2010 (Zur Geschichte des Badesees ab 1958, bei stimme.de, abgerufen am 26. Oktober 2010).
  • Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg Nord, im Einzelblattschnitt Nr. 6922 Wüstenrot und Nr. 6923 Sulzbach an der Murr

Weblinks

  • Fließgewässer 1:10.000 („LUBW-FG10”)
  • Stehende Gewässer 1:10.000 („LUBW-SG10”)

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