- Francisco Lopes da Cruz
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Francisco Xavier Lopes da Cruz (* 2. Dezember 1941 in Maubara, Portugiesisch-Timor) war ein Politiker aus Osttimor und Mitglied der UDT. Heute ist er Botschafter Indonesiens.
Leben
In Soibada begann Lopes da Cruz bei den Jesuiten ein Priesterseminar, beendete es aber nicht. Er studierte Philosophie an der Universität von Macau und diente in der portugiesischen Armee als Unteroffizier in Mosambik im Kampf gegen die FRELIMO.[1]
Nach der Nelkenrevolution in Portugal sollte Portugiesisch-Timor in die Unabhängigkeit entlassen werden. In der Kolonie entstanden politische Parteien, darunter die União Democrática Timorense (UDT) zu deren Mitbegründern Lopes da Cruz gehörte. Zu dieser Zeit war er Zollbeamter. Dem Gründungspräsident Mário Carrascalão wurden zu enge Verbindungen zur alten portugiesischen Diktatur nachgesagt, weswegen er zurücktreten musste. Lopes da Cruz wurde der neue Präsident der UDT.[1] Er forderte eine schrittweise Heranführung Portugiesisch-Timors an die Unabhängigkeit. Innerhalb von zehn bis fünfzehn Jahren sollte Portugal die ehemalige Kolonie soweit entwickeln, dass sie als souveräner Staat überlebensfähig wäre. Allerdings zeigte Portugal wenig Interesse an dieser Idee.[2]
Im August 1975 versuchte die UDT mit einem Putsch in der Kolonie Portugiesisch-Timor die Macht zu übernehmen. Die linksorientierte FRETILIN konnte sich aber im kurzen Bürgerkrieg durchsetzen und die Kontrolle übernehmen. Aufgrund der indonesischen Bedrohung rief die FRETILIN am 28. November 1975 einseitig die Unabhängigkeit von Portugal aus. Viele UDT-Anhänger waren in das indonesische Westtimor geflohen und dienten mit Anhängern der APODETI nun als Legitimation zur Annexion Osttimors.
Am 7. Dezember 1975 begann Indonesien mit einer groß angelegten Invasion Osttimors und besetzte das Land. Am 31. Mai 1976 verabschiedete eine vom indonesischen Geheimdienst ausgewählte Volksversammlung[3] mit allen 37 Stimmen[4] eine Petition für den Anschluss an den Nachbarstaat ohne Referendum. Lopes da Cruz gehörte zur Delegation, die die Petition an den indonesischen Präsident Suharto überbrachten.[5] Am 17. Juli 1976 wurde Osttimor offiziell von Indonesien als die 27. Provinz Timor Timur eingegliedert. Am 4. August wurde Lopes da Cruz zum Vize-Gouverneur Timor Timurs ernannt. Er behielt das Amt inne bis 1982 und wurde dann vom indonesischen Brigadegeneral A B Saridjo abgelöst.[6] Für Suharto war Lopes da Cruz Sonderberater für Osttimor. Während des Unabhängigkeitsreferendums in Osttimor 1999 setzte sich Lopes da Cruz weiter für einen Verbleib des Landes bei Indonesien ein.
Von 2000 bis 2003 war Lopes da Cruz Botschafter Indonesiens in Griechenland. Derzeit ist er Botschafter Indonesiens in Portugal.[7]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b José Ramos-Horta: Funu – Osttimors Freiheitskampf ist nicht vorbei! Ahriman, Freiburg 1997. ISBN 3-89484-556-2
- ↑ Bill Nicol: Timor: A Nation Reborn, 2002, ISBN 979-95898-6-X
- ↑ Jolliffe, Jill: East Timor: Nationalism and Colonialism, Queensland: University of Queensland Press, 1978. OCLC 4833990
- ↑ Routledge Chapman & Hall: Far East and Australasia 2003 (Far East & Australasia), 2003, ISBN 1-85743-133-2
- ↑ „Part 3: The History of the Conflict“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- ↑ Kapitel 4 Regime of Occupation der CAVR-Untersuchungskommission von 2006
- ↑ Außenministerium Portugals: Embaixadas em Portugal
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