Frank Urbaniok

Frank Urbaniok

Frank Urbaniok (* 1962 in Köln) ist ein in der Schweiz tätiger deutscher forensischer Psychiater. Er ist seit 1997 Chefarzt des Psychiatrisch-Psychologischen Dienstes des Kantons Zürich.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Urbaniok studierte Medizin erst in Münster, anschließend in Düsseldorf und war Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung. Von 1989 bis 1995 war er in der Rheinischen Landesklinik Langenfeld in Nordrhein-Westfalen tätig. 1990 promovierte er und 1993 erlangte er den Facharzttitel für Psychiatrie und Psychotherapie. Von 1992 bis 1995 baute er eine Modellstation für die Behandlung von persönlichkeitsgestörten Sexualstraftätern (Langenfelder Modell) auf und prägte den Begriff des „deliktorientierten Arbeitens“. 1995 wechselte er beruflich in die Schweiz nach Zürich, wo er seit 1997 Chefarzt des Psychiatrisch-Psychologischen Dienstes im Amt für Justizvollzug des Kantons Zürich ist.[1] Im Oktober 2010 wurde er zum Honorarprofessor der Universität Konstanz ernannt.[2]

Urbaniok ist als Psychotherapeut, Gutachter und Supervisor tätig, sein Arbeitsschwerpunkt sind Sexual- und Gewaltstraftaten. Er entwickelte mit dem FOTRES (Forensisch Operationalisiertes Therapie- und Risiko-Evaluations-System) ein eigenes Instrument für Risikobeurteilungen bei Straftätern, das mittlerweile in verschiedenen Ländern zum Einsatz kommt.

Urbaniok kommt relativ häufig, vor allem in den Medien der Schweiz, zu Wort. Er gilt manchen als „Hardliner“, welcher Straftäter auch dann lebenslänglich verwahrt sehen will, wenn sie ihre Haftstrafe bereits verbüßt haben.[3] Andererseits wurde ihm, vor allem von Vertretern der nationalkonservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP), bereits wiederholt vorgeworfen, er stelle in seiner Arbeit die Täter und nicht das Opfer in den Mittelpunkt.[4]

Werke (Auswahl)

  • Was sind das für Menschen - was können wir tun: Nachdenken über Straftäter. Zytglogge-Verlag 2003
  • FOTRES Forensisches Operationalisiertes Therapie-Risiko-Evaluations-System. Zytglogge-Verlag 2004

Einzelnachweise

  1. http://www.zurichforensic.org/index.cfm?&content=8010&CFID=39412600&CFToken=44502a0094a10b6d-07FD0121-13D4-FEFB-5E82740C05921BE1&anchor=#par6
  2. http://www.aktuelles.uni-konstanz.de/presseinformationen/2010/130/
  3. http://www.woz.ch/archiv/old/04/02/5535.html
  4. http://www.svp-zuerich.ch/nt/download/zb/bote091023.pdf

Weblinks


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