Franz Anton Grieshaber

Franz Anton Grieshaber

Franz Anton Grieshaber; * 23. April 1725 in Waldshut; † 23. Dezember 1757 in Mimmenhausen) war ein südwestdeutscher Metall- und Glockengießer und schuf von 1754 bis 1757 den „Glockenhimmel von Salem“.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Herkunft

Reichsabtei Salem mit dem 1807 abgerissenen Glockenturm

Franz Anton II. Grieshaber stammte aus einer renommierten in Waldshut ansässigen Glockengießerfamilie. Der Großvater Johann Jakob Grießhaber war bereits ein überregional bekannter Glockengießer. Auch der Vater Franz Anton I. Grießhaber ist mit etlichen signierten Glocken im Beruf belegt. Franz Anton Grießhaber verzog bereits früh nach Freiburg im Breisgau, wo er 1751 in die Schmiedezunft aufgenommen wurde. Seine formvollendeten und technisch hochwertigen Güsse verschafften Franz Anton Grieshaber rasch ein überregionales Renommée. In Waldshut goß er 1753 zusammen mit seinem Vater die Fridolinsglocke des Fridolinsmünster. Abt Anselm II. Schwab rief Grieshaber 1754 an die Reichsabtei Salem und beauftragte ihn mit der Fertigung des ungewöhnlich aufwendigen Salemer Geläuts, das er zwischen 1754 und 1757 zusammen mit Johann Georg Scheichel erstellte. Grieshabers Geläut zeichnet sich trotz enormer Größe durch überragende Klangqualitäten, perfekte Gußtechnik und eine hochwertige künstlerische Gestaltung mit Modeln nach Entwürfen von Ignaz Günther und Joseph Anton Feuchtmayer aus. Die 66 Modeln aus dem Nachlass wurden vermutlich durch den Freiburger Bildhauer Xaver Hauser gefertigt. Das größte Geläut seiner Zeit, auch unter dem Namen „Salemer Glockenhimmel“ bekannt, wurde in der Säkularisation aufgeteilt und in zum Teil verkauft. Die größte 8000 kg schwere Herrgottsglocke ging nach Herisau und ist noch heute die fünftgrößte Kirchenglocke der Schweiz. Der erst 32 Jahre alte Franz Anton Griehaber verstarb am 23. Dezember 1757 im Mimmenhausen, einem heutigen Teilort von Salem[1].

Literatur

  • Kurt Kramer, Frank T. Leusch: Der Glockenhimmel von Salem, in: Das Salemer Münster. Theiss, Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1750-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft bei der Kommission für Bayerische Landesgeschichte: Studien zur Geschichte des bayerischen Schwabens, Band 1.,Verlag der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, 1967, S. 121

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