- Franziskanerkirche (Wien)
-
Die römisch-katholische Franziskanerkirche befindet sich am Franziskanerplatz auf der Seite der Weihburggasse im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt. Sie ist der Dom- und Metropolitanpfarre St. Stephan zugewiesen und dem hl. Hieronymus geweiht.[1] In ihr befindet sich die älteste erhaltene Orgel Wiens, die Wöckherl-Orgel.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Franziskanerorden hatte ab 1451 mit St. Theobald ob der Laimgrube im Bezirk Mariahilf sein erstes Kloster in Wien, welches im Jahre 1529 zerstört wurde.
1589 überließ die Stadtgemeinde Wien das von 1383 bis 1387 erbaute leerstehende Büßerinnenkloster dem Franziskanerorden. Als die Franziskaner das Gebäude – in dem ehemalige Dirnen als Büßerinnen untergebracht waren – übernahmen, kam es unter Einbeziehung alter Bauteile zum Neubau der Kirche. So kommt es, dass Wiens einziger Sakralbau im Renaissancestil noch vielfach durch gotische Elemente geziert ist. Die Kirche wurde 1607 (wobei die Gestaltung des Innenraumes erst um 1720 abgeschlossen war), das Kloster erst 1630 vollendet.
Ausstattung
Den Hochaltar schuf 1707 Andrea Pozzo. Der vordere Teil ist plastisch als Bildhauerarbeit gestaltet, die Säulen, Architektur, Kuppel und Wolken dagegen auf Leinwand gemalt.
Im Zuge der Chororgelrestaurierung wurde auch der Betchor und der Kulissenaltar, welche nach Plänen von Pater Bonaventura von 1603 bis 1607 errichtet wurden, restauriert. Dabei wurden auch Grisaillemalereien freigelegt, die für Wien ein bis dato unbekanntes und einmaliges „Dokument frühbarocker Wandmalerei von hoher kunsthistorischer Bedeutung“ sind.[2]
Innen ist besonders die Wöckherl-Orgel zu beachten, die hinter dem Hochaltar im Chor positioniert ist. Sie ist mit ihrem Entstehungsdatum 1642 die älteste noch bespielbare Orgel Wiens.
Gnadenstatue
Von der Gnadenstatue aus dem 15. Jahrhundert sind Wunderrettungslegenden bekannt. Sie soll aus Grünberg bei Böhmen kommen. Dort soll von Protestanten versucht worden sein, die Statue zu zerstören. Beim Versuch, sie zu verbrennen, widerstand sie dem Feuer. Nachdem man vergeblich versucht hatte, sie mit einer Axt zu zerstören, beließ man das Beil in Marias linker Schulter und die Statue wird seitdem als "Madonna mit der Axt" verehrt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Erzdiözese Wien: Dom- und Metropolitanpfarre St. Stephan; abgerufen am 4. Okt. 2010
- ↑ Bundesdenkmalamt: Verborgenes Orgel-Gesamtkunstwerk; abgerufen am 3. Okt. 2010
Annakirche | Augustinerkloster | Barbarakirche | Deutschordenskirche | Dominikanerkirche | Franziskanerkirche | Hl. Dreifaltigkeit | Jesuitenkirche | Kapuzinerkirche | Kirche am Hof | Lutherische Stadtkirche | Malteserkirche | Michaelerkirche | Minoritenkirche | Maria am Gestade | Peterskirche | Reformierte Stadtkirche | Ruprechtskirche | Schottenkirche | St. Georg | St. Salvator | St. Ursula | Stadttempel | Stephansdom | Virgilkapelle
Wikimedia Foundation.