Friedenspark (Nagasaki)

Friedenspark (Nagasaki)
Statue für den Frieden im Park
Springbrunnen mit Schrifttafel im Park. Im Hintergrund (mittig) ist die Statue des Friedens erkennbar

Der Friedenspark (jap. 平和公園, Heiwa-kōen) in Nagasaki wurde 1955 zur Mahnung der Menschen angesichts des Abwurfs der Atombombe durch US-Streitkräfte am 9. August 1945 errichtet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Als die Atombombe über der Stadt explodierte, wurden in einem Umkreis von einem Kilometer 80 % aller Häuser vernichtet, im Innenstadtbereich starben sofort etwa 22.000 Menschen; weitere 39.000 starben innerhalb der nächsten vier Monate. Bis zum heutigen Tag sterben noch weitere Menschen an den Folgeschäden.[1]

Die Statue des Friedens wurde 1955 aufgestellt, der am südlichen Ende des Parks befindliche Springbrunnen im August 1969. Die zugehörige Schrifttafel beschreibt anhand des Todes des neunjährigen Mädchens Sachiko Yamaguchi das Schicksal der Atombombenopfer, die nach der Explosion kontaminiertes Wasser tranken und dabei innerlich verstrahlt wurden.

Statue des Friedens

Im Friedenspark befindet sich ein etwa 10 Meter hohes Monument, die Statue für den Frieden, die der Bildhauer Seibō Kitamura aus Nagasaki schuf. An diesem Monument findet jedes Jahr am 9. August eine Veranstaltung statt, bei welcher der Bürgermeister von Nagasaki die Friedensdeklaration an die Welt verliest.

Die Figur von Kitamura wird als buddhistisches Symbol gedeutet. Der rechte Arm der Statue weist in den Himmel gegen die Bedrohung durch Atomwaffen und der horizontal ausgerichtete linke Arm auf den Wunsch nach Frieden hin. Die Augen der Figur sind fast geschlossen, was daraufhin deutet, dass die Figur für die Seelen der Atombombenopfer betet.[2]

Bedeutende Gebäude in Parknähe

Der Friedenspark wurde 1955 unweit des Hypozentrums der Bombenexplosion errichtet, das durch eine Steinstele gekennzeichnet ist. Östlich des Parks befindet sich die Urakami-Kathedrale von 1914, die zerstört und 1959 rekonstruiert wurde, und nahe am Park befindet sich auch das so genannte Atombombenmuseum, in dem sich Kleidungsreste und weitere Relikte, wie zum Beispiel eine stehengebliebene Uhr, ausgestellt sind.[3] Zwei weitere Gebäude in der Nähe sind die Nationale Gedenkstätte für die Atomopfer von Nagasaki und die Friedenshalle der Stadt Nagasaki.[4]

Skulpturenpark

Denkmal zur Erinnerung an Datum und Uhrzeit der Explosion

1978 hat Nagasaki an beiden Seiten des Parks ein Gebiet vorgesehen, auf dem Monumente oder Skulpturen als Friedenssymbole aufgestellt werden können. Im Parkgebiet befinden sich folgende von verschiedenen Ländern oder Partnerstädten gestiftete Werke:

  • 1978: „Friedensdenkmal“, von der Partnerstadt Porto in Portugal gestiftet
  • 1980: „Freude des Lebens“, von der Tschechoslowakei gestiftet, (Bildhauer: Jan Hána)[5]
  • 1980: „A Call“ (dt. Ein Ruf), von Bulgarien gestiftet
  • 1981: „Statue der Freundschaft verschiedener Völker“, von der DDR gestiftet und 1981 von Erich Honecker eingeweiht (Bildhauer: Gerhard Rommel)
  • 1983: „Statue der Verteidigung der zukünftigen Generationen“, von der Partnerstadt Middelburg in den Niederlanden gestiftet (Bildhauer: Peter de Jong)
  • 1985: „Frieden (МИР)“, von der Sowjetunion gestiftet
  • 1985: „Statue der Jungfrau“, von der Volksrepublik China gestiftet
  • 1986: „Blume des Lebens und des Friedens“, von Polen gestiftet
  • 1987: „Hymne an das Leben“, von Pistoia in Italien gestiftet
  • 1988: „Sonne und Kranich“, von Kuba gestiftet
  • 1988: „Steindenkmal des Friedens“, von der Partnerstadt Santos in Brasilien gestiftet
  • 1991: „∞ Unendlichkeit“, von der Stadt Ankara in der Türkei gestiftet
  • 1992: „Sternbild Erde“, von der Partnerstadt Saint Paul, Minnesota in den Vereinigten Staaten gestiftet (Bildhauer: Paul Granlund)
  • 1996: „Sieg des Friedens über den Krieg“, von San Isidro (Buenos Aires) in Argentinien gestiftet
  • 2006: „Mantel des Friedens (Te Korowai Rangimarie)“ von Neuseeland gestiftet (Bildhauer: Kingsley Baird)

Fotogalerie

Weblinks

 Commons: Park für den Frieden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • stern.de: Nagasaki gedenkt seiner Opfer – 60 Jahre nach der Bombe

Einzelnachweise

  1. Nagai Takashi: Die Glocken von Nagasaki: Geschichte der Atombombe. S. 85. München 1955
  2. at-nagasaki.jp: Peace Park. A place of prayers for world peace and the souls of the atomic bomb victims (englisch), abgerufen am 16. April 2011
  3. Walter Giesen et al. (1984): Japan. S. 403. Baedecker. ISBN 0-86145-181-3. Online auf Google-Books, abgerufen am 16. April 2011
  4. peace.nagasaki.go.jp: Nationale Gedenkstätte für die Atombombenopfer von Nagasaki, abgerufen am 16. April 2011
  5. janhan.com: Abbildung der Skulptur „Joy of Life“, abgerufen am 17. April 2011
32.77558129.86312

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