Friedrich Lehmus

Friedrich Lehmus

Friedrich Theodor Eduard Lehmus (* 28. Februar 1806 in Rothenburg ob der Tauber; † 15. März 1890 in Fürth) ist Vater von Emilie Lehmus und Pfarrer in Fürth sowie Gründer einer der ersten Kinderbewahranstalten in Deutschland gewesen.

Friedrich Lehmus gründete eine Kinderbewahranstalt und das Carolinenstift. Weiterhin wurde ein Armen- und Krankenverein aufgrund seiner Anregung ins Leben gerufen und in den Kriegen 1866 und 1870 wirkte er als Vorstand der evangelischen Felddiakonie.

Leben

Friedrich Lehmus wurde 1806 als zweites Kind des Stadtpfarrers von Rothenburg ob der Tauber Gottlieb Albrecht Lehmus und Urenkel von Johann Adam Lehmus geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Ansbach studierte er 1825 in Erlangen Theologie. 1830 wurde er Hofmeister zu Künzelsau.

Nach bestandener Anstellungsprüfung in Ansbach (1834) wurde er im Mai des gleichen Jahres zur Verwesung der erledigten Stadtpfarrei in Fürth berufen. Nach eineinhalb Jahren wurde er Verweser der vierten Pfarrstelle am St. Michael in Fürth, 1837 Pfarrer[1], 1861 Distriktschulinspektor in Zirndorf und am 28. April 1864 Hauptpfarrer in Fürth.

Besonders tätig war er auf charitativem Gebiet. Er rief eine Kinderbewahranstalt ins Leben, gründete das Carolinenstift, in dem Witwen und Jungfrauen, welche das 50. Lebensjahr überschritten hatten, Aufnahme finden konnten. Auf seine Anregung und unter seiner Leitung trat ein Armen- und Krankenverein für die Kirchengemeinde Fürth ins Leben. In den Kriegen 1866 und 1870 wirkte er rastlos als Vorstand der evangelischen Felddiakonie. Er selbst ging mit bestem Beispiel voran dadurch, dass während dieser ganzen Kriegszeiten Verwundete und Kranke im Pfarrhaus Aufnahme fanden. Er erhielt dafür von Ludwig II. 1871 das Verdienstkreuz und vom deutschen Kaiser 1873 den preußischen Kronenorden.

1851 bis 1865 wirkte er als Religionslehrer an der königlichen Gewerbe- und Handelsschule, bekam 1861 die Distriktsschulinspektion Zierndorf und im folgenden Jahre das Shulreferat über das ganze städische Volksschulwesen. 1879 erhielt er den Titel eines Kirchenrates[2] und wurde anlässlich seines 50jährigen Amtsjubiläums vom Prinzregenten Luitpold mit dem Ehrenkreuz des Ludwigsordens ausgezeichnet. 1888 ging er in den Ruhestand (Emeritierung).

In Fürth lernte er seine Frau Caroline Heinlein (* 14. September 1817; † 16. September 1891) kennen. Aus dieser Ehe gingen acht Mädchen hervor, von denen eine Emilie Lehmus war.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern 1837 Seite 294
  2. S. 29-34 Die Lehmus aus Rothenburg o.T.

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