- Friedrich Meyer (Theologe)
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Friedrich Meyer (* 17. März 1832 in Darmstadt; † 5. Juni 1891 in Neuendettelsau) war evangelisch-lutherischer Pfarrer und Rektor der Diakonissenanstalt Neuendettelsau.
Meyer studierte u. a. an der Universität Gießen Theologie. Er gründete dort zusammen mit Otto Zöckler, Jacob Volhard und weiteren den Gießener Wingolf, eine nichtschlagende Studentenverbindung, die sich im besonderen Maße christlichen Werten verpflichtet sah. Nach seinem Studium war er Pfarrer an der Stadtkirche Michelstadt.
1872 wurde er als Nachfolger Löhes zum Rektor der Diakonissenanstalt Neuendettelsau gewählt. In seiner Amtszeit fällt die Gründung eines Feierabendhauses für alte, dienstunfähige Schwestern (1876), die Erweiterung der von Löhe gegründeten Industrieschule (1878), der Erwerb des Gasthauses „Zum Anker“, das zugleich auch als Postexpedition diente (1880), und der Bau einer eigenen Kirche (St. Laurentius) für die diakonische Gemeinschaft (1887). Er initiierte auch die Gründung von Filialen in Bruckberg und Himmelkron, konnte aber aufgrund schwerer Erkrankung die Verhandlungen nicht mehr zu Ende führen.
Meyer sah sich als Schüler Löhes. Er übernahm die von ihm eingeführten Tageszeitgottesdienste und sonstigen liturgischen Änderungen und hielt diese in einem Buch fest („Ordnung des täglichen Hausgottesdienstes im Diakonissenhause Neuendettelsau“).
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Der Konfirmandenunterricht, Neuendettelsau 1885.
- Katechismusübung: für Kirche, Schule, Familie und Genossenschaften, Nördlingen: Beck 1888.
- Litaneienbüchlein. Zum Gebrauch für evangelische Christen, zusammengestellt von Friedrich Meyer, Leipzig: A. Deichert’sche Verlagsbuchhandlung 1911.
- Psalterium: das ist: erbauliche Erklärung etlicher Psalmen für Kranke und Sterbende, Neuendettelsau ca. 1890.
Sekundärliteratur
- Kraus, Emil: Friedrich Meyer: ein Lebensbild, Gütersloh: Bertelsmann 1895.
- Trautwein, Selma: Rektor Fr. Meyer: zum 100. Geburtstag, Neuendettelsau: Buchhandlung der Diakonissenanstalt 1932.
Weblinks
Wilhelm Löhe (1854–1872) | Friedrich Meyer (1872–1891) | Hermann Bezzel (1891–1909) | Wilhelm Eichhorn (1909–1918) | Hans Lauerer (1918–1953) | Hermann Dietzfelbinger (1953–1955) | Theodor Schober (1955–1963) | Johannes Meister (1963–1975) | Heinz Miederer (1975–1990) | Hermann Schoenauer (seit 1990)
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