- Friedrich Notter
-
Friedrich von Notter (* 23. April 1801 in Ludwigsburg; † 15. Februar 1884 in Stuttgart) war ein Schriftsteller und Reichstagsabgeordneter.
Leben und Karriere
Sein Vater war württembergischer Generalstabsoffizier, seine Mutter die Tochter eines Obersten von Naso. Die Familie wohnte in Stuttgart und auf ihrem Gut, dem Berkheimer Hof. Nach dem Tod des Vaters ließ sich die Familie 1815 dauernd in Stuttgart nieder. Notter besuchte dort das Gymnasium und studierte ab 1819 an der Universität Tübingen zuerst Rechtswissenschaft, seit 1822 Medizin. 1827 zum Dr. med. promoviert, beschloss er, Schriftsteller zu werden. Er wurde 1829 in der Zeitschrift „Ausland“ in München als zweiter Redakteur angestellt. Nachdem er diese Tätigkeit aufgab, lebte er wieder in Stuttgart und heiratete 1834 Charlotte, geb. Theobald. Sie starb 1850 kinderlos, 1854 heiratete er Caroline Schmidlin, geb. Faber. Mit dieser hatte Notter einen Sohn, der 1882 starb.
Politisch tätig war er als Abgeordneter der Zweiten württembergischen Ständekammer im Landtag von 1848 bis 1849, in der dritten verfassungsberatenden Landesversammlung von 1850 und im Landtag von 1851 bis 1855, sowie als Reichstagsabgeordneter für den Wahlkreis Württemberg 9 (Balingen, Rottweil, Spaichingen, Tuttlingen) in der ersten Legislaturperiode von 1871 bis 1873. Er gehörte in beiden Körperschaften der gemäßigt liberalen (im Reichstag der nationalliberalen) Partei an. Als Schriftsteller trat er vor allem als Übersetzer hervor, sein Hauptwerk war die Übersetzung von Dantes Göttlicher Komödie.
Literatur
- Georg Wilhelm Schrader und Eduard Hering: Biographisch-literarisches Lexicon der Thierärzte aller Zeiten und Länder. Erweiterte Auflage, Ebner & Seubert, Stuttgart 1863
- Franz Brümmer: Deutsches Dichterlexikon. Band 2, Krüll, Eichstätt [u. a.] 1877.
- Hermann Fischer: Notter, Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 44 f.
- Hermann Kalkoff (Hrsg.): Nationalliberale Parlamentarier 1867–1917 des Reichstages und der Einzellandtage. Schriftenvertriebsstelle der nationalliberalen Partei Deutschlands, Berlin 1917
- Wilhelm Kosch, fortgeführt von Eugen Kuri: Biographisches Staatshandbuch. Band 1, Francke, Bern [u. a.] 1963.
- Walter Hagen: Friedrich Notter. In: Max Miller und Robert Uhland (Hrsg.): Lebensbilder aus Schwaben und Franken. Band 11, Kohlhammer, Stuttgart 1969.
- Walther Killy und Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 7, Saur, München [u. a.] 1998.
- Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 618.
- Frank Raberg: Notter, Friedrich von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, S. 366 f.
Weblinks
- Friedrich Notter in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Friedrich Notter. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich) (der genaue Datensatz muss mit der Suchfunktion ermittelt werden)
Wikimedia Foundation.