- Friedrich Siebert (SS-Mitglied)
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Friedrich Wilhelm Siebert (* 22. August 1903 in Neustadt an der Haardt; † 29. März 1966) war ein deutscher Jurist, SS-Führer und bayrischer Landespolitiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Siebert beendete seine Schullaufbahn am humanistischen Gymnasium in Rothenburg mit dem Abitur und studierte danach Rechtswissenschaften an den Universitäten Erlangen und München. Das Studium schloss er mit dem zweiten Staatsexamen 1931 ab und promovierte zum Dr. jur.[1] Der NSDAP (Mitgliedsnr. 434.120) trat er im Februar 1931 und der SS (Mitgliedsnr. 268.998) im Mai 1935 bei.[2] In der SS stieg Siebert im November 1943 bis zum SS-Oberführer auf.[1] Siebert war als Rechtsanwalt tätig und wurde im April 1933 Bürgermeister von Lindau. Siebert folgte als Bürgermeister seinem Vater im Amt nach.[1] Von dort wechselte er 1939 nach Bad Kissingen als Landrat.[3]
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war Siebert ab Ende Oktober 1939 Hauptabteilungsleiter des Hauptamtes Verwaltung im deutsch besetzten Generalgouvernement (GG). Anfang September 1940 wechselte er als Abteilungsleiter ins bayrische Finanzministerium. Anfang Februar 1942 übernahm er wieder den Posten als Hauptabteilungsleiter des Hauptamtes Verwaltung im GG, nachdem Eberhard Westerkamp aus dem Amt ausgeschieden war. Ab Anfang Januar 1943 war er wieder im bayrischen Finanzministerium tätig und wurde wenige Wochen später zum Ministerialdirektor befördert. Ab Mitte November 1944 leitete Siebert stellvertretend die Ministerien für Finanzen und Wirtschaft in Bayern.[2] Zudem wurde er noch unter Paul Giesler stellvertretender Gauleiter im Gau München-Oberbayern.[3]
Nach Kriegsende geriet Siebert in alliierte Internierung und wurde im November 1946 nach Polen überstellt. In Krakau wurde Siebert vor Gericht gestellt und am 19. Juli 1948 zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt.[2] Nach der Haftentlassung 1956 kehrte Siebert nach Deutschland zurück und wurde Bürgermeister von Prien am Chiemsee.[3]
Literatur
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Aktualisierte Ausgabe, 2. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
- Bogdan Musial: Deutsche Zivilverwaltung und Judenverfolgung im Generalgouvernement. Harrassowitz, Wiesbaden 1999, ISBN 3-447-04208-7 (2. unveränderte Auflage. ebenda 2004, ISBN 3-447-05063-2).
- Werner Präg, Wolfgang Jacobmeyer (Hrsg.): Das Diensttagebuch des deutschen Generalgouverneurs in Polen. 1939–1945. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1975, ISBN 3-421-01700-X (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 20).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Werner Präg / Wolfgang Jacobmeyer (Hrsg.): Das Diensttagebuch des deutschen Generalgouverneurs in Polen 1939–1945, Stuttgart 1975, S. 953.
- ↑ a b c Bogdan Musial: Deutsche Zivilverwaltung und Judenverfolgung im Generalgouvernement. Wiesbaden 1999, S. 393.
- ↑ a b c Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 581.
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