Friedrich Volckmar

Friedrich Volckmar

Friedrich Volckmar (* 7. Juli 1799 in Soest; † 7. März 1876) war ein deutscher Unternehmer, der als Begründer des modernen Zwischenbuchhandels gilt.[1]

Leben

Friedrich Volckmar wurde als Sohn eines Kaufmanns geboren und ging 1815 in Dortmund beim Materialwarenhändler Gottlieb Brockhaus in die Lehre. Nach seinem Militärdienst 1819–1820 arbeitete er in Leipzig bei Friedrich Arnold Brockhaus, dem Bruder von Gottlieb Brockhaus. 1829 übernahm er mit Gustav Schaarschmidt das Sortiments- und Kommissionsgeschäft C. H. F. Hartmann. Am 17. Oktober 1832 heiratete Friedrich Volckmar Pauline Gersch, mit der er 1835 den Sohn Otto Friedrich Volckmar bekam. 1833 wurde das Geschäftsverhältnis mit Schaarschmidt gelöst; Volckmar behielt den Verlag und das Kommissionsgeschäft. Er spezialisierte sich fortan auf den Kommissionsbuchhandel, den er konzeptionell ausfeilte: Das Unternehmen war nicht mehr nur Vermittler zwischen Verlagen und Sortimenten, sondern verfügte über einen Vorrat gängiger Bücher, aus dem diese an die Sortimentsbuchhandlung bar weiterverkauft werden konnten. 1840–1841 war er Stellvertreter des Leipziger Sekretärs des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler und 1851–1852 im Rechnungsausschuss des Börsenvereins tätig. Eigentlicher Wegbereiter des Barsortiments war jedoch Volckmars Neffe und späterer Schwiegersohn Carl Voerster, der ab 1843 in Volckmars Firma tätig war und 1854 als Teilhaber aufgenommen wurde. Dieser hatte 1847 die Vorratshaltung der gängigen Titel angebahnt und war auch für das 1861 aufgekaufte Barsortiment von Louis Zander verantwortlich. 1858 oder 1859 gab Friedrich Volckmar die Geschäftsleitung seiner Firma ab, die sein Sohn Otto Friedrich und Carl Voerster übernahmen. Heute firmiert das Unternehmen unter dem Namen Koch, Neff und Volckmar.

Literatur

  • Thomas Keiderling: Friedrich Volckmar (1799–1876). In: Gerald Wiemers (Hrsg.): Sächsische Lebensbilder. Band 5, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2003, S. 539–560.
  • Karl Friedrich Pfau: Volckmar, Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 54, Duncker & Humblot, Leipzig 1908, S. 756–758.
  • Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Beiträge zu einer Firmengeschichte des deutschen Buchgewerbes. Georg Olms Verlag, Hildesheim / New York 1979, S. 1000–1006, ISBN 3-487-06943-1.

Einzelnachweise

  1. Zitiert nach Thomas Keiderling: Friedrich Volckmar (1799–1876). In: Gerald Wiemers (Hrsg.): Sächsische Lebensbilder. Band 5, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2003, S. 540.

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