- Grube (Wismar)
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Grube Mühlengrube mit Alter Stadtmühle im Hintergrund
Daten Gewässerkennzahl DE: 96336 Lage Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland Flusssystem Küstengebiet Ursprung Mühlenteich
53° 53′ 12,9″ N, 11° 28′ 33,8″ O53.886914611.47605658Mündung in den Wismarer Alten Hafen 53.895377611.4601028Koordinaten: 53° 53′ 43″ N, 11° 27′ 36″ O
53° 53′ 43″ N, 11° 27′ 36″ O53.895377611.4601028Länge ca. 2 km Mittelstädte Wismar Die Grube ist ein regulierter Bach in Wismar in Mecklenburg-Vorpommern. In amtlichen Karten trägt er die Bezeichnung Mühlenbach.[1] In der Innenstadt unterteilt sich die Grube, der Fließrichtung folgend, in die Abschnitte Mühlengrube, Frische Grube und Runde Grube. Die parallel zum Wasserlauf führenden Straßen sind nach den Abschnitten benannt.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Der Mühlenbach ist ein Abfluss des Mühlenteichs. Dieser wird vom Wallensteingraben gespeist und von diesem von Süden nach Norden durchflossen. Der Mühlenbach verlässt den Teich am westlichen Ufer, unterquert die Bahnstrecke Wismar–Bad Kleinen und verläuft von dort in nördlicher Richtung. Südlich des Bahnhofs wird ein Park durchlaufen. Ein Wehr staut den Mühlenbach hier auf. Nach Unterquerung der Bahnhofsstraße verläuft der Graben westlich und erreicht die ehemalige städtische Mühle, die heute den Namen Alte Stadtmühle trägt. Von hier an wird das Gewässer Mühlengrube genannt. Innerhalb der nördlichen Altstadt ist die Grube in Feldsteintrockenmauerwerk eingefasst. Zu beiden Seiten liegen kopfsteingepflasterte Einbahnstraßen. In Höhe des Schabbellhauses wechselt die Bezeichnung des Gewässers in Frische Grube. Ab dem Ziegenmarkt im Nordwesten der Altstadt bis zur Mündung in den Alten Hafen spricht man von der Runden Grube. Diese wird überbrückt durch ein Fachwerkhaus, das den Namen Gewölbe trägt.
Der Wasserlauf überwindet vom Mühlenteich bis zur Mündung vier Meter Höhenunterschied. Die Gesamtlänge beträgt etwa zwei Kilometer, eingebettet durch die Innenstadt verlaufen 670 Meter.
Geschichte
Die Grube war ein in einer Senke fließender Bach vom Mühlenteich zum Hafen, der bereits im 13. Jahrhundert reguliert, zum Betrieb von Mühlen aufgestaut und schiffbar gemacht wurde.[2] Lastkähne transportierten hier Waren, wie Getreide, Salz und Heringe. Der Wasserlauf diente zudem dem Waschen von Wäsche und der Wasserversorgung. Hölzerne Röhren (Pipen) leiteten das Wasser zu Plätzen mit Schöpfstellen. Bei Stadtbränden wurde früher durch eiserne Tore, die vom städtischen Bauhof herangeschafft werden mussten, der Abfluss der Grube ins Hafenbecken am Gewölbe versperrt, so dass Wasser zum Löschen des Brandes aufgestaut werden konnte.
In Abgrenzung zu einem einst existierenden weiteren Wasserlauf in der Stadt, der Salze Grube, in der Meerwasser vom Hafen bis zum Hopfenmarkt geführt wurde, wurde die Grube in ihrer gesamten Länge als Frische Grube bezeichnet.[3]
Auswahl von Bauwerken entlang des Verlaufs
Die Straßen an der Grube sind vorwiegend mit schlichten zwei- bis dreigeschossigen Wohnhäusern aus dem späten 19. Jahrhundert bebaut. Am Eintritt des Bachs in die Innenstadt befand sich bereits 1229 eine Wassermühle.[4] Die heute erhaltene Alte Stadtmühle wurde 1855/56 als Dampfmühle errichtet und später erweitert. Sie ist ein historisierender Backsteinbau. Dem Flusslauf folgend, befindet sich rechtsseitig die Nikolaikirche, ein spätgotischer Sakralbau aus den Jahren 1381 bis 1487. Auf der linken Seite ist das Schabbelhaus aus dem 16. Jahrhundert zu sehen, in dem heute das Stadtgeschichtliche Museum seinen Sitz hat. In Hafennähe gibt es mehrere ehemalige Speichergebäude. Die Runde Grube wird überbrückt von einem zweigeschossigen Fachwerkbau auf zwei tonnengewölbten Brückenjochen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Das Gebäude wird als das Gewölbe bezeichnet.[2]
An Brücken sind die Schweinsbrücke, ursprünglich aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, und die Brücke zwischen der Bohrstraße und der Scheuerstraße von 1875 sehenswert. Beides sind gemauerte Bogenbrücken.[2] Die Schweinsbrücke wurde nach 1994 neu errichtet. Seither werden vier Geländerpfosten durch kleine, metallene Schweineskulpturen verziert. An einigen Stellen führen noch Treppenanlagen zum Wasser hinunter.[3]
Weblinks
Commons: Grube – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Karten des GeoPortals Mecklenburg-Vorpommern
- ↑ a b c Institut für Denkmalpflege (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR. Mecklenburgische Küstenregion, Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1990, S. 172
- ↑ a b Christel Kindler, Arthur Eulert: Die Grube in Wismar für Kenner. Streifzüge, Weiland, Wismar 2004
- ↑ Alte Stadtmühle bei zwillingsmuehlen.de
Kategorien:- Wismar
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