Fritz Fränkel

Fritz Fränkel

Fritz Fränkel (* 7. September 1892 in Berlin; † 21. Juni 1944 in Mexiko) war Suchtmediziner und Neurologe und ein Freund des deutschen Philosophen Walter Benjamin.

Fränkel studierte Medizin und Psychologie an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität und meldete sich 1915 freiwillig zum Kriegsdienst. Im Anschluss promovierte er 1919 über Kriegsneurosen. Er war Gründungsmitglied der 1919 gegründeten KPD, Mitglied im Spartakusbund, im Verein Sozialistischer Ärzte und dem Proletarischen Gesundheitsdienst. Ab 1925 ließ sich Fränkel als Nervenarzt in Berlin nieder, wo er, neben anderen Untersuchungen zu Drogen, gemeinsam mit Ernst Joël auch die Haschisch-Experimente von Walter Benjamin wissenschaftlich begleitete.

Am 21. März 1933[1] wurde Fränkel von der SA festgenommen und misshandelt. Er wurde im SA-Gefängnis Papestraße inhaftiert. Nach seiner Freilassung floh er in die Schweiz und dann nach Paris, wo er heimlich als Arzt praktizierte. 1936 nahm er als Freiwilliger am Spanischen Bürgerkrieg teil, den er bald ablehnte. Er kehrte nach Paris zurück. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde er in Frankreich interniert. 1941 gelang ihm die Flucht nach Mexiko, wo er am 21. Juni 1944 starb.

Literatur

  • Klaus Täubert: 'Unbekannt verzogen…' Der Lebensweg des Suchtmediziners, Psychologen und KPD-Gründungsmitgliedes Fritz Fränkel. Trafo Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-89626-509-1

Fußnoten

  1. Fritz Fränkel (1892–1944)



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