Fritz von Hennigs

Fritz von Hennigs

Fritz von Hennigs, eigentlich Friedrich Ernst Paridam von Hennigs, (* 6. September 1863 in Techlin; † 17. November 1919 in Rostock), Major, Rittergutsbesitzer in Techlin und Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.

Inhaltsverzeichnis

Kindheit, Bildungsweg und Leben

Fritz wurde als elftes von dreizehn Kindern des Rittergutsbesitzers und Oberstleutnants Hermann Carl von Hennigs und seiner Gemahlin Ernestine, geb. von dem Knesebeck a.d.H. Langenapel geboren. Er heiratete am 25. Januar 1895 Hedwig, geb. von Restorff-Radegast (* 24. Januar 1872 - † 11. Juni 1922). Das Paar hatte sieben Kinder.

Ausbildung

Nach erfolgter Erziehung auf dem Gutshof in Techlin[1] durch Hauslehrer besuchte er ab Mai 1875 zur gymnasialen Ausbildung das Potsdamer Kadettenkorps, von wo er zeitweilig an den preußischen Königshof abgeordnet wurde. Er wurde am 15. April 1882 zum Leutnant ernannt und trat bei dem Dragoner-Regiment Nr. 16 in Lüneburg ein. Im Jahr 1886 wurde er zur Eskadron des Rittmeisters Bernhard von Hindenburg abgeordnet. Im Herbst 1889 wurde Fritz von Hennigs zum Ordonnanzoffizier von Wilhelm II. bei dem Kaisermanöver des 10. und 7. Korps zugewiesen. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1890 schied er aus dem aktiven Dienst aus, um sich um das Rittergut Techlin zu kümmern. Er machte eine landwirtschaftliche Ausbildung.

Reit- und Rennsport

Fritz von Hennigs war ein begeisterter Reiter. Von dem Jahr 1884 bis 1888 gewann er neun Mal in Reihe jedes Regimentsrennen, davon fünf Mal die Chargen-Pferd-Rennen hintereinander. Ebenso gewann er den begehrten Wanderpokal der Stadt Lüneburg in den Jahren 1885 bis 1887 und durfte nach dem 3. Sieg diesen behalten.

Militär und Erster Weltkrieg

Fritz von Hennigs nahm am Ersten Weltkrieg teil und bekam am 27. Januar 1915 das Eiserne Kreuz I. Klasse verliehen. Zum Major befördert, übernahm Fritz von Hennigs am 20. November 1915 die Führung des Regiments als Kommandeur des 14. Ulanen-Regiments St. Avold der 34. Division. Da er wahrend des Krieges weiterhin Mitglied des Abgeordnetenhauses war, unterbrach er seinen Fronteinsatz zur Teilnahme an Sitzungen in Berlin.

Politik

Er wurde zunächst Amtsvorsteher in Deyelsdorf, später Kreisdeputierter im Landkreis Grimmen, dann Mitglied des Provinzallandtages der Provinz Pommern und wurde schließlich für den Regierungsbezirk Stralsund (Wahlkreis 2: Grimmen-Greifswald) in das Preußische Abgeordnetenhaus gewählt.

Unternehmensaktivitäten

Fritz von Hennigs war im Vorstand der Zuckerfabrik Stralsund und der Molkerei in Tribsees.


Thomaskirche Tribsees: Wappen der Ritter von Hennigs in der Patronatsloge

Kirche

Fritz von Hennigs war als Herr auf Techlin zugleich auch Patronatsherr der Thomaskirche zu Tribsees, Mitglied der Kreissynode der evangelischen Kirche und dort u.a. 16 Jahre im Synodalvorstand.

Er war Vorsitzender der sog. Positiven Union [2] , einer in Preußen verbreiteten religiösen Bewegung am Ende des 19. Jahrhunderts. Weiterhin war er weiterhin Ehrenritter des Johanniterordens.

Eisenbahninitiative

Auch die Initiative, eine Eisenbahn in Vorpommern zu errichten und die vorpommerschen Dörfer besser anzuschließen, wurde von Fritz von Hennigs unterstützt. Dieses war auch getragen von dem Gedanken, die Zuckerfabrik in Stralsund, in deren Vorstand er war, mit genug Zuckerrüben zu versorgen und den örtlichen Landwirten eine gute Verkaufsmöglichkeit für Zuckerrüben zu schaffen.

Als Abgeordneter war er Mitglied des Landes-Eisenbahn-Rates. Er war Teil einer Kommission in der Region, welche gemeinsam mit den Herren von Rodbertus (aus Katzenow), von Bahswitz (aus Rekentin), Eggerhs (aus Landsdorf) und Bürgermeister Ewe aus Tribsees tätig wurde. Schwierig war nicht nur die Unterstützung, sondern auch die Finanzierung zu finden. Fritz von Hennigs stellte dabei u.a. Land für den Bau des Bahnhofs zur Verfügung, der dann später Stremlow genannt wurde, obwohl er in der Techliner Gemarkung lag. Er wurde weiterhin - um die Finanzierung dieses Projektes zu sichern - mit 10.000 Mark Gesellschafter dieser Eisenbahnlinie. Am 8. Mai 1895 erteilte Wilhelm II. in seiner Funktion als König von Preußen dann die Konzessionsurkunde, am 19. November 1896 erfolgte dann die Abnahme und Inbetriebnahme der Bahnstrecke Greifswald–Grimmen–Tribsees.

Orden und Auszeichnungen

Quellen

Einzelnachweise

  1. Ausschreibung 2007
  2. Horst Robert Balz, Gerhard Krause, Gerhard Müller, Siegfried M. Schwertner: Theologische Realenzyklopädie, Walter de Gruyter Verlag, 1977, ISBN 3110151553, 9783110151558

Weblinks


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