Fritz von Hippel

Fritz von Hippel

Fritz Richard Ferdinand von Hippel (* 28. April 1897 in Rostock; † 8. Januar 1991 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Jurist und Rechtsphilosoph.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Fritz von Hippel, Sohn des Robert sowie Bruder des Ernst und Arthur Robert von Hippel, nahm nach dem Abitur ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen auf, das er 1922 mit dem Erwerb des akademischen Grades eines Dr. iur. abschloss. In der Folge war er von 1924 bis 1927 im Reichsjustizministerium sowie von 1926 bis 1933 als preußischer Amts- und Landrichter eingesetzt.

1930 habilitierte sich Fritz von Hippel als Privatdozent an der Universität Frankfurt, wo ihm 1933 das Extraordinariat für Bürgerliches Recht übertragen wurde. 1941 wechselte Fritz von Hippel auf den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht, Rechtsphilosophie und Internationales Privatrecht der Universität Marburg und schließlich 1951 auf denselben an der Universität Freiburg, den er bis zu seiner Emeritierung 1965 ausfüllte.

Fritz von Hippel – er wurde 1967 mit der Ehrendoktorwürde der Universität Basel sowie 1972 mit dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet – verstarb am 8. Januar 1991 93-jährig in Freiburg im Breisgau.

In seiner wissenschaftlichen Arbeit widmete sich Fritz von Hippel vor allem dem Themenbereich der Rechtsdogmatik im Zivil- und Zivilprozessrecht.

Schriften

  • Formalismus und Rechtsdogmatik, dargestellt am Beispiel der "Errichtung" des zeugenlosen Schrifttestaments (eigenhändiges Testament; testament olographe), Hanseatische verlagsanstalt, Hamburg, 1935
  • Das Problem der rechtsgeschäftlichen Privatautonomie: Beiträge zu einem natürlichen System des privaten Verkehrsrechts und zur Erforschg der Rechtstheorie des 19. Jahrhunderts, J. C. B. Mohr, Tübingen, 1936
  • Wahrheitspflicht und Aufklärungspflicht der Parteien im Zivilprozeß: Beiträge zum natürlichen Aufbau des Prozeßrechts und zur Erforschung der Rechtstheorie des 19. Jahrhunderts, Klostermann, Frankfurt am Main, 1939
  • Richtlinie und Kasuistik im Aufbau von Rechtsordnungen: Ein Kapitel moderner Gesetzgebungskunst, Elwert'sche Universitäts-Buchhandlung, Marburg, 1942
  • Die nationalsozialistische Herrschaftsordnung als Warnung und Lehre: Eine juristische Betrachtung, J. C. B. Mohr, Tübingen, 1946
  • Vorbedingungen einer Wiedergesundung heutigen Rechtsdenkens, Elwert-Gräfe & Unzer, Marburg, 1947
  • Die Perversion von Rechtsordnungen, J. C. B. Mohr, Tübingen, 1955
  • Recht, Sittlichkeit und Religion im Aufbau von Sozialordnungen, J. C. B. Mohr, Tübingen, 1958
  • Rechtstheorie und Rechtsdogmatik: Studien zur Rechtsmethode und zur Rechtserkenntnis, Klostermann, Frankfurt am Main, 1964
  • Ideologie und Wahrheit in der Jurisprudenz. Studien zur Rechts-Methode und zur Rechts-Erkenntnis, Klostermann, Frankfurt am Main, 1973

Literatur

  • Josef Esser, Hans Thieme (Hrsg.): Festschrift für Fritz von Hippel: zum 70. Geburtstag, J. C. B. Mohr, Tübingen, 1967
  • Brockhaus Enzyklopädie, 21. Auflage, Band 12, Seite 494, Dezember 2005; ISBN 3765341428
  • Eike von Hippel: Kampfplätze der Gerechtigkeit: Studien zu aktuellen rechtspolitischen Problemen, Seite 15,, Bwv - Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin, Juni 2009

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Robert von Hippel — (* 8. Juli 1866 in Königsberg (Preußen); † 16. Juni 1951[1] in Göttingen; vollständiger Name: Robert Wilhelm Ferdinand von Hippel) war ein deutscher Jurist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst von Hippel — (* 28. September 1895 in Straßburg; † 26. September 1984 in Perscheid; vollständiger Name: Ernst Artur Franz von Hippel) war ein deutscher Jurist und Rechtsphilosoph. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften …   Deutsch Wikipedia

  • Hippel — Hippel, auch Hiepel und Hipel, ist ein Familienname. Früheste Erwähnungen gab es im Landkreis Heilsberg in Ostpreußen. Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung 2 Namensträger 3 Siehe auch 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Hippel — Hịppel,   1) Ernst von, Rechtslehrer, * Straßburg 28. 9. 1895, ✝ Perscheid (Rhein Hunsrückkreis) 26. 9. 1984, Sohn von 3), Bruder von 2); war 1929 Professor für Staats und Verwaltungsrecht in Rostock, 1929 40 in Königsberg (heute Kaliningrad),… …   Universal-Lexikon

  • Heinrich von Minnigerode — Freiherr Heinrich von Minnigerode (* 25. März 1885 in Braunschweig; † 2. Mai 1950 in Bad Wildungen) war ein deutscher Jurist, Rechtshistoriker und Hochschullehrer. Sein Forschungsgebiet war vor allem das Verfassungs und Ständerecht des… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Leopold Freiherr von Schrötter — (* 1743 in Wohnsdorf; † 1815 in Berlin) war Reichsfürst und Mitglied des Geheimen Staatsrats (erst ab 1815) und ein preußischer Reformer. Er stand mit Immanuel Kant, Theodor Gottlieb von Hippel d.Ä. und Johann Georg Scheffner in Verbindung. 1791… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Hundertjährigen — Diese Liste enthält Persönlichkeiten, die ihr hundertstes Lebensjahr vollenden konnten. Nicht enthalten sind Altersrekordhalter, deren Bekanntheit ausschließlich auf ihrem hohen Alter beruht. Hundertjährige Persönlichkeiten von heute Personen,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Dichterjuristen — Der Begriff Dichterjurist bezeichnet einen Dichter (Epiker, Schriftsteller, Lyriker, Dramatiker) mit juristischer Ausbildung. Die Bedeutung eines Dichters ist messbar anhand der Rezeptionsgeschichte seiner Werke. Dabei liefern Literaturpreise ein …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Leopold von Schrötter — Friedrich Leopold Reichsfreiherr von Schrötter (* 1. Februar 1743 in Wohnsdorf im späteren Landkreis Bartenstein (Ostpr.), Königreich Preußen; † 30. Juni 1815 in Berlin) war ein preußischer Offizier und Minister. Er zählte zu den preußischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg von Schleinitz — Georg von Schleinitz, vollständiger Name Georg Emil Gustav Freiherr von Schleinitz (* 17. Juni 1834 in Bromberg, Westpreußen; † 12. Dezember 1910 auf Gut Hohenborn bei Lügde) war ein deutscher Vizeadmiral. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”