Fürstentum Smolensk

Fürstentum Smolensk
Fürstentum Smolensk (gelb) im Jahr 1237

Das Fürstentum Smolensk war ein altrussisches Fürstentum am Oberlauf des Dnepr mit dem Zentrum in Smolensk. Zu den weiteren wichtigen Städten gehörten Toropez, Orscha, Mstislawl und Moschaisk.

Das Fürstentum entstand auf dem Gebiet des ostslawischen Stammes der Kriwitschen während der Zeit der Kiewer Rus. Seine politische Autonomie begann sich ab 1030 auszubilden. Eine wichtige Einnahmequelle war der durch Smolensk verlaufende Weg von den Warägern zu den Griechen. Unter dem Enkel von Wladimir Monomach Rostislaw Mstislawitsch wurde Smolensk unabhängig und erreichte seine größte Blüte und Macht. Im Jahr 1136 wurde in Smolensk ein eigenes Bistum gegründet, das später mit Ländereien und Privilegien ausgestattet wurde. Unter den Nachfolgern von Roman Rostislawitsch begann ab 1180 gemäß dem Senioratsprinzip die Aufspaltung des Fürstentums und der Rückgang seines Einflusses auf die gesamtrussische Politik. Gleichzeitig erlebte es Angriffe seitens der litauischen Fürsten und der deutschen Ordensritter.

Das Fürstentum wurde von der mongolischen Invasion nur teilweise in Mitleidenschaft gezogen, die Stadt selbst wurde nicht erobert und geplündert. Dennoch entrichteten auch die Smolensker Tribut an die Goldene Horde. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts fielen Moschaisk und Wjasma von Smolensk ab, was im Kampf gegen die Litauer eine weitere Schwächung bedeutete. 1380 nahmen Truppen aus dem Fürstentum Smolensk an der Seite von Dmitri Donskoi an der Schlacht von Kulikowo teil.

Im Jahr 1404 konnte der litauische Fürst Vytautas Smolensk erobern. Das Fürstentum verlor seine politische Eigenständigkeit und wurde Teil des polnisch-litauischen Staates. Smolensk wurde 1514 von Russland zurückerobert, 1611 wieder von Polen erobert und kam 1654 endgültig an Russland.

Literatur

  • Л. В. Алексеев Смоленская земля в IX-XIII вв.. — Москва: Наука, 1980. — P. 64-93.

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